Bundestagswahl 2013

Es ist ein Unterschied, ob die Kons regieren um Politik für den asozialen Geldadel und den Papst zu machen, oder die Sozis, die das Soziale und die Wirtschaft zusammenbringen (zusammen mit den Grünen und der Linkspartei). Alles andere ist Propaganda der Denkwerkstätten der Arbeitgeber (mit der Behauptung: „Die sind eh alle gleich und Wählen bringt nichts!“ streuen sie dem Volk nur Sand in die Augen, damit ja niemand die Opposition wählt).

Meine Erststimme bekommt Alexander Bauer (SPD) im Wahlkreis Waiblingen, er kämpft gegen die Rüstingsindustrie und für die Kultur. Ein bescheidener und äußerst kompetenter Mann. Die Zweitstimme, die allein über die Sitzverteilung im Bundestag entscheidet, ist für Peer Steinbrück, den zukünftigen Kanzler, also natürlich für die SPD. Er ist Volkswirt und damit erfolgreicher als die Physikerin Merkel, wenn es darum geht, dem Bankengezocke in die Speichen zu fallen.

Die Wahllokale am Sonntag, den 22. September sind übrigens von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Und es gibt immerhin über 40 zugelassene Parteien, da ist für jeden etwas dabei, auch die Nichtwählerinnen. 2002 ist Schröder übrigens mit nur 6000 Stimmen Vorsprung vor Edmund Stoiber (CSU) als Bundeskanzler wiedergewählt worden.

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OB-Wahlkampf Stuttgart 2012

Ziemlich langweilig, was die Kandidatinnen bisher in Stuttgart geboten haben. Schlechte Plakate, irgendwelche Brezelgeschichten. Heute nun waren 900 Menschen zusammen gekommen, um einer Podiumsdiskussion der tageszeitung (taz) zu lauschen, im Theaterhaus. Chefredakteurin Ines Pohl aus Mutlangen moderierte das Ganze. Zu ihrer rechten CDU, FDP, Freie Wähler Turner (parteilos) und Fritz Kuhn von den Grünen. Zu ihrer linken Bettina Wilhelm, parteilose SPD-Kandidatin, und der SÖS/Linke-Stadtrat Hannes Rockenbauch.

Der Politologe und Werbefritze Turner ist für die Wirtschaft und ziemlich von sich selbst überzeugt. So wurde der Schöpfer des Spruches ‚Wir können alles außer hochdeutsch.‘ auch von den meisten Kons im Städtle nominiert.

Fritz Kuhn, der die Grünen in Baden-Württemberg kaputt gemacht hat (warum wurde er denn bei der Postenvergabe der neuen Landesregierung übergangen?) gibt sich weltgewandt, hat allerdings keine kommunalpolitische Erfahrung (er war immer nur im Landtag oder Bundestag oder weg).

Bettina Wilhelm dagegen ist bereits gestandene Bürgermeisterin in Schwäbisch Hall und strebt nach mehr. Schade, daß sie kein SPD-Mitglied ist. Sie ist bodenständig und nicht so aggressiv wie die drei anderen Herren.

Bleibt da noch der Rotzbube Rockenbauch. Er wird wohl als Vierter aus dem Rennen hervorgehen. Er hat grundsätzlich recht und ist deshalb auch eine Figur des Widerstands gegen Stuttgart 21 geworden. Er sitzt schon lange im Gemeinderat und würde immer übergangen.

Spannend wird der zweite Wahlgang am 21. Oktober. Da wird sich zeigen, ob die Kolleginnen von den Fehlern 1996 (damals zog Rainer Brechtken von der SPD nicht zugunsten von Rezzo Schlauch zurück, so daß der CDU-Mann Schuster obsiegte. Das Gleiche 2004, da hievte Boris Palmer wiederum Schuster ins Amt, diesmal waren es dir Grünen, die Bockmist gebaut haben).

