Richie Beirach Quintet
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Der Jazzprofessor und Klavierspieler Richie Beirach trat am Karfreitag zusammen mit seinem langjährigen Begleiter Gregor Hübner an der Geige sowie dessen Druder Veit am Bass auf. Zusammen mit Michael Kersting am Schlagzeug und Anders Bergcrantz an der Trompete. Beirach sticht aus der Vielzahl der Menschen am Klavier heraus und hat mit unter anderem Gregor Hübner schon einige Platten aufgenommen. Die beiden Hübner-Brüder, bekannt von Tango Five, zeigten auch diesmal wieder ihr größes Können als Jazzbegleiter und Jazzsolisten. Beide sind auch Jazzpreisträger des Landes Baden-Württemberg und dem Theaterhaus seit 25 Jahren eng verbunden. Hier begann ihre beispiellose Karriere, die jedem der beiden jeweils eine Grammy-Nomminierung einbrachte. Gregor wohnt in New York und Veit in Stuttgart.
Etikett/en: Jazz
Herbert Joos (tp)
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Herbert ist ein Urgestein des Jazz, wohnhaft in Stuttgart. Er ist nicht nur ein äußerst bedeutender Trompeter und Flügelhornspieler sondern auch ein begnadeter Grafiker und Maler. Zum ersten Mal hingen seine Bilder im alten Theaterhaus 1988. Nun gibt es ein Wiedersehen anläßlich des Osterjazz 2012. Allesamt genial auf Holz und Papier gebrachte Porträts von Jazzmusikern, aber auch mit Buntstiften gemalte klassische Komponisten. Zur Eröffnung dieser Ausstellung spielte Herbert zusammen mit Frank Kuruc an der akustischen Gitarre eine Eigenkomposition von sich und Frank, Autumn Leaves und Freddie Freeloader. Das letzte ist ein Stück der wichtigsten Jazzplatte aller Zeiten von Miles Davis, Kind of Blue von 1959. Dieses hatte Miles damals einem Alkoholausschenker gewidmet. Die Ausstellung ist noch ein paar Wochen jederzeit von 10 bis 22 Uhr im Stuttgarter Theaterhaus am Pragsattel zu besichtigen. Es lohnt sich, die Bilder anzuschauen. Herbert hat eine ganz spezielle Maltechnik entwickelt, die einzigartig ist und natürlich besonders authentisch, da er ja auch ein bis in die Haarspitzen fühlender Trompeter war und immer noch ist.
Etikett/en: Ausstellung, Jazz, Kunst
Zentralquartett
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Als Abschluß in Halle T3 beim Osterjazz am Gründonnerstag spielte die legendäre Gruppe von vier gestandenen Jazzmusikern aus der ehemaligen DDR. Mensch kann die Namen derer im Schlaf aufsagen: Ernst-Ludwig Petrowsky, der Mecklenburger, am Altsaxophon, Uli Gumpert am Klavier, Conny Bauer an der Posaune und Günther ‚Baby‘ Sommer, der Sachse, am Schlagzeug. Seit 1973 spielt dieses Quartett zusammen, alle vier haben erfolgfreiche Einzelkarrieren vollbracht. An diesem Abend im Theaterhaus spielten sie speziell zusammengestellte Vokslieder ein. Natürlich instrumental. Es ist immer wieder ein Genuß, den Vieren mit ihren beeindruckenden Einzelimprovisationen zu lauschen.
Etikett/en: Jazz
Han Bennink (dr) und Aki Takase (p)
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Für mich immer der Jahreshöhepunkt an meinem Arbeitsplatz: die Internationalen Theaterhaus Jazztage 2012 an Ostern, diesmal zum 26. Mal. Während an Gründonnerstag in der großen Halle die SWR-Bigband mit Joo Kraus an der Trompete waberte, eröffneten zeitgleich Han aus Holland und Aki aus Japan in der drittgrößten Halle vor 200 gebannt lauschenden Zuhörerinnen das Spektakel. Takase hat die gesamte Jazztradition verinnerlicht, mal zitierte sie Ellington, mal Monk. Wie bei einem Vulkan sprüht es aus ihr heraus und der Witzbold Bennink steht ihr hier in keiner Weise nach. Frisches Zusammenspiel, immer überraschend die Wendungen im Spiel der beiden. Und wenn das Fell der Schnattertrommel einreißt, wird schnell Ersatz herbeigeholt. Es gab zwei kurze Zugaben der beiden Urgesteine des freien europäischen Jazz nach einer Stunde konzentrierten Zusammenspiels.
Etikett/en: Jazz
Dafnis Prieto Proverb Trio
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Ein irrsinniger Derwisch am Schlagzeug, der in New York arbeitende und lehrende kubanische Schlagzeuger Dafnis Prieto trat mit einem Trio am 16. Januar 2012 in der Dieselstraße in Esslingen innerhalb des Jazzprogramms auf. Die zwei anderen an seiner Seite waren Jason Lindner ebenfalls aus New York an den elektronischen Tasteninstrumenten, und die Stimme lieh der vielfältige Kokayi, auch aus der Weltstadt stammend. Spektakulär waren die Rhythmen, es waberte und rotierte die Bühne, ohne Pause waren die Drei über anderthalb Stunden hochkonzentriert und es wurde nie langweilig. Prieto hatte erst vor Kurzem den zweithöchsten Kulturpreis nach dem Literaturnobelpreis erhalten, den MacArthur Fellowship, der mit 500.000 Dollar dotiert ist. Ein gelungener Abend, wie immer organisiert vom unermüdlichen Manfred Müller.
Etikett/en: Dieselstraße, Jazz