Tagebuch 13
Erstellt von Armin | Abgelegt unter Tagebuch
Tanja Liedtkes Twelth Floor am 22.10.09 im Theaterhaus: ein einstündiger Abend mit 2 Tänzerinnen und 3 Tänzern, die die erste abendfüllende und zugleich letzte Choreographie der Stuttgarterin Liedtke darboten. Diese hat die Sydney Dance Company angefangen zu leiten, als sie dort mit 30 Jahren von einem Müllauto überfahren wurde. Im Gedenken an diesen tragischen Tod hatte ihre Mutter eine Stiftung gegründet, die auch für das Stück verantwortlich zeichnete. Irgendwie ging es darin um Autorität in einer Sonderschule.
Jazztoday am 23.10.09 ebenfalls im Theaterhaus: zuerst ein Auftritt des Duos des deutschen Klavierspielers Michael Wollny mit der Israelin Tamar Halperin am Cembalo. Letzteres Instrument exotisch für den Jazz. Es gab Kopfmusik und wurde beendet mit einer fulminanten perkussiven Darbietung. Als zweiter Teil des Abends spielte folgendes Quartett: der Schwede Ulf Wakenius an der Gitarre, Lars Jansson am Klavier, Jesper Bodilsen am Kontrabass und Paul Wvanberg am Schlagzeug. Die vier boten überzeugende Stücke lang schönen akustischen Abgehjazz. Die große Halle schwingte überzeugend vor wohl 150 Besucherinnen. Dann noch ein Duo der koreanischen Sängerin Youn Suna Nah mit Wakenius an der Akustikgitarre. Zarter Gesang und eine klare Darbietung rundeten den Abend ab. In diesem Sinne der Doppelkonzerte ausgerichtet von einer Konzertagentur geht es mit weiteren Terminen nächstes Jahr über im Theaterhaus weiter.
Anden Jazz am 29.10.09 wieder im Theaterhaus: ein Jazzquartett mit den zwei Bolivianern Danilo Rojas am Klavier und Antonio Cuadros de Béjar an der Elektrogitarre, dazu der Deutsche Thomas Rotter am sechssaitigen Elektrobass und Daniel Messina am Schlagzeug. Der Argentinier ist führend in seinem Land an diesem Instrument. Jedenfalls bot er ausgezeichnete perkussive Einfälle. Und Rotter ist Lehrer an der Musikschule in Fellbach. Alles in allem ein gelungener runder Abend vor 70 Zuhörerinnen, die lateinamerikanischen Stücke fügten sich gut in das Jazzkorsett ein.
Zu den geplanten Kürzungen in Stuttgart
Erstellt von Armin | Abgelegt unter Tagebuch
Ich frage mich, warum beim Sport nur 2 und bei der Kultur 5 Millionen gespart werden müssen? Andersherum wäre doch logischer, da meines Wissens das Sponsoring beim Sport um ein Zehnfaches höher ist als bei der Kultur. Nichts gegen Breitensport, aber wer braucht denn die gedopten Hochleistungssportler (abgesehen vom Innenminister)? Das fragt sich der Mann hinter der Linie im Theaterhaus.
Auftakt zur Spur der Erinnerung
Erstellt von Armin | Abgelegt unter Tagebuch
Montag, 12. Oktober im Theaterhaus: 50 Besucher sehen Patrizia tanzen und ihre Ölgemälde auf Staffeleien. Ihre Mutter Mona Weniger berichtet über die UN-Behindertenrechtskonvention von 2006 und ihre Umsetzung im schwäbischen Alltag. Eine Folge daraus ist auch das persönliche Budget, auf das die 6,5 Millionen Menschen mit Behinderung in Deutschland Anspruch haben. Woher kommt es, daß immer noch Menschen bei uns selektiert werden? Ist das das Erbe des Faschismus? Oder sind da die Herren (und wenigen Frauen) in der neuen Bundesregierung dahinter, daß das so bleibt? Wo Kinder mit Down-Syndrom nicht das Abitur machen wie in Finnland? Oder diese Gruppe gar nicht mehr auf die Welt kommt, da sie im Mutterleib getötet werden? Von der Integration muß man zur Inklusion kommen, das heißt, daß die Menschen, die anders sind, dort aufwachsen, lernen und arbeiten können, wo sie geboren sind oder woanders. Das bedeutet eine große Kraftanstrengung der Angehörigen und der Betroffenen und man braucht viel Durchhaltevermögen, um sein Recht zu erkämpfen. Aber nur das allein ist der richtige Weg.
Vor 70 Jahren wurden in Grafeneck auf der Schwäbischen Alb von den Nazis die ersten industriellen Tötungen von Menschen (geistig und seelisch Behinderte) durchgeführt. 1940 kamen hier 10654 Bürgerinnen ums Leben. Vom 13. bis 16. Oktober 2009 wird zur Erinnerung daran eine violette Farbspur (75 km) von Grafeneck zum Ort der Planungen, dem württembergischen Innenministerium in der Stuttgarter Dorotheenstraße, gelegt.
Etikett/en: AnStifter, Vortrag
Dieter Seelow ist tot
Erstellt von Armin | Abgelegt unter Tagebuch
Eben erfuhr ich von Roland Baisch die traurige Nachricht. Ich hatte vor einiger Zeit eine Jazz funkt-Sendung nur mit Dieter bestritten. Er wollte auch bei unserer Radio-Session spielen. Daraus wird nun nichts. Dieter war einer der führenden Fusion-Saxophonisten im süddeutschen Raum, außerdem lange Jahre SPD-Stadtrat in Schorndorf und Mitbegründer und Vorsitzender des Jazzclubs Session 88 in Schorndorf. Er war ein ganz bescheidener und leiser Zeitgenosse und ist nun leider viel zu früh im Alter von 69 Jahren verstorben. Sein Tod reißt ein großes Loch in die Jazzgemeinde in und um Stuttgart. Ich werde bei meiner nächsten Sendung am 17. Oktober von 19 bis 21 Uhr Musik von ihm spielen.
Etikett/en: Jazz, Schorndorf
Feindliche Übernahme durch die Aliens
Erstellt von Armin | Abgelegt unter Tagebuch
Zuerst mal meinen herzlichen Dank an Wolfgang (Gästebuch) und Georg (Kommentar) an ihre Einträge auf dieser meiner Seite. Dann auch seien alle gelobt, die mein zugegeben langer Eintrag im Wahlverhalten beeinflußt hat. Natürlich auch jene, die damit bestätigt wurden. Nun haben wir klare Verhältnisse im Bund, Jürgen Möllemann hätte seine helle Freude gehabt. Die zukünftige Volkspartei der Neofeudalen ist nun in der Pflicht. Ich freue mich schon auf den Tag, an dem sie aus dem Bundestag fliegen. Das werde ich noch erleben, garantiert. Leider haben sie uns auch in Fellbach überholt. Wir haben Infostände gemacht und Veranstaltungen organisiert. Nicht so die Steuersenker. Nun wollen wir mal sehen, wie sich die Spaßpartei so macht und die Kanzlerin ihr soziales Gewissen entdeckt. Und in vier Jahren kann dann eine Linksfront (rot-rosa-grün) den Karren wieder aus dem Dreck ziehen, den die Kons versenkt haben. Genauso wie 1998. Zuletzt verspreche ich dir: in Zukunft gibt es nur noch kulturelle Beiträge auf dieser Seite.
Etikett/en: Bundestag