 

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Vusi Mahlasela

Dieser Mann hat eine Botschaft. Einfach gigantisch, was der Liedermacher aus Südafrika, nur mit einer Gitarre bewaffnet, bewirkt. Sein zweites Konzert im Theaterhaus fand anläßlich des einjährigen Geburtstags der Wochenzeitung kontext statt. Es ist dies ein Projekt von ehemaligen Journalistinnen der Stuttgarter Tageszeitungen (gehören allesamt einem Konzern). Mittwochs erscheint sie im Netz, samstags wird sie der taz (tageszeitung) beigelegt. Und mensch kann sie als Unterstützerin abonnieren (mittlerweile über 1000).

Mahlasela ist eine große Stimme Südafrikas, wenn nicht ganz Afrikas. Seine Ansagen in Englisch bringen die Sachen auf den Punkt. Wer nicht vergibt, bleibt sein Leben lang ein Gefangener. Er beruft sich auf die Tradition von Doktor Nelson Mandela, Erzbischof Desmond Tutu und Mahatma Gandhi. Zwischendurch improvisiert er immer wieder mit der Stimme. Stimmgewaltig und virtuos sind seine Darbietungen. Die 200 Zuhörerinnen waren nach dem Konzert außer sich, er mußte noch zwei Zugaben spielen. Kompaktscheiben hatte er leider keine dabei, aber über kontext kann mensch welche Bestellen (www.kontextwochenzeitung.de).

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Grohmanns Aschermittwoch

Traditionell ist die Abrechnung des Kabarettisten Peter Grohmann mit der Politik am Aschermittwochabend im Theaterhaus, diesmal vor 300 Zuhörerinnen. Begleitet von seinem Bruder Ingo am Akkordeon, beklagte Peter die Baugrube am Bahnhof, die Nichteinmischung von Joachim Gauck vor dem Fall der Berliner Mauer. Und im Geheimen sind wir ja alle Sozialdemokraten, wählen nur nicht die SPD. Bei der Landtagswahl bekamen wir Genossen in Stuttgart ja nur 9,5 Prozent Stimmen der Wahlberechtigten, der Rest ist gegen uns. Peter war wie immer gut gelaunt und zu Scherzen aufgelegt, zwischendurch wurde auch improvisiert. Ihm merkt mensch seine mittlerweile 75 Jahre kaum an. Der wohlverdiente Ruhestand ist bei ihm, dem Anstifter der Anstifterinnen, jedenfalls noch in weiter Ferne.

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Aschermittwoch der Landes-SPD

Zum mittlerweile vierten Mal hielt die SPD in der Heimat Claus Schmiedels in Ludwigsburg im Forum ihren Ausklang des Faschings ab. Der Saal war proppenvoll und nachdem die neue Landesgeneralsekretärin Claudia Mast (MdB aus Pforzheim) das Hickhack der Bundesregierung beim Mindestlohn kritisierte (Claudia ist arbeitspolitische Sprecherin im Bundestag unserer Fraktion), hob der neue stellvertretende Ministerpräsident und SPD-Landesvorsitzende Nils Schmid an mit einer flammenden Rede gegen Schwarzgelb im Bund und Land. Dann strich er die Leistungen seiner Regierung heraus. Und es war klar: in 4 Jahren bei der nächsten Baden-Württemberg-Wahl wollen sie wieder in die Regierung, allerdings nicht grünrot sondern anders herum. Daß Nils nur kurz auf einen Zwischenruf auf Stuttgart 21 reagierte, das Thema aber komplett raushielt aus seiner Rede, war den Zuhörerinnen im Saal gerade recht. Besonders die Stuttgarter SPD hatte unter der Bahnhofsdiskussion zu leiden und tut es immer noch. Mensch merkt es vor der Oberbürgermeisterwahl im Oktober 2012. Nachdem der Musikverein Ossweil zum Empfang einblies, gab der aus diesem Ludwigsburger Stadtteil stammende Landtagsabgeordnete Schmiedel kurz noch einen Rundumschlag von sich: der Schlußapplaus für den Ruf, wieder hier zusammenzukommen im Jahr 2014, wenn die alte Bundesregierung abgewählt wurde, war nicht zu überbieten.

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