Eine Reise ins Innere des Jazz

Nun also der letzte Tag des 25. Osterjazz im Theaterhaus. 300 Zuhörerinnen lauschten gebannt den letzten drei Gruppen des Festivals (diesmal zum Abschluß nicht parallel zu anderen Auftritten, mensch hatte also nicht die Qual der Wahl).

Den Anfang machte ein Quartett, das schon seit 10 Jahren zusammenspielt: Nils Wogram Root 70. An der Posaune Nils Wogram, der langsam in die Fußstapfen von Albert Mangelsdorff zu treten scheint. Dann noch brilliante weitere drei Stilisten: Hayden Chisholm am Altsaxophon, Matt Penman Bass und am Schlagzeug Jochen Rückert. Die Vier spielten äußerst inspiriert und unaufgeregt. Hier war jeder Ton bestens aufgehoben. Eine glückliche Wahl, die das Festival ungemein bereichert hatte.

Danach dann die französische Saxophonistin Céline Bonacina. Hier schwang die ganze Jazzgeschichte mit, Nguyen Le an der Gitarre kam als vierter Mitstreiter hinzu (neben Elektrobass und Schlagzeug). Es rockte und jede Pore schwingte mit. Sehr gutes Zusammenspiel und viel technisches Können steckten hinter diesem abgerundetem Auftritt. Blues pur eben, wie auch bei Nils Wogram vorher.

Als allerletzte Gruppe dann das Trio um den britischen Klavierspieler Django Bates. Die drei umspielten ausschließlich Kompositionen von Charlie Parker. Ohne Punkt und Komma. Ein hoch virtuoses Zusammenspiel, rund und ohne überflüssige Töne. Mann arbeitete sich unter hohem Einsatz an der Musikliteratur ab, die legendär ist. Wie hieß es doch nach dem viel zu frühen Tod des größten Altsaxophonisten auf dem Planeten: bird lives!

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