Kommentar 18.3.11

Vorgestern also das sogenannte Duell zwischen dem amtierenden Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg, Stefan Mappus (CDU) und seinem Nachfolger Doktor Nils Schmid (SPD). Das drum herum um die knapp eine Stunde Austausch von unterschiedlichen Standpunkten war nervig. Immer wieder das Schielen auf die verbrachte Redezeit, der CDU-Professor, der die Sympathien für beide Kerle messen ließ und trotz Gleichstands meinte, Mappus hätte besser abgeschnitten. Und die drei Herren Zeitungschefredakteure gaben sich krampfhaft kompetent. Viel heiße Luft. Die Argumente waren bekannt, beide Streiter kennen sich schon seit Jahren aus dem Landtag. Der Kons sah Mappus besser, der Sozi fand, daß Schmid erfolgreicher abgeschnitten hatte. Das ganze Theater läßt darauf schließen, daß es am 27. März arschknapp wird zwischen schwarzgelb und rotgrün. Wenn das Duell von Thomas Leif, dem Chefreporter des SWR und Vorsitzenden des Netzwerk Recherche, allein geleitet worden wäre, wäre der Erkenntnisgewinn wesentlich mehr gewesen, da er sich nicht duckt und nachfragt. Aber dieser streitbare Journalist darf ja erst nach 23 Uhr auf Sendung. Und die letzte interessante Sendung in diesem unserem dritten Fernsehprogramm wurde auch schon vor einiger Zeit eingestellt: der Auslandsreporter. Konsequenz: Glotze aussschalten, Deutschlandfunk einschalten. Wer gut informiert werden will, ist beim bundesweiten Radiosender am Besten aufgehoben. Und nicht von den Meinungsumfragen aus dem Konzept bringen lassen: Nils packt das locker!

Etikett/en: , ,