Bosnien

1995 wurde im Abkommen von Dayton der blutige Krieg beendet. Offiziell ging es dabei um religiöse Auseinandersetzungen, in Wirklichkeit haben sich eine Handvoll Nationalisten bei dieser Gewaltorgie mit dem Blut der einfachen Menschen immens bereichert. Nun stimmen 3 Millionen Wahlberechtigte am 3. Oktober über einen gemeinsamen Präsidenten der Republika Srpska und der bosniakisch-kroatischen Föderation ab. Außerdem werden die Parlamente gewählt und über eine neue Verfassung abgestimmt. Die Bürgerinnen wohlen das gegenseitige Abschlachten hinter sich lassen und wünschen sich eine baldige Aufnahme in die Europäische Union. So hoffen sie, die hohe Arbeitslosigkeit zu überwinden. In den Einkaufszentren ist nicht mehr die Religion entscheidend. Außerdem stellen Bürgerinnen fest, daß man über Jahrhunderte friedlich zusammengelebt hatte und in Jugoslawien vieles besser war. Nun setzt mensch auf Politikerinnen, die versöhnen und nach vorne blicken. Das zwanghafte Geschichtsdenken wird wohl oder übel bald an den Nagel gehängt werden müssen.

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