Kommentar 17.12.10

Die Post

Wie so viele Staatsbetriebe wurde auch die Bundespost privatisiert. Die Folgen sind die Schließung von immer mehr Postämtern. Diese werden durch kleine Postfilialen in Läden ersetzt. Und christliche Gewerkschaften verlieren ihre Berechtigung, weil sie von den Arbeitgeberinnen gegründet wurden, um die Löhne bei den Privatbriefzustellfirmen zu drücken. Diese sind meistens Zeitungskonzernen angegliedert. Der oberste Vertreter dieser Zunft ist übrigens der ehemalige Minister und ehemalige Arbeitsamtsvorsitzende Florian Gerster (SPD). Früher gab es den Spruch: ‚Wer nichts schafft und wer nichts kann, geht zur Post und Bundesbahn‘. Format bewies einzig und allein der Bundespostminister Christian Schwarz-Schilling (CDU), der wegen der Untätigkeit seiner Regierung angesichts des Bosnienkriegs 1993 von seinem Posten zurücktrat. Na ja, seine Batteriefirma wirft ja auch Gewinn ab…

Etikett/en:

Indien

Aus den 80 Millionen Ureinwohnerinnen im Land, den Adivasi, werden maostische Rebellinnen rekrutiert. Sie kämpfen mit der Waffe und einfachen Parolen für ihre Rechte. Diese Aufständischen kontrollieren mittlerweile ein Gebiet im Urwald so groß wie Österreich. Sie kämpfen gegen die Bundesregierung und die Konzerne, die die Bodenschätze ihrer Heimat plündern wollen im Wert von 100 Milliarden Euro. Die indische Regierung blieb nicht untätig und setzte Bürgerwehren dort unter Waffen, die gegen die Maoisten kämpfen. Dieser Krieg hat schon tausenden Menschen das Leben gekostet. Die Rebellinnen nehmen sich bei ihren eigenen Leuten das Recht, sich kostenlos satt zu essen, für eine Forderung, für die sie ihr Leben opfern: nicht mehr hungern zu müssen. Würden die Machthaberinnen einlenken und die Adivasi mitbestimmen lassen, wäre der Konflikt gelöst. Doch hier geht es wie überall um viel Geld und Macht, die mensch verlieren wird.

Etikett/en:

Ägypten

Seit 2 Jahren gibt es einen recht erfolgreichen gemäßigten islamischen Musikfernsehsender. Bei 4SHBAB werden keine Frauen gezeigt, Musiksendungen sollen die Jugendlichen auf den rechten Weg bringen. Frauen, die in Rockgruppen singen oder Jazz, den die Oberschicht konsumiert, finden keinen Eingang in den Sender. Selbst eine junge, ehemalige Psychiaterin, die gegen die verkrusteten patriarchalischen Strukturen ansingt, kommt dort nicht hinein. Nein, zwei Brüder aus Alexandria, ein erfolgreiches Pop-Duo, kritisieren im Sender auch Mißstände in der Gesellschaft, wie zum Beispiel die viel zu hohen Brautpreise bei Hochzeiten, die sich keiner leisten kann. Ein Viertel der ägyptischen Bevölkerung muß mit zwei Euro am Tag auskommen.

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