volxmusik 2.1.10 Spielzettel

Ihr habt folgende Stücke gehört: Jasper van t’Hofs ‚Pili Pili‘ aus 1984 (Westafrika), Astor Piazzolla y su Quinteto Tango Nuevo mit ‚Tristezas de un Doble A‘ von einem Konzert in Wien 1986 (Argentinien), Gonzalo Rubalcaba ‚Live in Havana‘ mit dem Stück ‚Nueva Cubana‘ aus dem Jahre 1986 (Kuba), Manu Dibango mit ‚Makossa Blow‘ einem Gemisch von Bill Laswell aus ‚Soul Makossa‘ und ‚Big Blow‘ (Kamerun), ‚Sultaniyegah Sirto‘ vom Istanbul Oriental Ensemble (Türkei) unter Leitung von Burhan Öcal von 1997, Don Cherry and The New Eternal Rhythm Orchestra lebend in Donaueschingen 1971 mit ‚Humus-The Life Exploring Force‘, Red Sun und Samul Nori (Korea) mit ‚No Secrets‘ aus dem Jahre 1989.

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Antichrist

Erst an einer schweren Depression erkrankt hatte nun der dänische Dogma-Regisseur Lars von Trier seinen neuesten Film in den Kinos. Alles dreht sich hier um ein Paar, gespielt von Willem Dafoe (seinerzeit unter anderem auch Jesus-Darsteller unter Martin Scorsese) und Charlotte Gainsburgh, der Tochter von Jane Birkin und Serge Gainsburgh, die wohl bei der Aufnahme des Klassikers ‚Je t’aime‘ entstand. Der ganze Film ist dem Gedenken an den russischen Filmregisseur Andrej Tarkowski gewidmet. Los geht es mit in Schwarzweiß gehaltenen Zeitlupeaufnahme, unterlegt mit Barockmusik. Während das Paar den Beischlaf praktiziert, stürzt der kleine Sohn bei Schneetreiben aus dem Fenster und stirbt. Dann wieder in Brauntöne gehaltene normale Sequenzen mit der Trauer. Das Paar landet in einem Haus im Wald. Dann wird es ziemlich ätzend und die Frau geht plötzlich auf ihren Mann los, hängt ihm einen Mühlstein im Fleisch seines Beines an und beide quälen sich. Dann bringt er sie, befreit von seiner Last, um und zum Schluß wimmelt es vor lauter Kindern im Wald, wieder in Schwarzweiß. Abgesehen von der Gewalt sind von Trier mal wieder ästhetisch gekonnte Bilder gelungen, ganz weg von der Moral bei ‚Dogville‘ und ‚Manderlay‘.

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Hachiko

Ein Film des Regisseurs Lasse Hallström, mitproduziert vom Tänzer und Schauspieler Richard Gere, der hier auch die Hauptrolle spielt. Einem Musikprofessor läuft auf seinem Vorortbahnhof beim Heimweg ein junger japanischer Hund zu. Jener nimmt ihn bei sich in seinem Haus auf. Man kommt sich näher, was dann soweit geht, daß der Hund namens Hachi sein Herrchen immer zur gleichen Zeit am Bahnhof erwartet und es den Fußweg bis zum Heim begleitet. Irgendwann stirbt der Professor bei einer Vorlesung und der Hund wartet und wartet, was er dann noch 10 Jahre nach dem Tod des Professors bis zu seinem eigenen Hinscheiden praktiziert. Gefüttert und versorgt wird der Hund vom Bahnhofsvorsteher, dem Würstchenverkäufer, einer Buchhändlerin und einem Metzger. Die Geschichte ist nicht erfunden, sondern hat tatsächlich in einem japanischen Vorort in den 1920ern Jahren stattgefunden. Hachi wurde dort am Bahnhof durch ein Denkmal geehrt. Der mittlerweile ergraute Buddhist Gere hat mal wieder eine japanische Filmvorlage übernommen (wie bei ‚Shall we dance‘) und ihm kamen die Tränen, als er das Drehbuch zu diesem Film las.

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Wolfgang Haffner Trio im Theaterhaus

Leider zu kurz – 45 Minuten – und als Vorgruppe von der Sängerin Silje Nergaard gab vor wohl 500 Zuhörern der alte Haudegen Wolfgang Haffner am Schlagzeug zusammen mit Jazzprofessor Hubert Nuss am Klavier und der Basslegende Lars Danielsson ein Konzert, das mit allen Wassern gewaschen war. Haffner, 20 Jahre mit dem bedeutendsten deutschen Jazzmusiker Albert Mangelsdorff (Posaune) unterwegs, auch mit dem 17fachen Grammypreisträger Pat Metheny (Gitarre) des öfteren zu Gange, glänzte mit diesem klassischen akustischen Klaviertrio. Die Klappstühle im Theaterhaus schwangen entsprechend des Fußwippens der begeisterten Zuhörer im Takt mit. Reinhörtipp wäre sein neues ACT-Album ‚Round Silence‘.

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Tagebuch 14

Der Gewinner des Theaterpreis wurde letzten Sonntag ‚Stuttgart 22‘ (wird nochmals am 24.01.10 20 Uhr im Theaterhaus aufgeführt), den Publikumspreis bekam das Mannheimer Theaterhaus TIG7. Zwei weitere Preise gingen an die TART Produktion ‚FUCK YOU, Eu.ro.pa!‘ aus Stuttgart (Wiederholung 17.01.10 20 Uhr Theaterhaus). Am Mittwoch hat der VfB einen neuen Rekord in der europäischen Meisterklasse aufgestellt: 3 Tore in den ersten 11 Minuten gegen eine Mannschaft aus einem 18.000 Einwohner zählenden Städtchen in Rumänien mit 100 Vereinsmitgliedern. Nun sind wir im Achtelendspiel, hier wird dann das Ausschlagsystem angewendet. Und seit 2 Wochen haben wir einen www.theaterhausblog.de . Wenn du einen Mitschnitt einer meiner Sendungen im Freien Radio haben willst, ruf einfach an oder schreib mir, ich schicke dir dann zwei gebrannte Kompaktscheiben per Post zu. Und ab 22. Januar 2010 gibt es eine zusätzliche Morgensendung mit Egmont Müller und mir im Radio, freitags von 8 bis 10 Uhr das Jazzfrühstück: reiner Jazz garniert mit politischen Nachrichten, einem Wochenrückblick und Kommentaren. Die Frequenzen nochmals zur Erinnerung: Antenne 99,2 Mhz UKW in der Luft, im Kabel 102,1 Mhz UKW und als Lebendstrom weltweit über www.freies-radio.de .