Pippo Pollina

Signore Pollina hat gestern im Theaterhaus vor 1000 zahlenden Zuhörerinnen einen starken Eindruck hinterlassen. Dieser Liedermacher aus Palermo, der Hauptstadt Siziliens, beherrscht nicht nur viele Gitarren meisterhaft, nein auch das Charrango (andinische Gitarre aus einem Gürteltier) und das Elektroklavier.

Vor 25 Jahren ist Pollina in die Schweiz ausgewandert und hat als Straßenmusiker Jahre lang in ganz Europa musiziert. Im August nächsten Jahres spielt er in der größten Musikarena der Schweiz, dem Hallenstadion in Zürich vor 13.000 Freundinnen. Dieser sympathische und bescheidene und zugleich selbstkritische Mensch, der nach einem Jurastudium in Palermo und Kampf gegen die Mafia in die weite Welt ausgewandert ist.

Erinnerungen ruft Pollina hervor, wie er seinerzeit Vorgruppe der legendären Exilchilenen von Inti-Illimani war und mit allerlei Arten von Gemüse beworfen wurde. Mittlerweile hat sich das Blatt gewendet und der Wandersänger spielt und singt Lieder aus der eigenen Feder vor vollen Hallen, begleitet von Gitarre, Elektrotasteninstrument, Schlagzeug, Elektrobaß und Saxophon/Klarinette. Ein runder Klang, der bombastisch werden kann, wenn alle sechs Männer auf der Bühne gleichzeitig loslegen.

Vor drei Jahren wurde der Musiker Schweizer. Allerdings hat er mit dem neu erworbenen Wahlrecht immer verloren nach seiner Stimmabgabe. Die Schweiz als das Land mit dem größten Einwanderinnenanteil auf dem Planeten wird immer feindlicher gegenüber Fremde…

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Ronin

Der Züricher Klavierspieler Nik Bärtsch trat mit seinem Quintett Ronin nach 2007 zum zweiten Mal im Theaterhaus auf, als Abschluß des Konzertblocks nach Uri Caine am Ostersonntag. Mittlerweile haben die Fünf viel für Aufsehen gesorgt bei zahlreichen Festivals. Seit 8 Jahren kann mensch sie jeden Montag im eigenen Klub in Zürich hören. Neben Klavier noch Baßklarinette, Perkussion, Elektrobaß und Schlagzeug. Sehr eigenwillige treibende Musik nach Zen-Art. Es ist schön anzuhören und sie arbeiten viel mit Dunkelheit und Licht. Sehr beeindruckend ist das wabernde Zusammenspiel dieses außergewöhnlichen Quintetts.

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