Kommentar 23.04.10
Erstellt von Armin | Abgelegt unter Jazzfrühstück
Das Kopftuch
Die Trägerin eines Kopftuches demonstriert mit diesem Zeichen für ihre Herkunft. Das ist im überwiegenden Teil Anatolien, also auf dem Land, wo die Eltern herstammen und ihre Tradition hoch halten. Betroffene Frauen sind konservativ: sie signalisieren ihrer Umgebung in Europa: Vorsicht, ich bin Muslimin, schau mich nicht an, sprich mich nicht an und gib mir nicht die Hand. Denn wenn du das machst, werde ich verprügelt. Eine Kopftuchträgerin bezeichnet ihr Kleidungsstück als Befreiung. In Wahrheit aber engt es sie ein, was sie nicht zugeben darf. Das war wohl ein Übersetzungsfehler im Koran: Die Frau soll sich mit einem Gürtel bedecken, nicht mit einem Tuch. Aber die religiösen Eiferer, die es im Übrigen bei allen Weltreligionen gibt, legen das so nach ihrem Gutdünken aus. Eine wichtige Rolle bei dieser Druckausübung spielt auch die Sekte der Wahabiten, die Saudi-Arabien beherrscht und mit ihren Erdöldollars ihre ultrakonservativen Ansichten erfolgreich in alle Winkel des Planeten exportiert hat. In der Türkei und in Frankreich beispielsweise ist das Kopftuchtragen in öffentlichen Gebäuden verboten.
Etikett/en: Kommentar
Indonesien
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Flüchtlinge aus Sri Lanka versuchen mit Booten nach Australien zu gelangen um dort um Asyl zu bitten. Viele kommen auf diesem Weg ums Leben und Australien läßt nicht mehr so viele Einwanderer ins Land. Auf der Weihnachtsinsel, die in der Nähe zu Indonesien liegt, aber zu Australien gehört, platzen die Flüchtlingslager aus allen Nähten. Die Einheimischen dort empfangen die Flüchtlinge nicht mit offenen Armen. Auf der Zwischenstation in Indonesien selbst wollen die Flüchtlinge nicht bleiben, da sie dort nicht gut behandelt werden. In einem Hafen dort liegt schon seit Längerem ein Schiff, das nach Australien will, die Passagiere, allesamt Flüchtlinge aus Sri Lanka, werden auf Anweisung von Australien hier in Indonesien festgehalten. Auf diesem Schiff herrschen katastrophale Bedingungen, die Menschen darauf bekommen nur das Allernötigste an Verpflegung, es sind auch unter ihnen Tote zu beklagen, da die Menschen wie Personen dritter Klasse behandelt werden und ihnen die notwendige medizinische Versorgung verweigert wird. Ein Priester, der sich auf den Weihnachtsinseln um die Flüchtlinge kümmert, hat ein Denkmal für die Toten errichtet. Jeder Verstorbenen wird dort mit einem Stein gedacht, auf dem ihr Name geschrieben steht. So werden die Opfer der Flucht wenigstens auf diese Weise nicht völlig vergessen. Letzten Endes sind das Folgen einer katastrophalen falschen Politik in ihren Herkunftsländern und ihrer neuen Heimat. Selbst wenn die Flüchtlinge Asyl bekommen, ist ihr Leidensweg nicht zu Ende. Sie müssen Arbeit und ein Obdach finden, was sehr schwer ist. Trotz allem ist dies aber nach all dem Durst und Hunger auf der Flucht eine große Verbesserung.
Etikett/en: Indonesien
Vereinigte amerikanische Staaten
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Die ehemalige Autostadt Flint im amerikanischen Bundesstaat Michigan hat in den letzten Jahren seine Einwohnerinnenzahl auf 100.000 halbiert. Hier werden keine Autos mehr produziert, die Fabrikgebäude wurden abgerissen. Häuser stehen leer und sind teilweise für 5000 Dollar käuflich zu erwerben. Im Süden der Vereinigten Staaten in der Stadt Austin im Bundesstaat Texas hat sich die Einwohnerinnenzahl dagegen auf 1,7 Millionen verdreifacht. Hier ist es wärmer und die Lebensqualität ist sehr hoch. In dieser Stadt siedeln sich ein großer Teil von Asiatinnen und Mexikanerinnen an. Und es ist sehr einfach, dort eine Arbeit zu bekommen.
Etikett/en: Vereinigte Staaten
Spielzettel 16.04.10
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Eröffnung mit Monticello vom Monty Alexander (p) Trio
Herbie Hancock (p) – Main Title Blow Up
Frank Sinatra (voc) mit Antonio Carlos Jobim (p) – If You Never Come To Me
Joe Turner (voc) und Pete Johnson’s (p) All Stars – S. K. Blues Part One
Herbie Hancock (key) – Hang Up Your Hang Ups
Ulf Wakenius (g) – The Windup
Herbie Hancock (p) – Maiden Voyage; Little One; Dolphin Dance
Miles Davis (tp) – Flamenco Sketches
Herbie Hancock (p) – Djungle Line
Kompaktscheibe der Woche von Herbie Hancock: Maiden Voyage (1965) mit Freddie Hubbard (tp), George Coleman (ts), Herbie Hancock (p), Ron Carter (b), Tony Williams (dr)
Kommentar 16.04.10
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Ursprünglich ein Begriff aus der Natur, wird das Wachstum von unseren Wunderpredigern in der Politik als heilige Fahne vor sich hergetragen. Wirtschaftswachstum macht keinen Sinn, denn eine Organisation, die ständig wächst, bläht sich auf und platzt dann irgendwann, wie zuletzt auf unserem Planeten geschehen. Wenn man von der Natur lernen will, muß man nachhaltiges Wirtschaften praktizieren. Das heißt, dort wo eine Pflanze eingeht oder ein Tier stirbt, muß gewährleistet sein, das genügend Nachkommen die jeweilige Art erhalten. Immer mehr Firmen bauen das in ihre Politik ein: einheitliche soziale Verantwortung wird mit speziellen Mitarbeitern in sämtliche Herstellungsketten eines Unternehmens eingebracht. Das wäre dann gerechte, ökologische und wohnortnahe Beschaffung. Und man spricht von einer ökosozialen Marktwirtschaft, in der die Kultur und damit auch der Frieden gefördert werden. Hört sich alles toll an, aber vom richtigen Weg, durch Marktschrumpfung die Lebensqualität zu erhöhen, sind wir in Europa noch lange enfernt. Hier hilft es, von den Ländern des Südens der Erde zu lernen.
Etikett/en: Kommentar