Benghasi
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Die Stadt im Osten Libyens ist von der Knechtschaft durch den 42 Jahre im Land herrschenden Revolutionsführer befreit. Eine Kaserne zum Schutz Ghaddafis mit 5000 Kämpfern aus den Ländern südlich der Sahara wurde aufgelöst. Gefangene, die 10 Jahre in Erdlöchern vor sich hin vegetieren mußten, wurden befreit. Die Folter und die Ermordung von Gegnerinnen der Knechtschaft ist beendet. Alle möglichen Waffen werden eingesammelt, mit denen gegen das eigene Volk vorgegangen werden sollte. Freiwillige melden sich zum Sturm auf die Hauptstadt Tripolis. Die Zivilgesellschaft sorgt für erste kritische Berichterstattung neuer Medien. Die Menschen hier atmen auf und verspüren den Geruch der Freiheit, der ihnen ein ganzes Leben lang vorenthalten wurde.
Etikett/en: Libyen
Colorado
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In diesem amerikanischen Bundesstaat wurde das Uran für die Atombomben von Hiroshima und Nagasaki abgebaut. Die Anwohnerinnen des Uranbergbaus sehen keine berufliche Alternative zum Minenarbeiter. Das geht schon Generationen zurück und verursachte durch die radioaktive Strahlung viele Krebstote. Der Schwiegervater eines Predigers vor Ort starb schon mit 21 Jahren an Lungenkrebs. Die Bürgerinnen ignorieren die Gefahren des Uranabbaus für die Umwelt, das Wasser und die Luft. Autofahren sei auch gefährlich und Lungenkrebs würde eher durch das Rauchen verursacht. Wenige kritische Stimmen sind in der Minderheit. Der Uranabbau erlebt eine Wiedergeburt, da neue Atomkraftwerke gebaut werden sollen. Die Alternative durch regenerative Energien stößt im von Sekten und Tee Feiern geprägten vereinigten Amerika auf Ignoranz. Die Bürgerinnen verursachen mit ihrem verschwenderischen Energieverbrauch den größten ökologischen Fußabdruck aller Völker des Planeten. Die militärischindustrielle Maschinerie sorgt dort dafür, daß es so bleibt.
Etikett/en: Vereinigte Staaten
Iran
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Über ein Jahr nach der blutigen Zerschlagung der grünen Revolution, die zum Ziel hatte, den durch Wahlmanipulationen an der Macht klebenden Präsidenten Mahmud Ahmedinedschad zu stürzen, gibt es wieder zaghafte Versuche des Widerstands, angetrieben durch die Erfolge in Tunesien und Ägypten. Durch die Zensur und den Terror der Mullahs sind selbst ein paar Tausende Demonstranten eine Sensation. Bei einer Massenkundgebung für die Herrschenden im Land waren vor Kurzem mehr oder wenig freiwillig eine Million Menschen auf den Straßen des Landes. Zur Zeit der grünen Revolution wurden Tausende von Oppositionellen eingekerkert und regelmäßig in der Haft vergewaltigt, egal ob Frau oder Mann. Selbst vor Jungfrauen machte dieser Terror keinen Halt. In der Tat hat sich der machthabende jetzige Präsident genauso falsch verhalten, wie der Schah Reza Pahlewi oder Ayatollah Khomeini. Die überwiegend junge Bevölkerung begehrt gegen diese perversen Strukturen zurecht auf. Die Frage bleibt jedoch brisant, wohin die Atommacht Iran hinsteuert. Weiterhin in die Barbarei oder in eine Demokratie?
Etikett/en: Iran
Irak
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Die Hauptstadt Bagdad ist in eine rote und eine grüne Zone geteilt. Die rote beinhaltet 90 Prozent des Stadtgebiets. Dort leben die Einheimischen nach Konfessionen getrennt (Schiitinnen, Sunnitinnen, Christinnen, Kurdinnen). Vor der Zeit des Kolonialismus lebten alle Glaubensrichtungen friedlich zusammen. Die öffentlichen Gebäude dort sind durch kilometerlange Betonmauern vor Anschlägen geschützt. In der Grünen Zone sitzen die Politikerinnen, Diplomatinnen und Ausländerinnen, vor jeglichem Kontakt mit den Stadtbewohnerinnen hermetisch abgeriegelt. Wer in diese Zone will, muß mehrere Kontrollpunkte und Leibesuntersuchung über sich ergehen lassen. Es wird hierbei nach Sprengstoff gesucht. Eine reiche Intellektuelle ist vor den Zuständen vor drei Jahren nach Amman in Jordanien geflohen. Die Aufständischen haben ihr damals in Bagdad das gesamte Vermögen abgenommen. Sie sehnt sich in ihre Heimatstadt zurück und vermißt auch die Zeit unter dem Diktator Saddam Hussein. Damals hatten die Bagdaderinnen mehr Freiheiten als jetzt im Kriegszustand. In zwei Wochen wurden hier 190 Menschen getötet. Nach den Anschlägen werden schnell die verursachten Spuren beseitigt. Der Alltag im Irak ist sehr schwer zu meistern. Unter der Besatzung leidet auch die Kultur, die von den Herrschenden der Gegenwart übergangen wird.
Etikett/en: Irak
Mali
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Vor zwei Jahren hat die Regierung in diesem westafrikanischen Staat ein Reisprogramm gestartet, nachdem die Reispreise explodiert sind. Beim Bewirtschaften der Felder ist das Wasser ein großes Problem. Es fehlt den einfachen Bäuerinnen auch oft an den einfachsten Gerätschaften. Mittlerweile wurde viel Land an den nördlichen Nachbarn Libyen verpachtet, um dort Staudämme anzulegen. Damit einher ging die Zwangsumsiedlung der einfachen Leute, für die sich nachher, trotz Entschädigung für verlorene Grundstücke, nichts verbessert hat. Mittlerweile werden große Flächen nicht nur an Ausländerinnen, sondern auch an einheimische Großbäuerinnen verpachtet. Der malische Reis hat eine gute Qualität, er ist jedoch für die Einheimischen, im Vergleich mit dem ins Land eingeführten Reis, zu teuer. Der Premierminister appelliert daher an seine Untertanen, den eigenen Reis zu kaufen, denn dann geht es allen im Land besser.
Etikett/en: Mali