Yemen Blues
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4 Frauen und 5 Männer, die meisten aus Israel, spielten als zweite Kapelle beim Sommerfestival der Kulturen am Dienstag. Zwei Streicherinnen und zwei Bläserinnen unterlegten den Gesang eines jemenitischen Hampelmannes, begleitet durch Schlagzeug und Perkussion. Das Ganze rockte, arabische Klassik und Jazz kamen kaum zur Geltung. Die Truppe hat erst seit einem Jahr durschlagenden Erfolg und reist von einem Festival zum nächsten. Nach dem ersten Lied mußte abgebrochen werden, da ein Regenschauer hereinbrach. Als dieser aufhörte, begann mensch wieder von vorne und das Wetter hielt.
Zelia Fonseca e grupo
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Als Eröffnungskonzert des mittlerweile zum zehnten Mal veranstalteten Sommerfestival der Kulturen auf dem Stuttgarter Marktplatz spielte die aus Brasilien stammende Sängerin und Gitarristin Zelia Fonseca auf. Ein Mitmusiker von ihr war Ricardo Fiuza am elektronischen Tastengerät, der wiederum glänzte erst neulich in der Kiste in einem Trio mit Thomas Rotter am elektronischen Bass. Dazu gab es noch ein elektronisches Cello aus Sao Paolo und Perkussion und Saxophon. Fonseca lebt schon lange in Deutschland, aufgewachsen ist sie im Südwesten Brasiliens. Sie hatte 30 Jahre lang mit ihrer Landsfrau Rosanna Tavares auch viel in Deutschland zusammen gespielt. Beim Sommerfestival bot sie ausschließlich Eigenkompositionen mit unterschiedlichen Rhythmen und Melodien. Dabei kam das ganz besondere der brasilianischen Musik zur Geltung: asiatische Einflüsse der Ureinwohnerinnen, afrikanische der Nachfahren der Sklavinnen und europäische der Besatzerinnen.
Etikett/en: Brasilien, Weltmusik
volxmusik
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Es ist dies eine Sendung im Freien Radio für Stuttgart mit Weltpolitik und Weltmusik, aus Lateinamerika, Afrika und Asien. Ursprünglich vor 5 Jahren als globalisierungskritische Sendung geplant, lade ich ganz besondere zivilgesellschaftliche Aktivistinnen aus dem Großraum Stuttgart zur Sendung ein. Immer am ersten Samstag eines Monats von 19 bis 21 Uhr hört ihr als Einleitung das Stück Laguna Veneta vom Henri Texier Azur Quartet (Henri Texier (b), Glenn Ferris (tb), Bojan Zulfikarpasic (p), Tony Rabeson (dr)) mit Michel Portal am Bandoneon (1993 aufgenommen). Danach kann dann jeder Studiogast seine Lieblingsmusik der geneigten Zuhörerinnenschaft präsentieren. Es gibt Länderschwerpunkte und spezielle Anekdoten aus dem bewegten Leben dieser Menschen. Theologinnen, Politikerinnen, Journalistinnen, Sozialpädagoginnen, Musikerinnen, Schauspielerinnen und viele mehr waren zu Gast bei der volxmusik. Nur ein paar Namen stellvertretend für alle: Peter Grohmann, Rainer Weitzel, Klaus Hirsch, Tirmiziou Diallo, Vahid Matejko, Wiltrud Rösch-Metzler, Mila Kostadinovic, Veronica Palma-Hoffmann, Wolfgang Schramm, Guy Akame, Sonya Winterberg, Heinz Wienand, Almut Oswald, Reinhard Wollnik, Walter Göller, Beate Kaebel, Geoff Rodoreda, Giullermo Aparicio, Harald Raß, Hans-Peter Krause, Michael Vonau, Johannes Lauterbach, Carol Bergin, Reinhard Hauff, Volker Stücklen, Daiana Maties, Andrej Kritenko, Gerd Rathgeb, Rolf Graser, Jörg Becker, Miriam Schröder, Georg Pichler… Schwerpunkt waren bisher folgende Länder: Südafrika, Australien, Ukraine, Brasilien, Kongo, Republik Guinea, Palästina, Chile, Rumänien. volxmusik ist eine Sendung der Redaktion Jazz funkt.
Ganes
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Dies sind drei bezaubernde Damen aus Südtirol, die in Ladinisch singen. Dies wird noch von 4 Prozent der dortigen Einwohnerinnen gesprochen in den Seitentälern, wohin sie vertrieben wurden. Zerbrechlich und stark wirkten die Drei bei ihrem zweiten Konzert in Stuttgart, diesmal im Theaterhaus am 16. Mai 2011. Begleitet von drei Männern an den Tasten, Gitarre und Baß boten sie eindringenden Gesang, sie begleiteten sich selbst an der Geige und Perkussion. Im ersten Teil stieß noch die bayerische Liebermacherin Claudia Koreck hinzu, die vom jungen Mutterglück mit anschließender Hochzeit sang. Kennengelernt hatten sich die vier Frauen vor 4 Jahren beim Schiff von Hubert von Goisern, damals ein Riesenspektakel an der Donau entlang, von Goisern stieß mit diesem Kraftakt an die Grenzen seiner Belastbarkeit. Ganes bleiben wohl nicht länger ein Geheimtipp, nachdem deren ersten zwei Kompaktscheiben bei den Medien auf große Begeisterung stießen. Sie waren seinerzeit auch zu Gast im Kulturpalast bei Wolfgang Schramm im Freien Radio.
Etikett/en: Italien, Weltmusik
Friedensgala 2010
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Immer wieder ein ergreifender Abend alljährlich zum Ende des Jahres: die Verleihung des Stuttgarter Friedenspreises der AnStifterinnen im Theaterhaus, im Jahre 2010 am 21. November. Preisträger diesmal war der Asylpfarrer der evangelischen Landeskirche, Werner Baumgarten. Er setzt sich seit 30 Jahren für die Rechte der Flüchtlinge in Stuttgart ein. Die Preisrede hielt Bahman Nirumand, aus Persien stammend und Exilant seit 30 Jahren in Deutschland. Er schlug den Bogen von den Fluchtursachen, die in Europa beschlossen werden und den Opfern, die bei der Flucht in eben diesen Kontinent ums Leben kommen oder wenn sie lebend bei uns eintreffen auf das Übelste behandelt werden. Menschenrechte sollten nicht nur im Grundgesetz stehen, sondern auf dem ganzen Planeten umgesetzt werden. Der Skandal, daß 1 Milliarde Menschen hungern und im Elend leben, kam zur Sprache. Baumgarten hatte sich auch immer wieder mit dem Haß der Eingeborenen gegen Flüchtlinge zu beschäftigen. Diese Preisverleihung war eine Wonne für alle, die sich für die oft Traumatisierten und Geschundenen einsetzen. Die Musik vom Open World Project mit Einwanderinnen aus Georgien, Argentinien, und Algerien, die ihren Lebensmittelpunkt in Stuttgart gefunden haben, war ausgezeichnet, alles große Könnerinnen auf ihren Instrumenten. Schöne Filmeinspielungen gab es von Jochen Faber, der bekannte und unbekannte Flüchtlinge zu Wort kommen ließ. Auch die Moderation von Marina Kem ließ nichts zu wünschen übrig. Und nicht zu vergessen der Vorstandsvorsitzende der AnStifterinnen, Peter Grohmann, der dies alles vor 10 Jahren ins Leben gerufen hatte. Zum Schluß eines äußerst gelungenen Sonntagabends wurden noch gesund und sozial angebaute Blumen aus Ekuador verteilt. Die Mitgliedschaft bei den AnStifterinnen kostet übrigens nur 50 Euro im Jahr, mensch kann natürlich auch mehr spenden.
Etikett/en: AnStifter, Stuttgart, Theaterhaus, Weltmusik