Die dunkelste Stunde
Erstellt von Armin | Abgelegt unter Allgemein, Kritiken
Bei diesem Kinofilm handelt es sich um ein paar Wochen im Sommer 1940 in Großbritannien. Hitlerdeutschland steht nach der Kapitulation von Belgien und Holland vor dem Ärmelkanal. Die Briten ernennen schnell Winston Churchill zum neuen Erstminister für eine Koalition von Regierung und Opposition. Der alte Stratege schafft es tatsächlich, die Nationalsozialistinnen von der Insel fernzuhalten.
Gary Oldman spielt ziemlich überzeugend den schrulligen und liebenswürdigen Churchill. Für diese Rolle bekam er den Golden Globe, die zweitwichtigste Kinoauszeichnung nach den Oscars. Seine ergraute Frau spielt die bezaubernde Kristin Scott Thomas. Im Film kommen typische Ausprägungen der bipolaren Störung von Churchill zum Vorschein. Er ist reizbar, nuschelt, sprüht vor Einfällen. Sein französisches Gegenüber bezeichnet ihn nach dem ersten Zusammentreffen als wahnsinnig. Hitler (kommt nicht im Film vor) hat herumgeschrien, daß Churchill in die Klappsmühle soll. Der wiederum mischt sich spontan unters Volk in der Untergrundbahn und gewinnt daurch die Gewissheit, daß Friedensverhandlungen mit den Faschistinnen der falsche Weg zum Sieg sind.
Nun gut, der Verrückte hat gesiegt, der Faschismus hat verloren. Ohne Churchill hätten wir heute eine andere Landkarte. Zumindest das haben wir dem Brexit-Staat mit der reichsten Familie im Staat, den milliardenschweren Windsors, zu verdanken.
Etikett/en: Film, Frieden, Großbritannien
Neujahrsempfang 1. Februar 2018
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Für das Wohnen muss ein Durchschnittsverdiener rund die Hälfte seines Monatseinkommens bezahlen, zum Teil sogar mehr.
Etikett/en: Linkspartei, Stuttgart, Vortrag
Mega Israel
Erstellt von Armin | Abgelegt unter Kritiken, Tagebuch
Nein, dieser Tanzabend ist keine Umsetzung eines Groß-Israels von Premierminister Benjamin Netanjahu, auch wenn hier keine Palästinenserinnen vorkommen. Nein, der Abend bestand aus drei Choreographien von vier israelischen Choreographinnen, für die Theaterhauskompanie vor einem Jahr zur Eröffnung des zweiten Farbenfestivals geschaffen. Da die Lautstärke der zugespielten meist elektronischen Musik so laut wird, daß jede Besucherin an all den ausverkauften Abenden zwei Ohrstöpsel an ihren Platz gesteckt bekam.
Die erste Choreographie von 2006 wird von 7 Damen vom hauseigenen Ensemble bestritten, die zweite Choreographie von 2009 von 6 Männern. Nach der Pause dann das beeindruckendste Teil mit einer Uraufführung aus dem Jahr 1999. Hier zeigt die komplette Gauthierkompanie ihr ganzes Können. Und mit dem heutigen Abend hat sich diese Produktion auch abgespielt.
furchtlos und treu
Erstellt von Armin | Abgelegt unter Tagebuch
Genau, das ist der Wahlspruch eines mäßig erfolgreichen Fußballvereins aus Cannstatt. Neulich also Stuttgart gegen Dortmund am Freitagabend. Das Flutlicht für 50.000 Freundinnen im Neckarstadion muß ja Unmengen an Strom verbrauchen. Deshalb gilt: aus ökologischen Gründen Freitagsspiele Abschaffen. Schön wäre es für die geneigte Freundin, wenn alle Bundesligaspiele gleichzeit samstags um 15: 30 Uhr angepfiffen werden würden wie früher. Aber da sind ja die privaten Fernsehsender davor, die uns seit ihrem Entstehen in der Kohl-Ära piesacken. Und das massive Polizeiaufgebot mit Wasserwerfern und Reiterinnen, die den Trampelpfad der Besucherinnen vollscheißen sollte vom Verein und nicht von den Steuerzahlerinnen finanziert werden. Alle kommen mit den Öffentlichen und die teuren Eintrittskarten werden von Rechnern eingelesen.
Nun gut: Nach 5 Minuten wegen des Torwartfehlers erzielte ein Flüchtling aus dem Kongo sein viertes Tor für die Daimler-Werkself. Dann kurz vor der Halbzeit schossen die bis dahin dominierenden Dortmunder ein Tor nach einem abgewehrten Elfmeter und dem strammen Nachschuß eine Stürmers. In der ersten Hälfte also war Dortmund dominant. In der zweiten Hälfte dagegen Stuttgart. So ergab sich auch der siegreiche Treffer durch einen lokalen Kroaten zum 2:1 Endstand für den fünffachen Deutschen Meister. Allerdings haben die Schwaben zahlreiche Chancen vergeben. Beeindruckend auch das Agieren des Weltmeistervorbereiters und des Welmeisterschützen zum 1:0 gegen Argentinien im Maracana: André Schürrle und Mario Götze wuselten für Dortmund, allerdings nicht sehr glücklich. Die Stuttgarterinnen im Publikum hatten die größeren Fahnen, für die angereisten Freundinnen aus Dortmund bleibt selbstredend kein Platz zum Transport solcher Teile. Das Spektakel in der Cannstatter Kurve ist beeindruckend, die Gesänge sind jedoch recht eintönig. Eine Sambatruppe würde hier mehr einheizen.
Bundesregierung
Erstellt von Armin | Abgelegt unter Tagebuch
Nach dem wochenlangen Gegurke vierer konservativer Pateien bietet sich nach dem Zerplatzen der Seifenblasen der weiteren Bereicherung des Geldadels folgende Konstellation an: keine Neuwahlen sondern eine Minderheitsregierung dreier Parteien: FDP, Grüne und Linkspartei unter Tolerierung durch die SPD. Daß hierbei die neoliberale FDP am Meisten nerven wird, liegt auf der Hand. Sie waren ja schon in der Koalition mit der CDSU destruktiv. Jedenfalls vertreten sie die Interessen der Reichen. Die Grünen kämpfen gegen den Ökozid und die Linken für die Armen und das Soziale. Also decken diese drei Kleinparteien ein breites Spektrum ab. Die SPD kann weiter schmollen und sich wichtig machen. Und die CDSU kann die Oppositionsrolle einnehmen, ein Traum wird wahr. Nie wieder Gängelung durch die Kons. Kein Mensch braucht diese Leute, die aus der BRD einen Gottesstaat gemacht haben. Da sie Staatsgelder in den Rachen der Kirchen geworfen haben, sind sie verfassungswidrig. Das wäre eine Aufgabe für die Schlapphüte, hier aufzuklären.
Etikett/en: Bundestag, Bündnis 90/Die Grünen, Linkspartei, Religion, SPD