Uri Caine (p) trifft das Sirius Quartet
Erstellt von Armin | Abgelegt unter Kritiken
Als Eröffnung am Ostersonntag 2012 beim Jazzfestival in Halle T2 des Theaterhauses vor 400 Zuhörerinnen spielte das Streichquartett Sirius durchkomponierte Stücke nach Art Neuer Musik. Vor zwei Jahren gab das Sirius Quartet ein Konzert im Stone, dem Klub des Altsaxophonisten, Komponisten und Plattenverlagsinhaber John Zorn in New York. Der Ausnahmeklavierspieler hörte zu und war angetan, so daß er eine fünfteilige Komposition für die Vier und sich verfaßte, die an diesem Abend ihre Uraufführung hatte. Vorher gab es noch vier kurzweilige Einzelimprovisationen von Caine am Klavier. Mozart, Waller und Metheny waren zu hören, eine schöne Klammerung zwischen Klassik und Jazz, einer Spezialität des Tastenmenschen Uri Caine. Ein gelungenes Schachspiel des Geigers Gregor Hübner, der ein Viertel von Sirius ausmacht.
Dieter Ilg (b) Otello
Erstellt von Armin | Abgelegt unter Kritiken
Gerade frisch auf dem Markt erschienen ist das neue Album des Freiburger Starbassisten Dieter Ilg beim rührigen Münchner Plattenverlag ACT. Mit zu Gange auch Rainer Böhm am Klavier und der Franzose Patrice Heral am Schlagzeug. Die Drei haben sich Passagen aus Guiseppe Verdis Oper Otello herausgesucht, um sie schön wabernd zu umspielen und das natürlich improvisierend. Während die Kompaktscheibe sehr statisch wirkt, konnten die Drei beim Abschlußkozert am Ostersamstag im Theaterhaus wunderbar ihr Können darbieten. Allesamt sind sie gestandene Einzelspieler und fügten sich auf sehr disziplinierte Weise in das Zusammenspiel ein. Trotzdem war das Klassische an der Musik nur in den Anfängen und Enden der jeweiligen Stücke klar erkennbar, dazwischen ging der Zug los in treibende Melodieläufe.
Etikett/en: Jazz
Bodek Janke (perc) und Kristjan Randalu (p)
Erstellt von Armin | Abgelegt unter Kritiken
Die beiden seit 9 Jahren in New York lebenden Musiker gaben als zweite Gruppe am Ostersamstag beim Jazzfestival 2012 im Theaterhaus etliche Proben ihres Könnens. Anläßlich ihres nach 20 Jahren gemeinsamen Musizierens ersten reinen Duoalbums spielten sie als zweite Gruppe vor 200 Zuhörerinnen an diesem Abend, während parallel die Soul Diamonds in der großen Halle Seelen- und Jazzklassiker des letzten Jahrhunderts darboten (allesamt gestandene Musikerinnen aus der Region Stuttgart). Janke und Randalu haben ihre Vorfahren aus Estland, Polen, Rußland und Kasachstan und dementsprechend ist ihre Musik sehr vielfältig und reichhaltig. Also schön durchmischte Weltmusik und Jazz, allerliebst in die Gehörgänge eingehend. Wunderbar treibende Rhythmen und schöne Melodien. Ein Genuß. Beide ehemalige Stuttgarter haben übrigens auch den Jazzpreis Baden-Württemberg erhalten.
Jasper van’t Hof Quartet
Erstellt von Armin | Abgelegt unter Kritiken
Ein für van t’Hof ungewöhnliches Projekt. Diesmal kein Jazzrock und keine Weltmusik, auch keine perkussive Spielweise am Klavier, wie mensch sie von diesem außergewöhnlichen Musiker aus Holland gewohnt ist. Nein, diesmal hatte er den Schweizer Schlagzeuger Fredy Studer sowie den Tenorsaxophonisten Harry Sokal aus Österreich und Stefan Neldner aus Deutschland am Bass mit im Gepäck. Die vier boten ein ungewohnt kompaktes und dichtes Zusammenspiel, daß einem das Herz aufging. Zwischendurch ging dem Elektrobassisten sein Gerät kaputt (er wurde von van’t Hof im Zwischennetz aufgespürt), aber das tat der Spielfreude der vier keinen Abbruch. Insgesamt spielte dieses Quartet zum dazu erschienen Album Oeuvre zupackenden Hardbop. Ein bleibender Eindruck als Abschluß vor 400 Zuhörerinnen am Karfreitag in Halle T2 des Theaterhauses anläßlich der Osterjazztage 2012.
Etikett/en: Jazz
Richie Beirach Quintet
Erstellt von Armin | Abgelegt unter Kritiken
Der Jazzprofessor und Klavierspieler Richie Beirach trat am Karfreitag zusammen mit seinem langjährigen Begleiter Gregor Hübner an der Geige sowie dessen Druder Veit am Bass auf. Zusammen mit Michael Kersting am Schlagzeug und Anders Bergcrantz an der Trompete. Beirach sticht aus der Vielzahl der Menschen am Klavier heraus und hat mit unter anderem Gregor Hübner schon einige Platten aufgenommen. Die beiden Hübner-Brüder, bekannt von Tango Five, zeigten auch diesmal wieder ihr größes Können als Jazzbegleiter und Jazzsolisten. Beide sind auch Jazzpreisträger des Landes Baden-Württemberg und dem Theaterhaus seit 25 Jahren eng verbunden. Hier begann ihre beispiellose Karriere, die jedem der beiden jeweils eine Grammy-Nomminierung einbrachte. Gregor wohnt in New York und Veit in Stuttgart.
Etikett/en: Jazz