Bagdad

7 Jahre nach dem Sturz des Diktators Saddam Hussein ist in der irakischen Hauptstadt die Versorgung der Einwohnerinnen mit Wasser und Strom noch immer ein großes Problem. Hier ist die öffentliche Stromversorgung eingestellt worden, private Anbieter liefern für viel Geld Strom an die Haushalte. Mit dem Investitionsvolumen von 1 Milliarde Dollar und französischer Hilfe wird ein großes Wasserwerk gebaut. Die Amerikaner zogen hier wie so oft im Irak bei der Auftragsvergabe den Kürzeren. Trotz der Korruption im politischen und wirtschaftlichen Bereich geht der Aufbau voran, es wird fleisig gebaut. Dafür wird auch ein Zementwerk mit französischen Geldern hochgezogen. Eine Untersuchungskommission hat festgestellt, daß Milliarden Dollar für den Wiederaufbau unterschlagen wurden und die amerikanische Besatzung zu nichts geführt hat. Im öffentlichen Leben nehmen nun immer mehr Iraker die Kontrolle in die eigene Hand, was seither die Vereinigten Staaten von Amerika geleistet haben.

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In der irakischen Hauptstadt gibt es zur Zeit lediglich ein bespielbares Theater. Eine Schauspielgruppe hat dort ein Stück nach Heiner Müller aufgeführt. Bei den Proben gab es wegen des Regens eine Überschwemmung im Zuschauerraum. 100 Besucher kamen trotz der alltäglichen Schikanen im Straßenverkehr zur Uraufführung. Einer der Schauspieler verdient seinen Lebensunterhalt als Polizist mit 100 Euro Verdienst monatlich. Er ist an einem der 1500 Kontrollpunkte in Bagdad stationiert und hat als Pazifist einen Haß auf diese Tätigkeit mit schußsicherer Weste und Maschinengewehr. Man muß allerdings feststellen, daß diese Kontrollen mehr Sicherheit in den Alltag der Bevölkerung gebracht haben. Die einzigste Spielstätte, die nicht zerbombt wurde, ist das Nationaltheater, das zur Zeit nicht bespielt wird. Es wird gerade renoviert, da es bei den Plünderungen sehr in Mitleidenschaft gezogen wurde. Der Saal faßt 100 Besucher. Das Einzigste, was hier funktioniert, ist die Folklore-Tanz-Truppe, die trotz häufiger Stromabschaltungen fleisig probt, um nationale Tänze einzustudieren. Die Tänzerinnen machen dies im Geheimen, ihre Umgebung darf nichts von dieser Tätigkeit wissen, da sie sonst ausgegrenzt würden.

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