China

In den fünfziger Jahren ist ein französischer Photograph ohne Genehmigung durch China gereist. Das Verbot der Einreise für Ausländer war damals für ihn die Herausforderung, diesen asiatischen Staat zu bereisen. Er hatte auch hierbei ein Abendessen mit Mao Tsetung, dem Gründer der Volksrepublik China, die 1949 ausgerufen wurde. Danach ist der Photograph immer wieder für Monate im Land gewesen und hat die Menschen porträtiert. Nun werden seine Fotos im städtischen Museum von Schanghai ausgestellt. Mittlerweile 87 Jahre alt bedauert er die Entwicklung in diesem riesigen Land. Hatte früher die Kultur eine bedeutende Stellung, ist nun nur noch das Geld und der Erfolg wichtig. Er stellt fest, daß die Chinesen fleisig und intelligent sind.

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Kolumbien

Im Norden dieses südamerikanischen Landes betreibt ein Lehrer eine bewegliche Bücherei auf Eseln. Damit begibt er sich in abgelegene Dörfer und beglückt die Kinder. Seit 1948 herrscht Krieg in diesem Land zwischen drei Gruppen: dem Militär, privaten Söldnern und der Guerilla. Es gehört zum Alltag, daß einfach unschuldige Menschen umgebracht werden, ohne Strafverfolgung durch die örtliche Polizei. Die Kinder sind deshalb froh, wenn sie nach der Schule und der Arbeit auf dem Feld Bücher lesen können, in denen menschliche Werte vermittelt werden. Der Lehrer hat auch eine Bücherei ins Leben gerufen, in denen es außer von Europa gespendeten Regalen keine Möbel gibt. Die Privatsoldaten haben ihn jedoch gezwungen, politische Literatur aus seinem Angebot zu nehmen. Die Hälfte der Bevölkerung Kolumbiens lebt unter der Armutsgrenze und bei den anstehenden Präsidentschaftswahlen kandidiert ein grüner Kandidat, der durchaus Chancen hat, in dieses Amt gewählt zu werden.

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Kommentar 21.05.10

Gerichtsbarkeit

Wir leben hier nicht in einem Linksstaat, sondern einem Rechtsstaat. Soll heißen, alles in der DDR war schlecht und alles in der BRD war gut. Daß die ostdeutsche Stasi viel Unheil angerichtet hat, ist offensichtlich und kann nicht geleugnet werden. Daß die westdeutschen Geheimdienste (BND, MAD und Verfassungsschutz) dagegen Chorknaben sind, behaupten nur geistig Zurückgebliebene. 1990 gab es die einmalige Möglichkeit, das Gute am Osten und das Gute am Westen in eine neue Verfassung zusammenzuschreiben. Dieses wurde sträflich versäumt. Wer für die Stasi gearbeitet hatte, hatte keine Chancen mehr beim Staat. Dagegen werden ehemalige BND-Mitarbeiter Professoren an West-Universitäten oder Außenminister. Und daß der Verfassungsschutz der Hauptarbeitgeber für NPD-Funktionäre ist, weiß mensch schon lange. In unserer Rechtssprechung wird der Flüchtling kriminell, der die sogenannte Residenzpflicht verletzt, also aus seinem Landkreis ausreist. Und Recht bekommt immer die Person, die sich die besseren und damit teureren Anwälte leisten kann. So bleibt der Geldadel ungeschoren bei seinen Verfehlungen und zahlt auch im Gegensatz zur Unterschicht keine Steuern. Wollen wir hoffen, daß da nicht einer bei uns an die Macht kommt, der mit organisierter Kriminalität seine Milliarden erwirtschaftet hat wie in Italien. Und unsere Faschisten sind mittlerweile auch gegen den Kapitalismus.

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Spielzettel 14.05.10

Eröffnungsklingeln mit dem Monty Alexander (p) Trio und Monticello

Miles Davis (tp) Septet – So What?

Albert Mangelsdorff (tb) Quintett – Sakura

Jon Hassel (tp) und Farafina – Laughter

Peter Schärli (tp) Special Sextet – Calabiran Nights

David Krakauer’s (cl) Klezmer Madness – Okay A.K.

Mulato Astatke – Yekerme Sew

Red Sun + Samul Nori – Spirit Warriors; More Than Ever; O-Lim (Ascension)

Karin Oehler (voc) + Axel Kühn (b) – Going Home

Esbjörn Svensson (p)

Kompaktscheibe der Woche: Red Sun + Samul Nori (1989): Red Sun sind: Wolfgang Puschnig (as), Linda Sharrock (voc), Jamaaladeen Tacuma (e-b), Uli Scherer (p); Samul Nori sind: Kim Duk Soo (dr), Lee Kwang Soo (gong, voc), Choi Jong Sil (dr), Kang Min Seok (gong)

Kommentar 14.05.10

Rot-rosa-grün

Nun ist es also möglich, wer hätte es gedacht: zum ersten Mal in der Geschichte der BRD gibt es die Möglichkeit zu einer Volksfront (das war früher ein Regieren von Sozialistinnen und Kommunistinnen). So lange die Grünen noch ein bißchen links sind, wenn auch nur noch in Spurenemelenten, muß mensch sie hier einbinden und vor einem weiteren Rechtsruck durch die feindliche Übernahme der Brutalos bewahren. Nur zur Erinnerung: 2005 hatte Rotrosagrün eine Mehrheit bei der Bundestagswahl von 51 %. Allein das war schon eine Sensation: normalerweise halten sich rechtes und linkes Lager die Waage. Also ein Zeichen von Emanzipation, auch und insbesondere den Bürgerinnen aus Neufünfland geschuldet. Daß aus dieser Gelegenheit nichts gemacht wurde und die beiden Volksparteien eine Koalition eingingen, hat viele Linke verärgert und der SPD dafür bei der nächsten Bundestagswahl 2009 eine gehörige Quittung verpaßt. Trotz oder gerade wegen dem Trommelfeuer der Medien sollte die zukünftige Ministerpräsidentin die Gelegenheit am Schopfe packen, diese Dreierkoalition zu verwirklichen. Das wäre auch ein Signal nach Berlin. Zumal die beiden Leuchtfiguren Gerhard Schröder und Oskar Lafontaine nicht mehr im Bundestag sein werden. Mal sehen, wie lange das Rumgemurkse der Kons (CDU und FDP) noch andauert. Beim letzten Mal hat die NRW-Wahl zu Neuwahlen im Bund geführt, vielleicht wiederholt sich ja Geschichte?

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