Papua-Neuguinea

Rabaul ist eine wichtige Hafenstadt im Pazifik und hatte 30.000 Einwohnerinnen, bis 1994 der Vulkan dort ausbrach und die blühende Stadt unter meterhoher Asche begrub. Wie durch ein Wunder gab es damals keine einzige Tote. Ein Drittel der ursprünglichen Bevölkerung ist geblieben, es gibt allerdings keinerlei Schule mehr dort. Man lebt von der Fischerei und dem Raub von Eiern von Wild-Hühnern, die diese einen Meter unter der Asche verscharren. Vor dem Vulkanausbruch gab es in dieser Gegend Plantagen und viel Kultur, damit ist jetzt Schluß; der Vulkan hat das Leben der Einwohnerinnen erschwert. Diese wollen aber nicht weg, schließlich sind sie dort geboren und aufgewachsen.

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Ehemaliges Jugoslawien

Seit Dezember 2009 fährt er wieder: 19 Jahre hat es gedauert, bis der Schnellzug zwischen der serbischen Hauptstadt Belgrad und der bosnischen Hauptstadt Sarajevo seinen Betrieb wieder aufnahm. 10 Stunden braucht er für diese Strecke. Er fährt in Serbien los, über Vukovar in Kroatien und die Republika Srpska nach Bosnien-Herzegowina. An jeder Grenze muß die Lokomotive gewechselt werden, also viermal bei einer Fahrstrecke. Die älteren Einwohner trauern der Zeit des Vielvölkerstaats Jugoslawien hinterher, die Jüngeren wollen Ausbildung und Arbeit und die Gräuel des Kriegs hinter sich lassen. Kroatien wird in den nächsten Jahren Mitglied in der europäischen Union, Serbien verhandelt und Bosnien-Herzegowina bleibt noch außen vor. Erleiden die Bosnier das gleiche Schicksal wie ihre Glaubensbrüder und -schwestern in der Türkei? Die Christen wollen in Europa unter sich bleiben? Gebildete Menschen unterscheiden zwischen dem Versagen der politischen Führung und den Einwohnern, bildungsferne Menschen würden sich gleich wieder die Köpfe einschlagen, wenn sie könnten. Aber das ist wohl überall auf der Erde so, wo die Dummen regieren, leidet die Bevölkerung.

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Abendmahl bei Loretta

Das Zusammensitzen zu einem italienischen Vorspeisenteller in der Kulturgarage mit gegenseitigem Kennenlernen und einem Vortrag zu einem speziellen Thema hat Tradition bei den AnStiftern. In unregelmäßigen Abständen ist hier jeder willkommen, der im linken Spektrum unterwegs ist, man muß sich jedoch immer bei Peter Grohmann per Rechner anmelden, da die Platzzahl begrenzt ist.

Montag, 1. März 2010: Das Referat stammte diesmal von Ismene Schell. Als Schauspielerin leitet sie die Freie Bühne in Stuttgart, als Theaterpädagogin bemüht sie sich um Gelder und Aufträge für ‚Tusch‘, was für Theater und Schule steht. Es ist ein Projekt, das an Schulen professionell mit Schülern arbeitet. Sei es im Unterricht oder als Projektwochen. Geplant ist auch ein Auftritt im Zwischennetz.

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Der Solist

Was ist das besondere an einer Freundschaft zwischen einem Obdachlosen und einem Journalisten? Zwei völlig gegensätzliche Leben kommen zusammen. Nun hat Hollywood diese Geschichte, die vor seiner Haustüre stattgefunden hat, verfilmt. Jamie Foxx spielt hier die Rolle des schizophrenen Nahtaniel Ayers, der nach Abbruch seines Musikstudiums in der renommierten Julliard School (New York) in Los Angeles auf der Straße landete. Das Wunderkind am Cello war völlig seinen Halluzinationen verfallen und hatte keinerlei Behandlung, weder medikamentös noch therapeutisch. Dann läuft ihm vor einer Beethoven-Statue Steve Lopez (Robert Downey Junior) über den Weg, ein Kolumnist der Los Angeles Times. Der ist fasziniert von diesem braunhäutigen Original in Indianermontur, eine Geige mit zwei Saiten spielend. Fortan schreibt er über den traurigen Fall, bekommt ein Cello von einer in der Rente befindlichen Musikern geschenkt und besorgt seinem Schützling zum Schluß eine Wohnung. Vorher bekommt er einen Journalistenpreis für diese Berichterstattung, beide besuchen die Los Angeles Philharmoniker, Ayers bekommt Unterricht vom dortigen ersten Cellisten. Das Vorhaben, Ayers öffentlich spielen zu lassen, scheitert. Am Abend des Konzerts übermannen ihn die Ängste und er flieht von der Bühne, ehe er anfängt zu spielen. Alle Bemühungen von Lopez, die Lebensqualität seines schrägen Freundes zu verbessern, scheitern. Aber er kommt wieder mit seiner geschiedenen Frau zusammen, einer Kollegin. Lopez hat ein Buch über seine Freundschaft mit diesem gescheiterten Genie geschrieben und er und Ayers waren bei den Dreharbeiten als Experten dabei. Der Film ist sehr wahrhaftig und zeigt in radikaler Weise die zwei Welten, die hier aufeinander treffen und sich gegenseitig befruchten.

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