7. Esslinger Jazztage 2021

Im Herbst 2021 organisierte der kongeniale Jazzfreund Maximilian Merkle sein nun mittlerweile 7. Jazzfestival mit internationalen Jazzgrößen an verschiedenen Orten in Esslingen. Merkle war früher Rechtsberater beim Weltjazzverlag ECM (Verlag für zeitgenössische Musik) in München.

Eröffnet wurde das Ganze diesmal in der Dieselstraße, dem besten Ort für Jazz in der Region Stuttgart. Einerseits der Ausnahmeakkordeonspieler Jean-Louis Matinier (wohl der beste seiner Art am diatonischen Knopfakkordeon). Der ehemalige Begleiter von Juliette Greco brachte den überragenden Gitarristen Kevin Seddiki mit. Beide Giganten stammen aus Frankreich. Das Konzert war ausverkauft.

An seinem letzten Arbeitstag lies es sich der scheidende Esslinger Oberbürgermeister Doktor Jürgen Zieger (SPD) nicht nehmen, schwänzte die Gemeinderatssitzung, um dem Weltbassisten Eberhard Weber das Bundesverdienstkreuz zu verleihen. Bei seiner Rede wechselte er immer zwischen du und Sie. Eberhard, der aus Esslingen stammt, gab zwei Kalauer aus seiner Verwandtschaft zum Besten. Und einer der wichtigsten Jazz- und Klassik-Gitarristen Ralph Towner spielte alleine auf. Ein sehr beeindruckender Auftakt für diesen Abend. Nach der Zeremonie wirbelte das Shai Maestro Klaviertrio aus Isreal/New York durch das Neckar-Forum.

Dann ein beeindruckendes Duo von Jason Moran (p) und Christian McBride (b), beide Weltspitze in der Stadtkirche Sankt Dionys. Die zwei spielten zum ersten Mal dieses Duo, die Kirche war rappelvoll und lauschte gebannt der improvisierten Kammermusik.

Nach einem Konzert des Jazzkellers (in der Dieselstraße) und dreier Gruppen in der Württembergischen Landesbühne fand das Festival seinen krönenden Abschluß mit dem Duo des Gitarrengiganten John Scofield und dem Bassunternehmer Dave Holland. Beide auch in der Jazzliga weltweit ganz oben. Auch hier durfte mensch vor voller Stadtkirche einem wunderschönen kammermusikalischen Reigen lauschen.

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Musikbilder

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Rudolf Petrick +

Er war ein ganz Großer. Auf der Gitarre. Der bescheidene und gutmütige Stuttgarter Rudi verstarb am 1. April 2021 mit 74 Jahren. Ich habe ihn beim 40. Geburtstag von Almut kennengelernt, deren Gesang er all die Jahre begleitet hat. Meine kurze Klavierdarbietung gefiel ihm so gut, daß er mit mir musizieren wollte. Daraus ist nie was geworden, was auch mir geschuldet war.

Er verkaufte Gitarren im Radiohaus Barth. Alle kamen um ihn dort musizieren zu hören und nicht um Instrumente zu kaufen. Auch ich ließ dort Unsummen von Geld für Jazz-Kompaktscheiben liegen.

Rudi stammte aus dem Remstal. Seine Ehe war nicht glücklich, er kümmerte sich um seinen Stiefsohn. Zum Schluß lebte er alleine mit wenigen Kontaktpersonen in einer Wohnung am Marienplatz. Er hatte einen Schlaganfall, der ihn beim Gitarre spielen erheblich behinderte. Früher konnte er auf Zuruf alles spielen, was man ihm nannte.

Er verstarb auf der Schillerhöhe und wurde dort auf dem Friedhof mit einem Armenbegräbnis beigesetzt. Er wollte dort begraben werden, das war sein letzter Wunsch. Nun steht nirgends sein Namen.

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die Fellbächerin

Sonntag, 20. Juni 21 bis 23 Uhr im Freien Radio für Stuttgart. Antenne 99,2, Kabel 102,1 und http://www.freies-radio.de Stadtrat für Fellbach Armin Fischer (Genosse amokfisch) sendet diesmal seine einzelklavierimprovisation für petra (78 Minuten) und liest zwei Texte aus seiner Feder vor zum Thema Wahn und Medien und zum Thema Jazz in Stuttgart.

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Katharina Gross (b)

Am ersten Weihnachtsfeiertag 25.12.20 11 bis 13 Uhr Jazzbrunch im Freien Radio für Stuttgart mit Katharina Gross (b): Die aktuelle Formation der Mannheimerin nennt sich Nebuleuse: Karin Ospelt (voc), Sophie Baudon (p), Katharina Gross (b) und Imogen Gleichauf (dr). Auf Einladung vom Genossen amokfisch wird Katharina Musik von Nachwuchsmusikerinnen mitbringen, wie auch einfach Musik, die sie liebt. Wiederholung vom 13.6.20.

Los ging es mit einer Einzelimprovisation am Kontrabass von Katharina. Die Dame, die den Saiten zugeneigt ist, spielte in der Sendung konservierte Cello, Oud, Teufelsgeige und natürlich akustischen und elektrischen Bass. Nach Streifzügen durch Frankreich, Israel, Brasilien, Afrika und Osteuropa kamen auch die Elektrobassisten Richard Bona und Jaco Pastorius zu Gehör wie auch unter anderem die Pat Metheny Gruppe. Katharina Gross ist übrigens Dozentin an der pop music school von Constanze Bolliger in Fellbach. Wer nochmal reinhören will schreibe mir eine epost, dann bekommst du die Zugangsdaten zu meiner Wolke, in der sich die Sendung befindet.

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