Kommentar 04.06.10

Das Auto

Des Spießbürgers liebstes Kind, wichtiger als seine Frau. Samstags wird es gewaschen. Ein Viertel der bundesdeutschen Bürgerinnen verzichtet auf dieses Statussymbol. In einem Betrieb entscheidet der Rang in der Hierarchie über die Größe des Hubraums. Der Weg zum Bäcker wird im Auto zurückgelegt. Man bläst das wertvolle Erdöl in die Luft, ohne Nachzudenken. Gibt es intelligente Lösungen? Selbst das Hybridauto ist nicht der Weisheit letzter Schluß. Vielleicht gibt es ja irgendwann des Elektroauto, das mit Atomstrom betrieben wird? Und über die Tausenden von Toten auf unseren Straßen spricht auch niemand. Sie sind der Kollateralschaden des Kriegs, der auf unseren Straßen herrscht. Und bei uns ist nach wie vor die Automobilindustrie der größte Arbeitgeber. Die Abwrackprämie hat dies noch unterstützt. Die Zukunft gehört der Bahn und dem Bus.

Etikett/en:

Kommentar 28.05.10

Leserbriefe

Ein in unserer Demokratie gern geschätzte Möglichkeit zur Meinungsäußerung oder besser gesagt politischer Mitwirkungsmöglichkeit ist der Leser- bzw Hörer- oder Zuschauerbrief. Dies ist für viele Menschen, die nicht Mitglied in einer Partei oder einer Vorhallengruppe sind, die einzige Möglichkeit ins politische Tagesgeschehen einzugreifen. Das geht dann soweit, daß Lokalzeitungen grundsätzlich alle Leserbriefe abdrucken, um so das Blatt auf bequeme Weise voll zu bekommen. Daß damit auch Faschisten eine Plattform bekommen, wird sträflich übersehen. Trotz dieser Schieflage wird die Leserbriefspalte gerne konsumiert, da man da eine Meinung außerhalb der gedruckten Wahrheiten der Redaktionen bekommt. Oft ist es schon ein Erfolg, wenn ein Brief publiziert wird, der Fehler der Blätter aufdeckt. Aber es gilt: wenn du mitgestalten willst, schreib deine Meinung auf und wenn du Glück hast, bekommst du eine Antwort. Tatsache ist allerdings, daß alle dieser Texte von den Redakteuren gelesen werden.

Etikett/en:

Kommentar 21.05.10

Gerichtsbarkeit

Wir leben hier nicht in einem Linksstaat, sondern einem Rechtsstaat. Soll heißen, alles in der DDR war schlecht und alles in der BRD war gut. Daß die ostdeutsche Stasi viel Unheil angerichtet hat, ist offensichtlich und kann nicht geleugnet werden. Daß die westdeutschen Geheimdienste (BND, MAD und Verfassungsschutz) dagegen Chorknaben sind, behaupten nur geistig Zurückgebliebene. 1990 gab es die einmalige Möglichkeit, das Gute am Osten und das Gute am Westen in eine neue Verfassung zusammenzuschreiben. Dieses wurde sträflich versäumt. Wer für die Stasi gearbeitet hatte, hatte keine Chancen mehr beim Staat. Dagegen werden ehemalige BND-Mitarbeiter Professoren an West-Universitäten oder Außenminister. Und daß der Verfassungsschutz der Hauptarbeitgeber für NPD-Funktionäre ist, weiß mensch schon lange. In unserer Rechtssprechung wird der Flüchtling kriminell, der die sogenannte Residenzpflicht verletzt, also aus seinem Landkreis ausreist. Und Recht bekommt immer die Person, die sich die besseren und damit teureren Anwälte leisten kann. So bleibt der Geldadel ungeschoren bei seinen Verfehlungen und zahlt auch im Gegensatz zur Unterschicht keine Steuern. Wollen wir hoffen, daß da nicht einer bei uns an die Macht kommt, der mit organisierter Kriminalität seine Milliarden erwirtschaftet hat wie in Italien. Und unsere Faschisten sind mittlerweile auch gegen den Kapitalismus.

Etikett/en:

Kommentar 14.05.10

Rot-rosa-grün

Nun ist es also möglich, wer hätte es gedacht: zum ersten Mal in der Geschichte der BRD gibt es die Möglichkeit zu einer Volksfront (das war früher ein Regieren von Sozialistinnen und Kommunistinnen). So lange die Grünen noch ein bißchen links sind, wenn auch nur noch in Spurenemelenten, muß mensch sie hier einbinden und vor einem weiteren Rechtsruck durch die feindliche Übernahme der Brutalos bewahren. Nur zur Erinnerung: 2005 hatte Rotrosagrün eine Mehrheit bei der Bundestagswahl von 51 %. Allein das war schon eine Sensation: normalerweise halten sich rechtes und linkes Lager die Waage. Also ein Zeichen von Emanzipation, auch und insbesondere den Bürgerinnen aus Neufünfland geschuldet. Daß aus dieser Gelegenheit nichts gemacht wurde und die beiden Volksparteien eine Koalition eingingen, hat viele Linke verärgert und der SPD dafür bei der nächsten Bundestagswahl 2009 eine gehörige Quittung verpaßt. Trotz oder gerade wegen dem Trommelfeuer der Medien sollte die zukünftige Ministerpräsidentin die Gelegenheit am Schopfe packen, diese Dreierkoalition zu verwirklichen. Das wäre auch ein Signal nach Berlin. Zumal die beiden Leuchtfiguren Gerhard Schröder und Oskar Lafontaine nicht mehr im Bundestag sein werden. Mal sehen, wie lange das Rumgemurkse der Kons (CDU und FDP) noch andauert. Beim letzten Mal hat die NRW-Wahl zu Neuwahlen im Bund geführt, vielleicht wiederholt sich ja Geschichte?

Etikett/en: ,

Kommentar 07.05.10

Das Revolverblatt

In jedem Land mit Meinungsfreiheit gibt es die sogenannte Regenbogenpresse. Allein dies ist schon zu gut gemeint, da dieser Dreck nicht bunt ist, sondern schwarz-weiß. Es wird darin gelogen, daß sich die Balken biegen. Fehlen dürfen auch nicht Frauen mit nackten Brüsten. Bei allem geht es nur darum, dem Verleger eine möglichst hohe Auflage zu ermöglichen, koste, was es wolle. Da werden Menschen in den Selbstmord getrieben oder harmlose Personen zu Monstern erklärt. Zu allem Übel liegt dieser Schund am nächsten Morgen auf dem Tisch aller Tageszeitungsredaktionen im Land. Der Müll, den man vorgibt, wird als meinungsbildend übernommen. Nun kann man dazu sagen, was man will. Tatsache ist aber auch, daß es nach wie vor Qualitätszeitungen gibt, oft linksliberal, die eine Alternative zu diesem Zeug abgeben. Mein Lesetipp: www.bildblog.de wird von zwei Journalisten betrieben, die täglich die Lügen der Zeitung mit den großen Buchstaben in der BRD aufdecken und 50.000 mal täglich aufgerufen wird.

Etikett/en: