volxmusik

Es ist dies eine Sendung im Freien Radio für Stuttgart mit Weltpolitik und Weltmusik, aus Lateinamerika, Afrika und Asien. Ursprünglich vor 5 Jahren als globalisierungskritische Sendung geplant, lade ich ganz besondere zivilgesellschaftliche Aktivistinnen aus dem Großraum Stuttgart zur Sendung ein. Immer am ersten Samstag eines Monats von 19 bis 21 Uhr hört ihr als Einleitung das Stück Laguna Veneta vom Henri Texier Azur Quartet (Henri Texier (b), Glenn Ferris (tb), Bojan Zulfikarpasic (p), Tony Rabeson (dr)) mit Michel Portal am Bandoneon (1993 aufgenommen). Danach kann dann jeder Studiogast seine Lieblingsmusik der geneigten Zuhörerinnenschaft präsentieren. Es gibt Länderschwerpunkte und spezielle Anekdoten aus dem bewegten Leben dieser Menschen. Theologinnen, Politikerinnen, Journalistinnen, Sozialpädagoginnen, Musikerinnen, Schauspielerinnen und viele mehr waren zu Gast bei der volxmusik. Nur ein paar Namen stellvertretend für alle: Peter Grohmann, Rainer Weitzel, Klaus Hirsch, Tirmiziou Diallo, Vahid Matejko, Wiltrud Rösch-Metzler, Mila Kostadinovic, Veronica Palma-Hoffmann, Wolfgang Schramm, Guy Akame, Sonya Winterberg, Heinz Wienand, Almut Oswald, Reinhard Wollnik, Walter Göller, Beate Kaebel, Geoff Rodoreda, Giullermo Aparicio, Harald Raß, Hans-Peter Krause, Michael Vonau, Johannes Lauterbach, Carol Bergin, Reinhard Hauff, Volker Stücklen, Daiana Maties, Andrej Kritenko, Gerd Rathgeb, Rolf Graser, Jörg Becker, Miriam Schröder, Georg Pichler… Schwerpunkt waren bisher folgende Länder: Südafrika, Australien, Ukraine, Brasilien, Kongo, Republik Guinea, Palästina, Chile, Rumänien. volxmusik ist eine Sendung der Redaktion Jazz funkt.

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Ganes

Dies sind drei bezaubernde Damen aus Südtirol, die in Ladinisch singen. Dies wird noch von 4 Prozent der dortigen Einwohnerinnen gesprochen in den Seitentälern, wohin sie vertrieben wurden. Zerbrechlich und stark wirkten die Drei bei ihrem zweiten Konzert in Stuttgart, diesmal im Theaterhaus am 16. Mai 2011. Begleitet von drei Männern an den Tasten, Gitarre und Baß boten sie eindringenden Gesang, sie begleiteten sich selbst an der Geige und Perkussion. Im ersten Teil stieß noch die bayerische Liebermacherin Claudia Koreck hinzu, die vom jungen Mutterglück mit anschließender Hochzeit sang. Kennengelernt hatten sich die vier Frauen vor 4 Jahren beim Schiff von Hubert von Goisern, damals ein Riesenspektakel an der Donau entlang, von Goisern stieß mit diesem Kraftakt an die Grenzen seiner Belastbarkeit. Ganes bleiben wohl nicht länger ein Geheimtipp, nachdem deren ersten zwei Kompaktscheiben bei den Medien auf große Begeisterung stießen. Sie waren seinerzeit auch zu Gast im Kulturpalast bei Wolfgang Schramm im Freien Radio.

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Mitgliederversammlung der SPD Fellbach 28. April 2011

„ Das ist der beste Koalitionsvertrag, den ich in den letzten 25 Jahren gelesen habe!“, so Eberhard Schwarz. Der Jurist hat bis zu seinem Ruhestand im Landeswirtschaftsministerium gearbeitet. Dies war die letzte Wortmeldung der außerordentlichen Versammlung von 25 SPD-Mitgliedern aus Fellbach. Vorab hatte die zukünftige Arbeits- und Sozialministerin Katrin Altpeter Rede und Antwort gestanden anlässlich der Mitgliederbefragung zu diesem 80seitigen Vertrag.

 

Altpeter referierte über den grünroten Koalitionsvertrag, der seit letzten Mittwoch unter www.spd-bw.de nachzulesen ist. Vorab sprach sie von einer historischen Chance, die genutzt werden muss. Da die neue Landesregierung nur über 4 Stimmen Mehrheit im Landtag verfügt, ist Disziplin gefragt.

 

Gravierend ist das jährliche Defizit von 3 Milliarden Euro im Landeshaushalt bis 2014, das von der CDU/FDP-Regierung schöngerechnet wurde. Hier ist zunächst ein Kassensturz erforderlich. Die Abschaffung der Studiengebühren wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt realisiert, das ist das Sommersemester 2012. Die Betreuung von Kindern unter drei Jahren wird ausgebaut. Die Beitragsfreiheit für Kindergarten wird zunächst zurückgestellt, hier hat die Qualität Vorrang. Die Gemeinschaftsschule soll freiwillig verwirklicht werden.

 

Dringend muss ein Sanierungsprogramm in drei Bereichen umgesetzt werden: bei den Schulen, den Krankenhäusern (hier werden 1,5 Milliarden benötigt) und beim Energieverbrauch. Dies hat Vorrang vor Neubauten.

 

Baden-Württemberg muss zum Musterland für gute Arbeit werden, Vollbeschäftigung ist das Ziel der SPD. Wirtschaft und Kinderbetreuung gehört für diese Partei zusammen.

 

Für einen Kompromiss beider Parteien wurde der Ausbau des öffentlichen Verkehrs den Landesstraßenbau gleichgestellt. Der Nordostring ist gestorben, die Planungen hierfür werden gestoppt. Härtester Brocken in den Koalitionsverhandlungen war Stuttgart 21. Hier gibt es einen gemeinsamen Lenkungsausschuss nach dem Stresstest, die Ministerien dürfen darüber nicht alleine entscheiden.

 

Zentral ist auch der Atomausstieg.

 

Eine gute Notfallversorgung im Gesundheitsbereich ist nötig. Familienhebammen müssen verstärkt beschäftigt werden. Die Krankenhausplanung soll nicht an den Kreisgrenzen enden, regionale Zusammenarbeit ist hier gefragt. Hierfür soll es Gesundheitskonferenzen geben. Ambulante Angebote werden ausgebaut.

 

Beim sozialen Mietwohnungsbau wird eine Wohnraumförderung betrieben.

 

Das Landtagswahlrecht soll reformiert werden, damit mehr Frauen gewählt werden (der neue Frauenanteil im Landtag liegt bei 18 %). Landräte werden direkt gewählt. Bürgermeister sollen nicht in die Kreistage.

 

Bei der Sicherheitsverwahrung wird angestrebt, Täter gemeinsam unterzubringen, unter Beteiligung der Anwohner. Die Privatisierung der Haftanstalten wird gestoppt. Es sollen mehr ausgebildete Polizisten eingestellt werden. Das Waffenrecht soll über eine Bundesratsinitiative verschärft werden.

Das neue Integrationsministerium soll mehr Einwanderer in den öffentlichen Dienst bringen, ausländische Berufsabschlüsse sollen leichter anerkannt werden. In diesem Ministerium werden auszugliedernde Abteilungen anderer Ministerien zusammengefasst.

 

Bei einem Privatvermögen ab 500.000 Euro soll die Vermögenssteuer greifen.

 

Die Anwesenden waren sich einig, dass die Beteiligung an der Mitgliederbefragung möglichst hoch sein muß und natürlich soll mit ‚Ja’ gestimmt werden. Das Ganze geht über die Post bis zum Dienstag, 3. Mai 16 Uhr, der Stadtverband Fellbach wird keine Urnenwahl ermöglichen.

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Pina

Der aktuelle Dokumentarfilm von Wim Wenders wirft ein Licht auf das Wirken der Tänzerin und Choreographin Pina Bausch, die das gigantische Tanztheater in Wuppertal begründete. Bausch war die bedeutendste freie Tänzerin in Deutschland. Tänzerinnen aus ihrer Kompanie geben jeweils in ihrer Muttersprache eine kurze Erinnerung an Bausch vor der Kamera ab. Dazwischen werden Szenen der Aufführungen geschnitten. Solo- und Paartanzaufnahmen gibt es auf der Straße, in der Schwebebahn, im Schwimmbad, am Steinbruch und so weiter. Pina Bausch selbst sieht mensch in ein paar Archivaufnahmen, sie war bei den Dreharbeiten erst kurz vorher verstorben. Die Lichtblicke auf ihr Schaffen machen Lust, eine Aufführung zu besuchen oder in voller Länge im Fernsehen zu bewundern. Erstaunlich auch, was für eine große Menge an Menschen um Bauschs Tanztheater herum und auch die Dokumentation nötig war. Den Film muß mensch wegen der tollen Musik unbedingt im Kino gesehen haben.

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Eine Reise ins Innere des Jazz

Nun also der letzte Tag des 25. Osterjazz im Theaterhaus. 300 Zuhörerinnen lauschten gebannt den letzten drei Gruppen des Festivals (diesmal zum Abschluß nicht parallel zu anderen Auftritten, mensch hatte also nicht die Qual der Wahl).

Den Anfang machte ein Quartett, das schon seit 10 Jahren zusammenspielt: Nils Wogram Root 70. An der Posaune Nils Wogram, der langsam in die Fußstapfen von Albert Mangelsdorff zu treten scheint. Dann noch brilliante weitere drei Stilisten: Hayden Chisholm am Altsaxophon, Matt Penman Bass und am Schlagzeug Jochen Rückert. Die Vier spielten äußerst inspiriert und unaufgeregt. Hier war jeder Ton bestens aufgehoben. Eine glückliche Wahl, die das Festival ungemein bereichert hatte.

Danach dann die französische Saxophonistin Céline Bonacina. Hier schwang die ganze Jazzgeschichte mit, Nguyen Le an der Gitarre kam als vierter Mitstreiter hinzu (neben Elektrobass und Schlagzeug). Es rockte und jede Pore schwingte mit. Sehr gutes Zusammenspiel und viel technisches Können steckten hinter diesem abgerundetem Auftritt. Blues pur eben, wie auch bei Nils Wogram vorher.

Als allerletzte Gruppe dann das Trio um den britischen Klavierspieler Django Bates. Die drei umspielten ausschließlich Kompositionen von Charlie Parker. Ohne Punkt und Komma. Ein hoch virtuoses Zusammenspiel, rund und ohne überflüssige Töne. Mann arbeitete sich unter hohem Einsatz an der Musikliteratur ab, die legendär ist. Wie hieß es doch nach dem viel zu frühen Tod des größten Altsaxophonisten auf dem Planeten: bird lives!

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