Kommentar 19.03.10

Frauen

Frauen regieren die Welt, behauptet der Sänger Roger Cicero. Bei unserer Bundeskanzlerin, der er dieses Ständchen gebracht hat, mag dies noch zutreffen. Ansonsten: die Vorstandsvorsitzenden der Weltkonzerne sind Männer. Denen wird von den Frauen an ihrer Seite der Rücken freigehalten, damit sie ihr Unwesen treiben können. In den Vorständen befinden sich wohl nur 5 Prozent Frauen. Und die Bankenzocker, die uns in die Krise gebracht hatten: Männer. Wenn den Frauen die Hälfte des Planeten gegeben würde, würde es uns wesentlich besser gehen und die Erdprobleme würden einer Lösung zugeführt. Denn Frauen führen keine Kriege, auch wenn es hier einzelne Ausnahmen wie in Amerika oder Israel gibt. Kennt jemand eine Generalin? Oder eine Diktatorin? Frauen bewahren die Erde, die ja weiblich ist. Beispielsweise erbringen in Afrika Frauen wesentlich mehr Arbeit als die Männer. Sie können besser und verantwortlicher mit Geld umgehen. Und natürlich leisten sie den größten Teil der Erziehungsarbeit für ihre Kinder, die nicht anerkannt wird, da sie nicht in das jeweilige Bruttosozialprodukt eingeht. Alles in allem muß gelten: Frauen an die Macht, damit unser Planet nicht weiterhin vor die Hunde geht. Sei es in der Ökologie, im Sozialen oder in der Kultur.

Etikett/en:

China

49 Prozent der Kleinunternehmerinnen sind Frauen. Es gibt Millionärinnen, die es aus kleinen Verhältnissen nach oben gebracht haben. Die politische Führung besteht nur aus Männern. Die einzige weibliche Vertreterin des Pekinger Nationalrats wurde nach 23 Jahren in diesem Amt von der Männerriege entfernt. Nur ein Prozent der Frauen auf dem Land studieren. 9 Jahre Schulbildung sind umsonst, Gymnasium und Studium dagegen sind kostenpflichtig. Die einzigste Aufstiegsmöglichkeit auf dem Land besteht deshalb darin, Kleinunternehmerin zu werden. Mao Tsetung hatte ja zu seiner Herrschaftszeit die Gleichberechtigung von Mann und Frau propagiert. In der Zeit der Einbindung des Kapitalismus unter Deng Xiaoping und danach haben viele Frauen die wenigen Gelegenheiten ergriffen die sie hatten, auch durch staatliche Unterstützung,  um sich einen gewissen Wohlstand zu erarbeiten. Die Städte blühen, auf dem Land herrscht noch oft große Armut. Hier bringen sich viermal mehr Frauen um als in den Ballungsräumen.

Etikett/en:

Nashville

In dieser Stadt im amerikanischen Bundesstaat Tennessee gab es einen Kongreß der Tee-Feier mit der Hauptrednerin Sarah Palin, der ehemaligen Vizepräsidentschaftskandidatin der konservativen Republikaner. Diese Gouverneurin aus Alaska reist im ganzen Land umher, um gegen Präsident Obama zu hetzen. Sie wurde zur Stimme der Gegner des Staatsoberhaupts. Bei diesem Kongreß zahlte jeder Teilnehmer 600 Dollar Eintritt. Ein großes Medienaufgebot verfolgte das Spektakel. Der Fernsehsender Fox (Eigentümer ist der Medienmogul Rupert Murdoch) berichtete in Echtzeit und hatte überall Zugang, im Gegensatz zur Einschränkung für die anderen Pressevertreter. Nun hetzt Fox News gegen Obama und vergleicht ihn mit Faschisten und Kommunisten. Der Sender hatte damals George Walker Bush ins Amt gebracht und dort gehalten. Nur zur Erinnerung: die sozialdemokratische Justizministerin Herta Däubler-Gmelin mußte seinerzeit zurücktreten, da sie Bush bei einer Rede mit Hitler verglich.

Die Tee-Feiern treffen sich überall im Land. Sie sind zivilgesellschaftliche Treffen von frustrierten Menschen, die überzeugt davon sind, daß Obama Faschismus, Sozialismus und Kommunismus bringen wird. Sie haben einen bigotten Hintergrund und wollen keinen Professor an der Spitze ihres Landes. 41 Prozent der Bevölkerung der Vereinigten Staaten finden die Tee-Feiern gut.

Etikett/en:

Spielzettel 12.03.10

Eröffnung mit Monticello vom Monty Alexander (p) Trio

Holly Cole (voc) Trio – Train Song; Little Boy Blue

Renaud Garcia-Fons (b) – Oriental Bass

Horace Silver (p) -The St. Vitus Dance

Lennie Tristano (p) – Line Up

Aki Takase (p) – Lookin‘ Good But Feelin‘ Bad

Dave Douglas (tp) und Guy Klucevsek (acc) – Odyssey

Sun Ra (p) – We Travel The Spaceways; Where Is Tomorrow?; China Gates; New Day; Space Loneliness

Portico Quartet – Paper Scissors Stone

Hermeto Pascoal (p) – Menina Azul

Kompaktscheibe der Woche: The Futuristic Sounds Of Sun Ra (1961) von Sun Ra & The Solar/Myth-Science/Astro-Infinity Arkestra

Kommentar 12.03.10

Das liebe Geld

Der Landesfürst Stefan Mappus von der CDU weigert sich, die Kompaktscheibe mit den Daten der Steuerhinterzieher zu kaufen. Für ihn ist diese Handlung kriminell. Er übersieht aber dabei, daß das Handeln der Reichen, die ihr zusammengerafftes Geld am Staat vorbei in die Schweiz verschoben haben, Steuerhinterziehung und damit ein noch größeres Verbrechen ist. Aber da mensch dort oben dem Geldadel näher ist als dem Hartz 4-Betrüger, wird hier auch nichts unternommen. Man beißt nicht in die Hand dessen, der einen nach oben gebracht hat.

Aktuell auch die Diskussion um Parteispenden. Ein Gesetz muß auf den Weg gebracht werden, das sämtliche Spenden an politische Parteien verbietet. Diese sollten sich einzig und allein aus ihren Mitgliedsbeiträgen finanzieren und nicht durch Unternehmen und die Steuerzahlerin. Und wenn deren Mitgliederzahlen schrumpfen, sind sie halt selber Schuld. Außerdem ist die Korruption auf allen Ebenen Alltag, der nicht angegangen wird. Welcher Verleger legt sich schon mit seinen Anzeigenkunden an? So versagt die sogenannte fünfte Gewalt und in den Finanzämtern wird massiv an Steuerfahndern gespart. Wer kontrolliert den ganzen Sumpf? Richtig: niemand!

Etikett/en: