Kommentar 24.9.10

Während der letzten Jahrtausende haben sich immer wieder Menschen die Köpfe eingeschlagen über die Frage, ob Gott existiert oder nicht. Selbst heute ist mensch nicht schlauer, trotz erdumspannenden Netzwerken und Millionen von Rechnern. Natürlich haben auch die Theologinnen viel Erde umgewühlt. Zitat eines Choreographen: “ Die Menschen haben Gott geschaffen, also gibt es ihn.“ . Selbst Atheisten sind religiös: die Behauptung der Nichtexistenz Gottes ist auch eine Glaubensfrage. Zentrales Element jeglicher Religion, egal ob Sekte, mit keinem, einem oder vielen Göttern ist allerdings immer wieder die Menschenliebe. Hier hat mensch auf dem ganzen Planeten Gemeinsamkeiten. Das ist die Grundlage einer erdumarmenden Moral. Glauben heißt Nichtwissen. Das Böse in der Welt speist sich aus Unwissenheit. Deshalb ist es überlebenswichtig, sich zu bilden. Und worüber man nicht reden kann, darüber muß man schweigen, sagte Wittgenstein. Deshalb an dieser Stelle Ende der Durchsage.

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Argentinien

In einem Elendsviertel von Buenos Aires hat eine reiche Frau eine Frauenkooperative gegründet. Die Angestellten dort stricken Kleider nach Bestellung und Vorgaben und können sich damit gut ernähren. Dazu kommt an diesem Ort das Miteinander wie bei einer Selbsthilfegruppe für machogeschädigte Frauen. Nachdem vor 9 Jahren der Staat pleite ging, blieben die Armen weiter arm. Reiche zum Beispiel im Textilsektor gibt es seitdem allerdings auch. Eine Firma produziert für den weltweiten Markt Luxustextilien und verdient damit prächtig. Die Kundinnen kommen mittlerweile vor allem aus Brasilien, Indien und China, den neuen Weltmächten. Auch wenn es die Ärmsten in Argentinien nach wie vor sehr schwer haben, bekommen sie allerdings Strom, Wasser und warme Mahlzeiten, so daß zumindest gewährleistet ist, daß niemand verhungern muß.

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Kambodscha

Der schweizer Kinderarzt Doktor Beat Reichner hat in diesem Land Krankenhäuser für Kinder mit dem Standard der reichen Länder aufgebaut. Die Gelder hierfür sind überwiegend Spenden. Dort werden jährlich 85.000 Kinder aus dem ganzen Land behandelt und das umsonst. Im Gegensatz zu den staatlichen Gesundheitszentren, die aus staatlicher Entwicklungshilfe finanziert werden, die Behandlung dort aber für den überwiegenden Großteil der Bevölkerung unerschwinglich ist. Der Kinderarzt erspielt sich das Geld im wahrsten Sinne des Wortes mit Musik. Er spielt Bach auf seinem Cello und bittet dafür um großzügige Spenden bei reichen Reisenden und in Europa. Er ist allerdings umstritten, verdienen die Ärztinnen in seinen Spitälern das vierzigfache wie deren Kolleginnen im staatlichen Gesundheitssystem. Kirchner war bei der Terrorherrschaft unter den Roten Khmer als junger Helfer vor Ort und hat basierend auf diesen schlimmen Erfahrungen sein Hilfskonzept entwickelt. Auch wird bei ihm eine universitäre Ausbildung unter europäischem Standard ermöglicht. Verliert der Kinderarzt allerdings seine Fähigkeit des Cellospielens, muß man sich um die weitere Existenz seiner Gesundheitsversorgung ernste Sorgen machen. Aber er hat immerhin die Unterstützung des kambodschanischen Königs.

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