Kommentar 15.10.10

Das Fernsehen

Empirische Studien belegen, daß die Dummen durch das Fernsehen dümmer werden und die Klugen klüger. Es gibt neben den von Bundeskanzler Helmut Kohl eingeführten konservativen privaten Fernsehsendern auch arte, 3sat und Phoenix. In bildungsfernen Haushalten weltweit läuft von morgens bis nachts die Glotze, auch während der Mahlzeiten. Wer Qualität haben will, hört auch mal gezielt Radio, beispielsweise die Kultursender der öffentlich-rechtlichen Stationen oder Deutschlandfunk und natürlich die Freien Radios. Die Diskussionsrunden lohnen sich allesamt nicht zum Zugucken, hier wird nur heiße Luft gesendet, da sich die gegnerischen Lager, die gleich vertreten sind, nur gegenseitig neutralisieren. Abgesehen davon, daß dort ein Cem Özdemir eine gute Figur abgibt, da er Erzieher ist und es dort meistens wie im Kindergarten zugeht. Unter den Linden und die Phoenix-Runde mitsamt dem Presseclub der ARD sind hier eine rühmliche Ausnahme. Und natürlich fast alle Runden im Radio. Bild und Ton des Fernsehers haben die größte Macht über die Menschen von allen Medien. Wenns hüpft und blinkt, kann man nicht einfach wegschalten. Wie oft erwischt sich die Bürgerin beim Entspannen vor der Glotze anstatt ein gutes Buch in die Hand zu nehmen. Mittlerweile muß mensch auch feststellen, daß die Existenz des Fernsehens Weltrevolutionen im Keim erstickt. Bevor mensch auf die Straße zum Demonstrieren geht schaut es lieber vorher in die Röhre. Oder man konsultiert das Zwischennetz, das viele Menschen schnell zusammentreiben kann. Grundsätzlich gilt: spiel mal wieder mit deinen Kindern und laß deine Gerätschaften aus! Dies ist auch Lebensqualität.

Etikett/en:

USA

Die Bewegung gegen den ersten Staatspräsidenten mit dunkler Hautfarbe nimmt immer militantere Züge an. Der bisherige Höhepunkt war die Versammlung von 500.000 überwiegend rosahäutigen Mittelschichts-Angehörigen vor dem Gedenkzentrum für Abraham Lincoln. Zusammengetrommelt hatte diese einfältige Schar von selbsternannten Patriotinnen ein Fernsehprediger von Fox News. Dieser erzkonservative Fernsehsender hatte seinerzeit den Vorgänger Barack Obamas mit allen Mitteln unterstützt. Starrednerin war bei diesem Auflauf die gescheiterte Vizepräsidentschaftskandidatin der konservativen Republikanerinnen, Sarah Palin. Die Gouverneuerin Alaskas wird über den Haß auf die brillante Intelligenz des Professors Obama schon als neue Präsidentin gehandelt. Nach der Teefeier gibt es eine neue Bewegung der Gegnerinnen: die Eidbewahrerinnen. Mit pseudochristlicher Rhetorik versuchen diese mit allen Mitteln, den Kommunisten Obama aus dem Amt zu jagen. Mit Fahnen, Bibeln und Schwörzeremonien legen diese Menschen auch die Grundlage für neue Milizen. Die führen in Soldatenkleidung Übungen in Wäldern durch, um ihren Ernstfall zu proben. Diese ehemaligen Soldatinnen und Polizistinnen behaupten, sich auf ihre Gründungsväter zu berufen (waren da keine Frauen dabei?). In 3 Wochen sind Kongreßwahlen und die Sektiererinnen haben eine wichtige Grundlage für eine Wahlniederlage der Demokratinnen unter Obama gelegt. Für diese Menschen ist der Präsident kein Christ und den bekämpfen sie deshalb bis aufs Blut.

Etikett/en:

Bolivien

Bei den Chiquito-Indianerinnen pflegt mensch die Barockmusik. Kleine Kinder ab 3 Jahren erlernen dort die dafür notwendigen Instrumente, hauptsächlich sind dies Geigen. Das Ganze geht auf die Jesuiten zurück, die vor 200 Jahren die Heiden mit europäischer Musik zu missionieren versuchten. Die Christen sind weg, geblieben ist die Musik, die sie mitgebracht hatten. Viele musikalische Bürgerinnen kristallisieren sich hier im Urwald heraus, die europäische Musikerinnen, die zu Besuch in dem südamerikanischen Land sind, zum Staunen bringen. Die Ureinwohnerinnen zeigen auf diesem Gebiet sehr viel Geschick und Ehrgeiz. Für sie ist es ein gutes Gegenmittel für die Dekadenz des Kapitalismus.

Etikett/en: