Leserbrief Fellbacher Zeitung

Im Folgenden ein Leserbrief zur OB-Wahl 2008:

Ist Herr Palm eine gespaltene Persönlichkeit? Mit einem Fuß steht er im Rathaus, mit dem anderen im Landtag. Ob dieses Spagats ist zu befürchten, daß er sich einen Leistenbruch holt. Und mit bloßer Rhetorik und einem gutem Namensgedächtnis allein kann man zwar verwalten, aber nicht gestalten.
Armin Fischer, Schmiden.

Etikett/en: ,

Erziehung, Betreuung und Bildung

Erziehung, Bildung und Betreuung

Bericht zu den Vorträgen des Ersten Bürgermeister (EBM) Michael Lucke (SPD) aus Tübingen und der Landtagsabgeordneten Katrin Altpeter (SPD) aus Waiblingen am 06.05.09 im Grünen Baum in Schmiden veranstaltet vom SPD-Stadtverband Fellbach

Luckes Aufgabenbereiche mit 850 Mitarbeitern für 68.000 Einwohner sind gleich zugeschnitten wie die des Fellbacher EBM Geyer. Tübingen hat für jedes Kind einen Platz im Kindergarten. Für die Kinder unter 3 Jahren sollen dort im nächsten Jahr 37 % Kinderkrippenplätze erreicht werden (in Fellbach sind dies 23 %). Zitat Lucke: „Wer Krippenplätze sät wird Schulkindbetreuung ernten.“ Erziehung und Bildung sind unser einzigster Rohstoff, da Bodenschätze fehlen. Zur Ganztagsbetreuung gehören auch bezahlbare Essen.

Altpeter: im Rems-Murr-Kreis leben 5000 Kinder mit Hartz IV, es gibt hier einen Schwerpunkt rechtsextremer Jugendlicher, der Winnender Amoklauf kam hinzu. Um ohne Ausgrenzung an der Gesellschaft Teil zu haben muß man so früh wie möglich ansetzen. Es ist viel zu spät, wie derzeit die Förderung durch die Landesregierung erst ab dem 5. Lebensjahr greift. Erzieherinnen, meistens Frauen, verdienen wesentlich weniger als Grundschullehrer. Neben der Verbesserung der Entlohnung muß hier auch die Ausbildung dringend reformiert werden. Resteuropa, insbesondere Skandinavien, hat da schon angepasst. Der Forderung des Ministerpräsidenten Günther Oettinger (CDU) das letzte Kindergartenjahr gebührenfrei zu machen setzt die SPD entgegen, dies schon ab dem ersten Jahr im Kindergarten zu ermöglichen. Die Eltern wollen eine andere Schule für ihre Kinder. Ihr stellt sich die Frage nach dem Stellenwert der sozialen Berufe, hier kann man die Krise nutzen.

Heike Cablitz vom Elternkolleg: sie ist vor 8 Jahren nach Fellbach gezogen und stellt fest, dass sich seither viel getan hat. Sie wünscht sich die Vereinbarkeit von Kind und Beruf. Der Bedarf für Plätze für Kinder unter 3 Jahren ist riesig, es gibt lange Wartelisten, Zugezogene stehen hier ganz hinten. Beim Übergang in die Schule sind die Fellbacher Eltern verzweifelt: hier geht nichts im Gegensatz zu Tübingen. Die Sprachförderung in der Stadt ist daneben, die Gebühren für Kleinkindbetreuung sind gestiegen.

Biographie

Biographie

Geboren an einem Sonntag am 6. August 1967 in der Charlottenklinik in Stuttgart. Als Kind anderthalb Jahre in Neapel und zwei Jahre in Rio de Janeiro. Aufgewachsen in Grunbach im Remstal. Grundschule in Grunbach, Abitur mit 2,0 1987 am Remstalgymnasium in Benzach (Weinstadt). Leistungskurse Mathematik und Französisch, Grundkurs Physik (3. Prüfungsfach) und Religion (mündlich).

Studium Werbewirtschaft und Werbetechnik an der Fachhochschule für Druck Stuttgart von 1989 bis 1996. Diplom-Wirtschaftsingenieur (FH) mit 3,2. Diplom-Arbeit: „Vermarktungskonzeption für Einwandererliteratur in Deutschland“.

Arbeitsplätze: deutsches Militär in Bayern (15 Monate), Klett Druck in Korb (5 Monate), Druckerei cantz in Bad Cannstatt und Ostfildern (3 Monate), Reproanstalt pkom in Stuttgart (3 Monate), Kunststoffspritzguß Klinger in Asperglen (1 Monat), Motorsägen Stihl in Waiblingen (1 Monat), service werbung in Stuttgart (6 Monate), Katholisches Bibelwerk in Stuttgart (6 Monate), Turmhaus Druckerei in Stuttgart (3 Monate), Evangelische Akademie in Bad Boll (3 Monate), Werbeagentur Karius & Partner in Leonberg (3 Monate), sunny moon Musikvertrieb in Freiburg (15 Monate), Werbeagentur Brosig in Schorndorf (6 Monate), Theaterhaus Stuttgart (6 Jahre, unbefristet).

