Kommentar 09.07.10

Die bundesdeutsche Präsidentin

Christian Wulff ist der zehnte Bundespräsident seit 1949. Zweimal stellte die FDP, zweimal die SPD dieses Oberhaupt. Bleiben noch 6 restliche für die CDU. Da die Konservativen das Regierungsgen haben, scheint es selbstverständlich zu sein, daß sie in den letzten 61 Jahren über 51 Jahre dieses Amt innehatten. Abgesehen von den zwei Ausrutschern mit Gustav Heinemann und Johannes Rau für die SPD, zusammen waren diese zwei 10 Jahre im Amt. Es wird mal wieder Zeit für eine Linke an der Spitze des Staates. Eine Frau wäre überfällig, wieso nicht mal von den Grünen? Antje Vollmer oder Kathrin Göring-Eckhard würden hier sicher eine gute Figur abgeben oder wieder ein Mann wie beispielsweise Lothar Bisky wäre genauso geeignet. Aber immer haben die Kons in der Bundesversammlung die Mehrheit und setzen einen aus ihren Reihen in dieses Amt. Und die Massenmedien stellen das Ganze nicht in Frage, sondern denken gelegentlich über eine Direktwahl nach. Sie problematisieren aber nicht das Übergewicht der Kons in diesem Amt, das eine Verschiebung der Realität ist, denn die Mehrheit in der Bevölkerung ist politisch links von der Mitte. Daß dies bei den Wahlen nicht immer klar zum Ausdruck kommt liegt an dem Schulterschluß der Kons mit den Verlegern und Intendanten und der gesamten Wirtschaft mit dem dazugehörigen Geldadel.

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Vietnam

In diesem von einer kommunistischen Einheitspartei regierten Land lag das Wirtschaftswachstum zuletzt bei 8 Prozent.  Seit dem Ende der 90er Jahre wurde auch hier der Kapitalismus eingeführt. Im Nordwesten des Landes lebt mensch vom Anbau von Bambus. Dieser wird, zu Flößen zusammengebunden, über Flüsse zu den weiterverarbeitenden Fabriken gebracht. Diese Betriebe sind genossenschaftlich organisiert: ein Unternehmer und seine Familie allein firmieren in einem Fall als die alleinigen Genossenschafter einer Bambusfabrik. Aus dem Bambus werden überwiegend Eßstäbchen und Möbel produziert. Eine französische Entwicklungsorganisation schult die Bambusbauern bei den Baumschulen, dem Gemüseanbau und Fischzucht als Nebenerwerb und Selbstversorgung. Außerdem helfen sie mit Zusatzmöglichkeiten beim Bambus wie beispielsweise der Pilzzucht mit Sägespänen.  Nachdem diese Organisation unter Einsatz von Agraringenieurinnen in den letzten fünf Jahren erste Erfolge vorweisen kann, ist deren Zukunft gefährdet. Denn Entwicklungshilfe für Vietnam soll eingestellt werden, da es wirtschaftliche Erfolge erzielt, die allerdings im Vergleich zu China oder Thailand nicht so gigantisch sind. Eine Bambusbäuerin verdient zwischen ein und zwei Euro am Tag, eine Fabrikarbeiterin 3 bis 4 Euro. Allerdings sind die Arbeitsbedingungen bei der Gesundheitsvorsorge schlecht. Der Grundschulbesuch ist kostenlos, weiterführende Schulen müssen bezahlt werden und sind somit für die Landbevölkerung unerschwinglich. Gesundheit und Rente müssen auch auf eigene Rechnung bezahlt werden.

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