Vusi Mahlasela

Dieser Mann hat eine Botschaft. Einfach gigantisch, was der Liedermacher aus Südafrika, nur mit einer Gitarre bewaffnet, bewirkt. Sein zweites Konzert im Theaterhaus fand anläßlich des einjährigen Geburtstags der Wochenzeitung kontext statt. Es ist dies ein Projekt von ehemaligen Journalistinnen der Stuttgarter Tageszeitungen (gehören allesamt einem Konzern). Mittwochs erscheint sie im Netz, samstags wird sie der taz (tageszeitung) beigelegt. Und mensch kann sie als Unterstützerin abonnieren (mittlerweile über 1000).

Mahlasela ist eine große Stimme Südafrikas, wenn nicht ganz Afrikas. Seine Ansagen in Englisch bringen die Sachen auf den Punkt. Wer nicht vergibt, bleibt sein Leben lang ein Gefangener. Er beruft sich auf die Tradition von Doktor Nelson Mandela, Erzbischof Desmond Tutu und Mahatma Gandhi. Zwischendurch improvisiert er immer wieder mit der Stimme. Stimmgewaltig und virtuos sind seine Darbietungen. Die 200 Zuhörerinnen waren nach dem Konzert außer sich, er mußte noch zwei Zugaben spielen. Kompaktscheiben hatte er leider keine dabei, aber über kontext kann mensch welche Bestellen (www.kontextwochenzeitung.de).

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Art Cologne

Es ist dies eine fünftägige Messe in Köln, bei der alle namhaften deutschen Galerien und darüber hinaus auch viele aus dem Ausland die Werke ihrer Künstlerinnen präsentieren. Der Schwerpunkt der diesjährigen Ausgabe im April 2012 lag auf Gemälden. Alle wichtigen deutschen Künstlerinnen aus Gegenwart und dem 20. Jahrhundert waren vertreten. Als teuerstes Bild war ein Ernst-Ludwig Kirchner für schlappe 3 Millionen Euro zu haben. Aber es gab auch Bilder für 2000 Euro. Sehr beeindruckend war diese Schau, besser als manche Museen zusammengenommen. Kunstwerke waren zu bestaunen, die von Privatbesitz zu Privatbesitz wandern und wohl außer hier nie wieder der Öffentlichkeit gezeigt werden. Die Art Cologne ist auf dem besten Weg, zur wichtigsten Kunstmesse auf dem Planeten zu werden und wird irgendwann auch die Art Basel überholen. Interessant war auch eine Messe in der Messe, die Nada, bei der junge New Yorker Galerien kostenlos Präsenz zeigen konnten.

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Band Of Gypsies

Zum gloriosen Ausklang der 26. Internationalen Theaterhaus Jazztage 2012 geriet die Monstergruppe aus über 22 aktiven Romamusikern am Ostermontag in der großen Halle. Es war dies ein Zusammenschluß von Taraf de Haidouks, Roma-Christen aus Rumänien, überwiegend Akkordeon und Geigen und dem Kocani Orkestar aus Mazedonien, Roma-Muslime, überwiegend Bläser. Das Ganze war eine bombastische Monsterkapelle, die abging wie Schnitzel. Ganze 80 Minuten boten die allesamt männlichen Musiker unheimlich schnelle und virtuose Kompositionen, die perfekt zusammen paßten. Ein wunderbarer Glücksmoment für die über 500 Zuhörerinnen, bei dem kein Fuß ruhig blieb. Allerdings hatte das Konzert eine Stunde später angefangen, da die Mazedonier zu spät aus dem Flieger kamen. Als sie im Theaterhaus eintrudelten, stürmten sie gleich zum Ton ausprobieren auf die Bühne und fingen nahtlos mit den bereits wartenden Rumänen an. Ein Spektakel wurde dann geboten, das seinesgleichen sucht. Glücklich kann diejenige sein, bei deren Hochzeit die aufspielen…

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Simcock/Garland/Sirkis

Der Tenor-und Sopransaxophonist Tim Garland ist Professor an der Königlichen Musikakademie in London und der walisische Klavierspieler Gwilym Simcock war sein Schüler. Schon des Längeren im Trio mit dem palästinensischen Schlagzeuger und Perkussionisten Asaf Sirkis boten sie am Ostersonntag Abend vor über 200 gutgelaunten Zuhörerinnen im Theaterhaus gekonnte Stücke. Alle drei sind brilliante Einzelspieler und fügten sich aber auch perfekt in das Ganze ein. Die Wurzeln der Drei liegen aber in Großbritannien, auch wenn sie gelegentlich Ausflüge in andere Regionen des Planeten unternahmen.

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Ronin

Der Züricher Klavierspieler Nik Bärtsch trat mit seinem Quintett Ronin nach 2007 zum zweiten Mal im Theaterhaus auf, als Abschluß des Konzertblocks nach Uri Caine am Ostersonntag. Mittlerweile haben die Fünf viel für Aufsehen gesorgt bei zahlreichen Festivals. Seit 8 Jahren kann mensch sie jeden Montag im eigenen Klub in Zürich hören. Neben Klavier noch Baßklarinette, Perkussion, Elektrobaß und Schlagzeug. Sehr eigenwillige treibende Musik nach Zen-Art. Es ist schön anzuhören und sie arbeiten viel mit Dunkelheit und Licht. Sehr beeindruckend ist das wabernde Zusammenspiel dieses außergewöhnlichen Quintetts.

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