Kuba

Das Überleben der Einwohnerinnen dieses sozialistischen Inselstaates in der Karibik ist sehr hart. Kuba muß 80 Prozent seiner Güter importieren, da es nicht in der Lage ist, diese selbst herzustellen. Es fehlt an Wohnungen und Arbeit. Und es gibt auf dieser Karibikinsel kein öffentliches Verkehrssystem. Viele Menschen hier haben mehrere Arbeitsplätze, um über die Runden zu kommen. Eine Landarbeiterin kann so mehr verdienen als eine Lehrerin. Auf der Insel gibt es viele Dinge nur für Devisen, die bei uns selbstverständlich sind. Wie beispielsweise Seife oder Zahnpasta. Für Lebensmittel gibt es Bezugsscheine. Viele Menschen sind frustriert, da es oft zum Nötigsten nicht reicht. In einer Zigarrenfabrik werden während der Arbeit revolutionäre Texte vorgelesen. Wie der Graf von Monte Christo, natürlich in der offiziellen Version der Regierung. Die Kantine für die Arbeiterinnen ist fast umsonst. In Havanna leben ein Drittel der Einwohnerinnen Kubas. Viele verdienen sich dort ein illegales Zubrot durch Taxifahrten für die Touristinnen. Und es gibt bescheidene Verbesserungsmöglichkeiten für Kleinbäuerinnen, die in Grenzen privatwirtschaftlich anbauen können. Deren Verkaufsstände haben ein größeres Angebot als die staatlichen Läden, wo es zum Beispiel keine Zwiebeln oder Tomaten gibt.

Etikett/en:

Bangla Desh

Ein großes Problem in diesem islamischen Asien-Staat ist das Arsen im Brunnenwasser in den Dörfern. Vor Jahren hatte man durch Unicef Brunnen gebaut, um die Kinder vor dem verunreinigten Wasser in den Flüssen zu schützen, das vielen Menschen das Leben gekostet hatte. Das Arsen im Wasser hat allerdings im Gegensatz zu den vergifteten Flüssen einen natürlichen Ursprung und kommt aus dem Gestein des Himalayas. Der Bundesregierung ist das Problem bekannt, es schickt Truppen los, um das Arsen in den Brunnen zu ermitteln. Die werden rot angemalt, wenn die Bewohnerinnen sie nicht mehr benützen sollen, grün, wenn sie unbedenklich sind. 20 Millionen Menschen sind abhängig von diesen vergifteten Brunnen. Und es ist sehr kostspielig, ein Filtersystem zu installieren, das Keime und Arsen wegfiltert. Hier muß der Staat dann für jeden Brunnen das zehnfache der ursprünglichen Kosten investieren. Oft bleibt nur der Appell an die Menschen, andere Brunnen zu benützen, was für viele nicht in Frage kommt, da sie sonst zu lange Fußmärsche in Kauf nehmen müssen. So erkranken sie weiterhin an diesem Gift, das Impotenz, Krebs und Hautkrankheiten mit zur Folge hat. Und das alles, obwohl das Land gesegnet ist mit viel Wasser, was mensch an den jährlichen Überschwemmungen sieht.

Etikett/en:

Spielzettel 19.03.10

Eröffnung mit dem Monty Alexander (p) Trio und Monticello

Hoagy Carmichael (p,voc) – The Old Music Master

Hoagy Carmichael – Stardust

Medeski, Martin And Wood – Shack

Ben Allison (b) Peace Pipe – Disposable Genius

Pescadores De Ventanas – Pescadores De Ventanas

Lonnie Johnson (g) – Hot Fingers

Gilad Atzmon (ss) And The Orient House Ensemble – Jenin

Art Blakey (dr) And The Jazz Messengers – Down Under

Joachim Kühn (p) – Situation; Delicate Pain; Hauswoman Song

Portico Quartet – Line

The Leaders – Freedom Swing Song

Kompaktscheibe der Woche: Situations von Joachim Kühn (p) 1988

Kommentar 19.03.10

Frauen

Frauen regieren die Welt, behauptet der Sänger Roger Cicero. Bei unserer Bundeskanzlerin, der er dieses Ständchen gebracht hat, mag dies noch zutreffen. Ansonsten: die Vorstandsvorsitzenden der Weltkonzerne sind Männer. Denen wird von den Frauen an ihrer Seite der Rücken freigehalten, damit sie ihr Unwesen treiben können. In den Vorständen befinden sich wohl nur 5 Prozent Frauen. Und die Bankenzocker, die uns in die Krise gebracht hatten: Männer. Wenn den Frauen die Hälfte des Planeten gegeben würde, würde es uns wesentlich besser gehen und die Erdprobleme würden einer Lösung zugeführt. Denn Frauen führen keine Kriege, auch wenn es hier einzelne Ausnahmen wie in Amerika oder Israel gibt. Kennt jemand eine Generalin? Oder eine Diktatorin? Frauen bewahren die Erde, die ja weiblich ist. Beispielsweise erbringen in Afrika Frauen wesentlich mehr Arbeit als die Männer. Sie können besser und verantwortlicher mit Geld umgehen. Und natürlich leisten sie den größten Teil der Erziehungsarbeit für ihre Kinder, die nicht anerkannt wird, da sie nicht in das jeweilige Bruttosozialprodukt eingeht. Alles in allem muß gelten: Frauen an die Macht, damit unser Planet nicht weiterhin vor die Hunde geht. Sei es in der Ökologie, im Sozialen oder in der Kultur.

Etikett/en:

China

49 Prozent der Kleinunternehmerinnen sind Frauen. Es gibt Millionärinnen, die es aus kleinen Verhältnissen nach oben gebracht haben. Die politische Führung besteht nur aus Männern. Die einzige weibliche Vertreterin des Pekinger Nationalrats wurde nach 23 Jahren in diesem Amt von der Männerriege entfernt. Nur ein Prozent der Frauen auf dem Land studieren. 9 Jahre Schulbildung sind umsonst, Gymnasium und Studium dagegen sind kostenpflichtig. Die einzigste Aufstiegsmöglichkeit auf dem Land besteht deshalb darin, Kleinunternehmerin zu werden. Mao Tsetung hatte ja zu seiner Herrschaftszeit die Gleichberechtigung von Mann und Frau propagiert. In der Zeit der Einbindung des Kapitalismus unter Deng Xiaoping und danach haben viele Frauen die wenigen Gelegenheiten ergriffen die sie hatten, auch durch staatliche Unterstützung,  um sich einen gewissen Wohlstand zu erarbeiten. Die Städte blühen, auf dem Land herrscht noch oft große Armut. Hier bringen sich viermal mehr Frauen um als in den Ballungsräumen.

Etikett/en: