Kommentar 12.03.10

Das liebe Geld

Der Landesfürst Stefan Mappus von der CDU weigert sich, die Kompaktscheibe mit den Daten der Steuerhinterzieher zu kaufen. Für ihn ist diese Handlung kriminell. Er übersieht aber dabei, daß das Handeln der Reichen, die ihr zusammengerafftes Geld am Staat vorbei in die Schweiz verschoben haben, Steuerhinterziehung und damit ein noch größeres Verbrechen ist. Aber da mensch dort oben dem Geldadel näher ist als dem Hartz 4-Betrüger, wird hier auch nichts unternommen. Man beißt nicht in die Hand dessen, der einen nach oben gebracht hat.

Aktuell auch die Diskussion um Parteispenden. Ein Gesetz muß auf den Weg gebracht werden, das sämtliche Spenden an politische Parteien verbietet. Diese sollten sich einzig und allein aus ihren Mitgliedsbeiträgen finanzieren und nicht durch Unternehmen und die Steuerzahlerin. Und wenn deren Mitgliederzahlen schrumpfen, sind sie halt selber Schuld. Außerdem ist die Korruption auf allen Ebenen Alltag, der nicht angegangen wird. Welcher Verleger legt sich schon mit seinen Anzeigenkunden an? So versagt die sogenannte fünfte Gewalt und in den Finanzämtern wird massiv an Steuerfahndern gespart. Wer kontrolliert den ganzen Sumpf? Richtig: niemand!

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Tansania

Jedes Jahr sterben in diesem ostafrikanischen Land 13.000 Frauen bei oder nach ihrer Entbindung. Ein Problem hierbei ist die Infrastruktur. Die Frauen in den Dörfern haben keine Transportmittel um zur Geburt ihrer Kinder in ein Krankenhaus zu gelangen. Es gibt keine Krankenwägen, nur im Glücksfall Fahrräder oder Motorräder. Den traditionellen Hebammen in den Dörfern fehlt häufig das notwendige Wissen, so verabreichen sie den Müttern Kräuter, mit denen die Wehen verstärkt werden, so daß die Gebärmutter reißt und die Frauen dann verbluten. Weitab von jeglicher professioneller Gesundheitsversorgung. Verhütung wird nicht betrieben, da die Männer sich sonst von ihren Frauen scheiden lassen und die dann mit ihren Kindern auf sich allein gestellt werden. Überhaupt ist die miserable Bildung der Heiler und Dorfhebammen sowie der Mütter ein großes Problem. Neben einem Krankenhaus auf dem Land befindet sich ein Waisenhaus, das von der deutschen katholischen Kirche betrieben wird. Waisen, die bei der Geburt ihre Mutter verlieren, werden dort bis zu ihrem zweiten Geburtstag großgezogen. Diese Aufgabe übernehmen Frauen, die mit dem Kleinkind verwand sind. So steigen deren Überlebenschancen. Mit dem Erreichen des zweiten Lebensjahres kommt das Kind dann zurück in das Dorf seiner verstorbenen Mutter in deren Familie, die es dann aufzieht. Ein großes Problem sind in Tansania außerdem Aids, Malaria und Tuberkulose.

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Niger

Am 18. Februar diesen Jahres putschte das Militär in dem westafrikanischen Staat gegen den amtierenden Präsidenten Tandja. Der sitzt nun im Gefängnis und ein unbekannter Offizier hat seine Stelle eingenommen. Tandja wollte das Gesetz so ändern, daß er auf Lebenszeit in seinem Amt verbleibt. Die Bevölkerung war seiner überdrüssig. Seine Umgebung wie beispielsweise seine Söhne versank in Korruption. So war seine Absetzung, die innerhalb einer Stunde vollzogen wurde, eine große Erleichterung für die Menschen in diesem Land. Das Militär hat versprochen, bald demokratische Wahlen durchzuführen, bei denen die Putschisten nicht kandidieren. Als Ministerpräsident wurde ein integrer Mann ausgewählt. Menschenrechtsorganisationen sind skeptisch, ob die Militärs ihre Versprechen einlösen. In der Geschichte des Staates Niger hatte man schon das Gegenteil der Verlautbarungen seiner Soldaten erlebt.

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