Senegal

An der Atlantikküste dieses afrikanischen Staates befinden sich Mangroven. Dies sind einzigartige Biotope, die sehr empfindlich sind. Beim Zusammenströmen vom Süßwasser der Flüsse und des Salzwassers vom Meer entstanden diese stockwerkartigen Baumwurzeln. Zusammen mit den Gezeiten entwickelte sich hier eine einmalige Tier- und Pflanzenwelt. Durch Straßen, die das Zusammentreffen von Süß- und Salzwasser verhindern, versteppen die Mangroven und es bleiben Wüsten mit abgestorbenen Baumstümpfen übrig. Hinzu kommt das Abholzen, um aus den Bäumen Holzkohle zum Kochen herzustellen. Ein Libanese hat dort die Organisation Ozeanicum gegründet. Diese arbeitet mit großem Erfolg der Umweltzerstörung entgegen. Es werden Samen gesammelt, um daraus Setzlinge für die Mangrovenwälder zu züchten, die dann in großen Mengen von Freiwilligen gepflanzt werden. Den Frauen werden Kleinkredite geliehen, mit denen sie sich ein besseres Leben durch Kleinhandel ermöglichen. Und die Organisatioin verpflichtet die Kreditnehmerinnen, Bäume zu pflanzen. Hinzu kommen Aufklärungsfilme, die die Menschen in den Dörfern bei öffentlichen Aufführungen zu einem Umweltbewußtsein bringen. Teile der Mangroven wurden zu Naturschutzgebieten erklärt, mit sanftem Tourismus und Verbot des Fischens. All dies und noch viel mehr macht den Leiter von Ozeanicum zu einem gefragten Gesprächspartner für die internationale Presse. Er ist so beschäftigt, daß er nicht einmal zur Klimakonferenz nach Kopenhagen reisen konnte.

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