Kommentar 16.07.10

Entwicklungspolitik

Von jedem Euro, den wir in die Entwicklungshilfe geben, gelangen zwei Euro zu uns zurück. So kommt es, daß namhafte Leute aus dem Süden unseres Planeten ihre Stimme ergreifen und sich dafür aussprechen, dieses Geschehen sofort zu beenden. Unsereins ist noch in dem Denken verhaftet, daß es eine Katastrophe wäre, diese Hilfe einzustellen. Vereinzelt mag dieses Geld gut investiert sein, überwiegend versickert es jedoch in der Korruption derer, die stellvertretend für ihre ehemaligen Kolonialmächte ihre Länder ausbeuten. Die zwei wichtigsten Wirtschaftszweige beispielsweise in Afghanistan sind der Mohnanbau zur Heroingewinnung und die Entwicklungshilfe. Viele Milliarden landen hier in den Taschen der organisierten Kriminalität, die die Länder auch noch offiziell verwaltet. Was Not tut, ist ein Umdenken. Das heißt keine Putsche mehr durch unsere Geheimdienste in den Ländern des Südens. Öffnung unserer Märkte für Produkte aus Lateinamerika, Afrika und Asien. Keine Abschottung der Staatsgrenzen, Abbau von Rüstung. Hilfe nur noch für Projekte vor Ort und nicht für Gigantomanie. Vielleicht ist an der Zeit, endlich die armen Länder in Ruhe zu lassen. Es gibt dort genügend Kräfte in der solidarischen Ökonomie, die den Karren von selber aus dem Dreck ziehen werden.

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