China

Im Reich der Mitte gibt es eine Einheitsgewerkschaft mit 200 Millionen Mitgliedern, die von den Arbeitgeberinnen finanziert wird. Diese ist allerdings nicht zur Durchsetzung der Rechte der Arbeiterinnen da, sondern kümmert sich um die Freizeitgestaltung ihrer Mitglieder. Im Land kommt es jedoch immer wieder zu Streiks und Protest gegen die schlechte Bezahlung in den Fabriken und die fehlende soziale Absicherung. Besonders die Jungen begehren hier auf, während deren Eltern all die Jahre miserable Arbeitsbedingungen ertragen haben. Bei Aufständischen in chinesischen Firmen werden Schläger bezahlt und losgeschickt, um die Sache zu lösen. Arbeiterinnen in ausländischen Fabriken haben es hier besser, sie werden von der internationalen Presse wahrgenommen. Beim Arbeitsrecht ist die chinesische Regierung aber nicht untätig und verbessert Schritt für Schritt die miserablen Arbeitsbedingungen mit neuen Gesetzen.

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Wegen der Pressezensur durch die kommunistische Zentralregierung kennt im Land kaum jemand den aktuellen Friedensnobelpreisträger Lui Xiabao. Die Frau des chinesischen Dissidenten wird vor der Weltpresse abgeschirmt. Ein ehemaliges Mitglied des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei ist seit 1989 unter Hausarrest. Er hat die Demokratiebewegung seinerzeit am Platz des himmlischen Friedens in Peking unterstützt. Seiner Meinung nach kann ein demokratischer Wandel nicht von außen kommen, sondern muß von innen bei der Führung des Landes beginnen. Das Wirtschaftswachstum allein bringt China nicht den Fortschritt an sich. Nur an der Universität in Peking, von wo die Demokratiebewegung seinerzeit ausging, sind Professorinnen und Studentinnen informiert. Sie verstehen es wie wenige, die staatlichen Zensuren im Zwischennetz zu umgehen. Und in Hongkong, der ehemaligen britischen Kolonie, werden für die Freilassung Xiabaos Unterschriften gesammelt und dort wurde auch eine Freiheitsstatue in Menschengröße aufgestellt.

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Das Land mit den meisten Einwohnerinnen hat den größten Kohlendioxid-Ausstoß auf dem Planeten. Allerdings ist es auch Weltmarktführer beispielsweise bei Windkraftanlagen. Genehmigungen zum Errichten dieser braucht mensch nicht, die Partei entscheidet und es wird ein Windrad auf einen Acker gestellt. In einem Omnibuswerk werden Hybridfahrzeuge hergestellt. Die Busse haben also sowohl Benzin- als auch Elektro-Antrieb. Bis 2012 sollen so in Peking 5000 Exemplare fahren. Bei öffentlichen Bauvorhaben und Großprojekten wird eine energiesparende und energieeffiziente Bauweise gefördert. Die Zentralregierung des Riesenreichs, gestellt von der Kommunistischen Partei, ist sich der Herausforderung bewußt und treibt die Entwicklung regenerativer Energieerzeugung voran. Allerdings auch bei gigantomanischen Wasserkraftwerken, bei denen Tausende zwangsumgesiedelt wurden. Nach wie vor ist aber auch das Wirtschaftswachstum des Landes dem Umweltschutz im Wege. Aber gemäß Konfuzius wird hier gegengesteuert.

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In den fünfziger Jahren ist ein französischer Photograph ohne Genehmigung durch China gereist. Das Verbot der Einreise für Ausländer war damals für ihn die Herausforderung, diesen asiatischen Staat zu bereisen. Er hatte auch hierbei ein Abendessen mit Mao Tsetung, dem Gründer der Volksrepublik China, die 1949 ausgerufen wurde. Danach ist der Photograph immer wieder für Monate im Land gewesen und hat die Menschen porträtiert. Nun werden seine Fotos im städtischen Museum von Schanghai ausgestellt. Mittlerweile 87 Jahre alt bedauert er die Entwicklung in diesem riesigen Land. Hatte früher die Kultur eine bedeutende Stellung, ist nun nur noch das Geld und der Erfolg wichtig. Er stellt fest, daß die Chinesen fleisig und intelligent sind.

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Die zukünftige Großmacht ist zum Webstuhl der Erde geworden. War vor der Einführung des Kapitalismus die Kleidung äußerst schlicht, legt man nun Wert auf europäische Mode. Obwohl es genügend Nachwuchs bei den Modegestalterinnen gibt, orientieren sich diese an den Vorgaben der Hochschneiderei aus Frankreich. Der Traum dieser Frauen ist die Teilnahme an einer Modenschau in Paris. Sie betreiben eigene Geschäfte, haben aber wenig Einkommen, wenn sie weg von den westlichen Vorbildern sich an ihrer eigenen Tradition ausrichten. Und auch hier läßt die Krise chinesische Industrielle im Textilbereich nicht ungeschoren. In nur 30 Jahren jedoch hat sich dort ein beispielloser Wohlstand für Viele enwickelt. Dies unter der zentralen Regierung der Einheitspartei. Weg von der Planwirtschaft hin zur Einführung des Kapitalismus. Allerdings sind viele Menschen auf dem Land nach wie vor sehr arm. In den Großstädten dagegen explodieren die Mieten und dort blüht das Leben.

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