Politik: 1990 bis 1996 aktiv bei den Grünen. Mitarbeit bei drei Wahlkämpfen, Kreisvorstand Rems (1 Jahr), Landesvorstand Grün-Alternative Jugend Baden-Württemberg (1 Jahr). Gründung grüne Hochschulgruppe Stuttgart. 5 Semester Kulturreferent des Unabhängigen Studierendenausschusses (UStA) an der FH Druck. Seit Januar 2000 in der SPD (seit 1 Jahr Beisitzer im Stadtverband Fellbach) und Kandidat bei der Stadtratswahl Fellbach 2009. Schwerpunkte: Jugend, Hochschule, Einwanderung, Medien, Kultur, Ökologie, Soziales, Minderheiten, Zivilgesellschaft, Globalisierung (Entwicklung).

Radiojournalismus: seit 1994 Mitglied beim Freien Radio für Stuttgart, Mitbegründer von Jazz funkt. Seit 4 Jahren am ersten Samstag jeden Monats volxmusik (Weltpolitik und Weltmusik) von 19 bis 21 Uhr. Gäste dort: Reinhard Wollnik, Peter Grohmann, Dr. Klaus Hirsch, Rolf Graser, Heinz Wienand, Wolfgang Schramm, Sonya Kraus, Guillermo Aparicio, Rainer Weitzel, Beate Kaebel, Wiltrud Rösch-Metzler, Walter Göller, Guy Akame, Reinhard Hauff, Markus Riek, Almut Oswald, Harald Raß, Andrej Kritenko, Vahid Matejko, Hans-Peter Krause, Dirk Lenz, Dr. Christian Winkle, Dr. Frank Dobner, Egmont Müller.

Gründung AnStifterFunken im Januar 2009, jeden zweiten Dienstag im Monat von 22 bis 24 Uhr. Gäste hier: Peter Grohmann, Nicolo Gueci, Patricia Caracciolo, Markus Riek, Harald Stingele, Ebbe Kögel, Evi Kunze, Susanne Streif, Burkhard Heinz.

Mitgliedschaften: Theaterhaus Stuttgart, Freies Radio für Stuttgart, SPD, verdi, AnStifter, evangelische Landeskirche, Offene Kirche, Pro Asyl, Verein für eine gerechte Welt (Weltladen Fellbach), DFG-VK (Deutsche Friedensgesellschaft-Vereinigte Kriegsdienstgegnerinnen) , Büchergilde, POEMA (Umwelt und Armut in Amazonien) Stuttgart und Gesellschaft für bedrohte Völker.

Etikett/en:

Netzseitenempfehlung

Netzseitenempfehlungen:

www.theaterhaus.com
www.jazzfunkt.de
www.spd-fellbach.de
www.die-anstifter.de
www.freies-radio.de
www.ev-akademie-boll.de
www.freitag.de
www.arte.tv
www.dradio.de
www.phoenix.de
www.buechergilde.de
www.dfg-vk.de
www.pro-asyl.de
www.offene-kirche.de
www.poema-deutschland.de
www.contraste.org
www.attac.de
www.eurosolar.de
www.ews-schoenau.de
www.gfbv.de
www.copino.wordpress.com
www.jazzwillisau.ch
www.tff-rudolstadt.de
www.forum-der-kulturen.de
www.dieselstrasse.de
www.lobbycontrol.de
www.fes.de
www.vahid.eu

Etikett/en:

Von der Liebe

Von der Liebe
oder wie man Hass und Mord verhindert

Woher kommt es, dass sich ständig Menschen gegenseitig etwas antun? Manche sagen, es sei der Teufel, andere sagen, das ist das Böse im Menschen. Ich sage, da ich nicht an den Teufel glaube, dass Hass und Mord durch Nichtkommunikation zustande kommen. Wie Paul Watzlawick sagte, ‚man kann nicht nicht kommunizieren’. Das heißt, wer schweigt, kommuniziert auch. Wer schweigt oder nicht zuhört, sät Hass. Hitler war nicht bereit, sich mit der Kultur der Juden, Homosexuellen, Kommunisten, Behinderten, Sinti und Roma und anderer Minderheiten auseinanderzusetzen. Er verweigerte sich der Kommunikation und säte so Hass. Kommunikation zu ihm kam nur durch die Möglichkeit des Attentats auf ihn zustande. Er hörte nicht zu, haßte abgrundtief und wurde auch gehaßt. Er war ein verkannter Künstler und wollte es der ganzen Menschheit zeigen. Er konnte nicht lieben und wurde so zum Psychopath. Sein Scheitern war vorprogrammiert. Jeder Diktator stürzt irgendwann einmal, da er unfähig ist, zu lieben. Was ist die Alternative zu Hass und Diktatur? Ganz einfach: wahre Demokratie. Das haben uns Jesus, Gandhi, Martin Luther King, Albert Schweitzer und viele andere gezeigt. Sie stellten die Unterdrückten in den Mittelpunkt, da sie liebten. Ihr Kampfmittel war die Liebe. Nun wurden erste drei umgebracht, warum? Ganz einfach, sie waren nicht perfekt. Jesus ging in den Tod am Kreuz, das war ein Fehler. Wäre er perfekt gewesen, hätte er den normalen Tod durch Überalterung vorgezogen. Denn er wollte den Mensachen helfen und hat sich verweigert, indem er sich umbringen ließ. Er hätte sich auch eine Schutzgarde zulegen können, die ihn vor den Mordbrennern geschützt hätte. Das war sein ganz persönlicher Fehler. Hätte er überlebt, hätte er der Menschheit einen wesentlich höheren Dienst erwiesen. Ebenso Gandhi und Martin Luther King. Sie ließen sich nicht schützen und wurden aus dieser Konsequenz umgebracht. Olof Palme, Anwar el Saddat, Jitzhak Rabin machten den gleichen Fehler. Der Papst hat sein Attentat überlebt, da er liebt. Er lässt sich nun durch sein Papamobil schützen, so daß er eines natürlichen Todes sterben wird. Seine Liebe ist aber nicht grenzenlos. Bei Hans Küng, Eugen Drewermann und Bischof Gaillot hört seine Liebe auf. Vielleicht ein Grund, warum ihn Ali Agca umbringen wollte. Nur wer grenzenlos und bedingungslos alle Menschen auf diesem Planeten liebt, wird überleben. Er muß sich natürlich schützen, sonst bringt ihn irgend jemand um, den er nicht liebt und der nicht mit ihm kommunizieren kann. Deshalb muß ein solcher Mensch auch die Klaviatur der Medien beherrschen, auf der er jeden erreichen kann. Wichtig dabei ist, dass eine Rückkopplung zustande kommt. Die Kälte in der deutschen Gesellschaft kommt dadurch zustande, daß nicht kommuniziert wird. Die Massenmedien ermöglichen nicht die Rückkopplung. Es gibt zwar Ansätze, die nichtkommerziellen Radios, nur wird dort auch nicht kommuniziert, weil sich hier eine Clique von Linken, die am Besten reden können und die breitesten Ellbogen haben durchsetzen. Was Deutschland braucht, sind offene Kanäle, nicht nur im Radio, sondern auch im Fernsehen. Wir brauchen hier gnadenlos mehr Demokratie, damit die diskriminierten Kinder, Nichtdeutschen, Behinderten, Wohnsitzlosen, Asylbewerber und so weiter auch endlich mal zu Wort kommen und das Wahlrecht einfordern, das ihnen zusteht. Helmut Kohl wird deshalb gehasst, weil er schlecht beraten ist, und nicht grenzenlos lieben kann. Er liebt nur die Mächtigen im Staat, mit denen er auch kommuniziert, die Kleinen und Schwachen haben keinen Zugang zu ihm, sondern benützen Trillerpfeifen, wenn er einen öffentlichen Auftritt hat und stellen sich vor, dass ein Scharfschütze das Problem am Einfachsten erledigt. Das ist Hass und dieser Hass führt zum Mord, wenn nicht kommuniziert wird. Aus gleichem Grund brachte auch die RAF all die Mächtigen um. Sie konnten nicht mit ihnen kommunizieren, also brachten sie sie kurzerhand um. Wir brauchen eine Weltrevolution, die die Schwachen und Unterdrückten an die Macht bringt, und die die jetzt noch Mächtigen nicht umbringt, sondern ihnen rät, mit dem kleinen Normalbürger zu kommunizieren. Wir brauchen neue Manager und neue Politiker, die von unten kommen und deren Kampfmittel die Liebe ist, die auch die Liebe des Feindes einschließt. Die Morde in Ex-Jugoslawien und Ruanda kamen nur dadurch zustande, daß die Medien zum Mord aufgestachelt haben. Die Menschen, die umgebracht werden sollten, hatten keinen Zugang zu den Medien und waren die Unterdrückten und wurden massenweise abgeschlachtet. Hätten sie eigene Medien gehabt, wäre ihnen das nicht passiert. Durch Kommunikation wäre der Krieg verhindert worden. Nato-Einsätze sind keine Lösung. Prävention durch Liebe und Radikalpazifismus sind die einzige Möglichkeit, Kriege im Ansatz zu verhindern. Dazu gehört Kommunikation und Zugang zu den Medien. Wer liebt, darf auch die Tiere nicht vergessen. Nur Vegetarier leben länger, da sie keine Mörder sind. Vor dem Tierschutz muß aber der Menschenschutz stehen. Deshalb: boykottiert all die Konzerne und Regierungen, die Menschen und Tiere misshandeln. Nur wer grenzenlos liebt, wird auf Dauer überleben. Alfdorf, 16.10.1996

Etikett/en: