Stuttgarter Trickfilmfestival 2010

Die Eröffnung des mittlerweile 17. Festivals war zäh. Ständig holte der Fernseprediger Markus Brock Leute auf die Bühne, die Geschäfte mit Trickfilm machen. Innerhalb des Wettbewerbs Nummer eins, der dargeboten wurde, gab es allerhand zu lachen, aber keinen einzigen Puppentrick. Hatte man vor dem Rechnerzeitalter jahrelang an einem kurzen Trickfilm gearbeitet, geht es heute um alle möglichen Effekte in einer Hollywoodproduktion. Klassische Filme gibt es nicht mehr, die Kunst darbt. Es ist natürlich schön, wenn ein Beitrag die Lachmuskeln aktiviert. Allerdings muß ich feststellen, daß von der Anfangsbegeisterung bei den ersten Festivals nichts mehr da zu sein scheint. Seit mensch den Festivalturnus von zwei auf ein Jahr reduziert und die ursprüngliche Leitung verabschiedet hat, macht die ganze Sache keinen Spaß mehr. Der Genuß ist mittlerweile einer Spielästhetik im Rechner angelehnt. Die ursprüngliche Kunst, die sowohl in der Gestaltung, der Erzählung und der Musik besondere Bedeutung hatte und damit die Phantasie anregte, ist alles in allem, trotz zahlreicher Sterne im Geschäft, abgeflacht. Ursprünglich aus der Trickfilmklasse an der Stuttgarter Kunstakademie hervorgegangen, hatte der Gründer Albrecht Ade dann die Filmakademie Ludwigsburg mit geboren und anfangs geleitet, ist dem Trickfilmfestival mittlerweile ein kommerzieller Charakter aufgedrückt worden, wie beispielsweise die Messe fmx, die parallel zum Festival stattfindet.

Etikett/en: , , ,

Kommentar 07.05.10

Das Revolverblatt

In jedem Land mit Meinungsfreiheit gibt es die sogenannte Regenbogenpresse. Allein dies ist schon zu gut gemeint, da dieser Dreck nicht bunt ist, sondern schwarz-weiß. Es wird darin gelogen, daß sich die Balken biegen. Fehlen dürfen auch nicht Frauen mit nackten Brüsten. Bei allem geht es nur darum, dem Verleger eine möglichst hohe Auflage zu ermöglichen, koste, was es wolle. Da werden Menschen in den Selbstmord getrieben oder harmlose Personen zu Monstern erklärt. Zu allem Übel liegt dieser Schund am nächsten Morgen auf dem Tisch aller Tageszeitungsredaktionen im Land. Der Müll, den man vorgibt, wird als meinungsbildend übernommen. Nun kann man dazu sagen, was man will. Tatsache ist aber auch, daß es nach wie vor Qualitätszeitungen gibt, oft linksliberal, die eine Alternative zu diesem Zeug abgeben. Mein Lesetipp: www.bildblog.de wird von zwei Journalisten betrieben, die täglich die Lügen der Zeitung mit den großen Buchstaben in der BRD aufdecken und 50.000 mal täglich aufgerufen wird.

Etikett/en:

Nordkorea

Dies ist das letzte Land auf unserem Planeten, das eine stalinistische Diktatur ist. Der Staatsgründer Kim Il Sung ist auch nach seinem Tod noch der ewige Präsident. Sein Sohn Kim Jong Il, der sich selbst zum General ernannt hat, führt die Unterdrückung seines Volkes weiter. Ein Drittel der Bevölkerung hungert, der Durchschnittsverdienst beträgt 2 Euro im Monat. Auf 23 Millionen Einwohnerinnen kommen 1 Million Soldaten. Das ist der größte Anteil an Militär in einem Staat nach China und Indien. Morgens um 7 Uhr gehen die Sirenen los, danach folgen bombastische Lieder, mit denen das Volk beschallt wird. Auch in der Kultur ist Nordkorea hermetisch abgeriegelt. Einflüsse aus dem Ausland gibt es nicht, man konzentriert sich auf Musik und Tanz aus dem eigenen Land. Selbst Liebeslieder hat Kim Jong Il aus dem Programm gestrichen. So kann man Stücke hören, die abwechselnd ihn, seinen Vater, den Soldaten oder den Bauern rühmen. Fernsehen und Radio sind gleichgeschaltet und dienen einzig und allein der Propaganda. 30.000 Statuen im Land stellen den ewigen Präsidenten dar. Die künstlerische Elite lebt äußerst bescheiden und erhält teilweise Privilegien wie Fernseher, Stereo-Anlage oder Pflegeprodukte direkt von ganz oben. Da alles auf den Führerkult zuläuft, ist es das Größte für die Künstlerinnen, vor dem General aufzutreten. Stolz ist mensch auch auf Auszeichnungen durch ihn, die eingerahmt an den eigenen Wänden hängen.

Etikett/en: