Jerusalem

Ein Fünftel der Einwohner dieser israelischen Stadt ist dem ultraorthodoxen Lager zuzuordnen. Dieses prägt immer mehr das Stadtbild und drückt dem Alltag seinen Stempel auf. Das geht dann soweit, daß es Geschlechtertrennung in den öffentlichen Bussen gibt. Am Sabbat ziehen die Strenggläubigen durch die Altstadt und verjagen Händler, die an diesem jüdischen Feiertag ihre Geschäfte machen wollen. Überall sind Tafeln und Plakate geklebt, in denen auf eine koschere Lebenshaltung gedrängt wird. Zum Beispiel schreiben sie den Frauen ihre Kleidung vor. Diese ganze Folklore, die mit einer Verbissenheit sondergleichen betrieben wird, spaltet die Gesellschaft. Links sind die Laizistinnen, also diejenigen, die für die strikte Trennung von Glaube und Staat eintreten, rechts ihre Gegnerinnen, die aberwitzige Vorschriften entwickelt haben, von denen selbst in der Thora (den fünf Büchern Mose in der christlichen Bibel) nichts steht. Jerusalem ist eine arme Stadt, da die Orthodoxen nicht arbeiten und keine Steuern zahlen. Außerdem sind sie von der Wehrpflicht befreit, die für alle jungen Männer und Frauen in Israel gilt.

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