Vietnam

In diesem von einer kommunistischen Einheitspartei regierten Land lag das Wirtschaftswachstum zuletzt bei 8 Prozent.  Seit dem Ende der 90er Jahre wurde auch hier der Kapitalismus eingeführt. Im Nordwesten des Landes lebt mensch vom Anbau von Bambus. Dieser wird, zu Flößen zusammengebunden, über Flüsse zu den weiterverarbeitenden Fabriken gebracht. Diese Betriebe sind genossenschaftlich organisiert: ein Unternehmer und seine Familie allein firmieren in einem Fall als die alleinigen Genossenschafter einer Bambusfabrik. Aus dem Bambus werden überwiegend Eßstäbchen und Möbel produziert. Eine französische Entwicklungsorganisation schult die Bambusbauern bei den Baumschulen, dem Gemüseanbau und Fischzucht als Nebenerwerb und Selbstversorgung. Außerdem helfen sie mit Zusatzmöglichkeiten beim Bambus wie beispielsweise der Pilzzucht mit Sägespänen.  Nachdem diese Organisation unter Einsatz von Agraringenieurinnen in den letzten fünf Jahren erste Erfolge vorweisen kann, ist deren Zukunft gefährdet. Denn Entwicklungshilfe für Vietnam soll eingestellt werden, da es wirtschaftliche Erfolge erzielt, die allerdings im Vergleich zu China oder Thailand nicht so gigantisch sind. Eine Bambusbäuerin verdient zwischen ein und zwei Euro am Tag, eine Fabrikarbeiterin 3 bis 4 Euro. Allerdings sind die Arbeitsbedingungen bei der Gesundheitsvorsorge schlecht. Der Grundschulbesuch ist kostenlos, weiterführende Schulen müssen bezahlt werden und sind somit für die Landbevölkerung unerschwinglich. Gesundheit und Rente müssen auch auf eigene Rechnung bezahlt werden.

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