Sven Giegold

Die Fellbacher Grünen hatten geladen und es kamen 70 Menschen in den großen Saal des Rathauses, dort wo alle 4 Wochen der Gemeinderat tagt. Redner war der Gründer der deutschen attac-Sektion. Angefangen hatte diese Nichtregierungsorganisation in Paris, der Chefredakteur der Monatszeitung ‚le monde diplomatique‘ hatte sie ins Leben gerufen, ursprünglich ging es um finanzielle Erdgerechtigkeit. Sven hatte sich mit dreizehn Jahren bereits für Wildtiere eingesetzt, dann Wirtschaftswissenschaften studiert und sitzt nun schon seit längerem als Grüner im Europaparlament. Mit dem Ruhestand von Daniel Cohn-Bendit, dem ehemaligen Fraktionsvorsitzenden, wurde Giegold bekanntestes Gesicht der Fraktion. Früher bei attac hat er mit seinen flammenden Reden das Herz eines jeden Erdpolitikkritisierers erwärmt.

Kein Wort zum Nahen Osten, der sein Chaos Europa zu verdanken hat, kein Wort zum Trumpeltier. Gut, er erwähnt den ungerechten Handel mit Afrika, der den Kleinbauern dort alles kaputt macht. Es geht viel um Ökologie, nicht um Soziales und Kultur. Interessant wäre gewesen zu wissen, was er mit dem fünfstelligen Betrag anstellt, den er monatlich einfährt. In Brüssel gibt es 1500 Vorhallenmenschen zum Thema Finanzen, davon sind lediglich dreißig nicht für die Industrie, sondern für Nichtregierungsorgansationen tätig.

Im Publikum saßen Einer von der SPD, zwei von attac Fellbach, 4 von den Linken und ein paar Grüne. Die konservative Fraktion war komplett abwesend. Sven ist schon sachkundig, aber einiges wirkt doch hölzern, nun gut, er darf es sich auch nicht mit einer Partei verscherzen, in der die Brutalos regieren.

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