Kommentar 23.04.10

Das Kopftuch

Die Trägerin eines Kopftuches demonstriert mit diesem Zeichen für ihre Herkunft. Das ist im überwiegenden Teil Anatolien, also auf dem Land, wo die Eltern herstammen und ihre Tradition hoch halten. Betroffene Frauen sind konservativ: sie signalisieren ihrer Umgebung in Europa: Vorsicht, ich bin Muslimin, schau mich nicht an, sprich mich nicht an und gib mir nicht die Hand. Denn wenn du das machst, werde ich verprügelt. Eine Kopftuchträgerin bezeichnet ihr Kleidungsstück als Befreiung. In Wahrheit aber engt es sie ein, was sie nicht zugeben darf. Das war wohl ein Übersetzungsfehler im Koran: Die Frau soll sich mit einem Gürtel bedecken, nicht mit einem Tuch. Aber die religiösen Eiferer, die es im Übrigen bei allen Weltreligionen gibt, legen das so nach ihrem Gutdünken aus. Eine wichtige Rolle bei dieser Druckausübung spielt auch die Sekte der Wahabiten, die Saudi-Arabien beherrscht und mit ihren Erdöldollars ihre ultrakonservativen Ansichten erfolgreich in alle Winkel des Planeten exportiert hat. In der Türkei und in Frankreich beispielsweise ist das Kopftuchtragen in öffentlichen Gebäuden verboten.

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