Irre! von Manfred Lütz

Dieses Buch ist ein Überblick über alle seelischen Erkrankungen, verständlich und mit Humor geschrieben. Lütz ist Theologe, Psychiater und Therapeut. Eingeleitet wird das Ganze mit dem ganz normalen Wahnsinn, dem Krieg, und den wahnsinnig Normalen, zum Beispiel den Diktatoren. Ein Verrückter kann nicht die Herrschaft über sein Volk erringen, da ihm dazu das Durchhaltevermögen abgeht, ihm die kriminelle Energie fehlt und er im Endeffekt ein liebenswürdiger Mensch ist. Skrupellosigkeit und Menschenverachtung ist das Geschäft der Vorstandsvorsitzenden, Bankenzocker und aller anderen, die unseren Planeten vor die Wand fahren. Diese Normopathen gehören therapiert, die Verrückten, die Farbe in den grauen Alltag bringen, weniger. Weiter führt der Autor den normalen Blödsinn auf, was uns die sogenannte Fernsehcomedy beschert hat und die blödsinnig Normalen, die nichts geleistet haben wie bespielsweise Paris Hilton. Immer wieder streut Lütz Beispiele aus seiner Tätigkeit als Chefarzt einer Psychiatrie in Köln ein. Dieses Buch ist dünner und übersichtlicher als zum Beispiel das Standardwerk ‚Irren ist menschlich‘. Also, wer einen Einstieg in das weite Feld der seelischen Erkrankungen haben will: das Werk hat 190 Seiten und kostet 17,90 Euro. Es ist in jeder Buchhandlung vorrätig, da es Platz eins einnahm unter den bestverkauften Sachbüchern auf der Liste eines großen politischen Wochenmagazins. Mittlerweile gibt es dieses auch als Taschenbuch für 10 Euro.

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Kommentar 05.02.10

Einwanderung

Was ist ein Mensch mit Migrationshintergrund? Die Bezeichnung Ausländer ist diskriminierend, da falsch. Viel mehr sind diese Menschen nichtdeutsche Inländer. Eine Bezeichnung, die der Theologe und Autor Guillermo Aparicio geprägt hat und von Politikern wie Cem Özdemir übernommen wurde. Dieser Ausdruck trifft zu: es ist ein Mensch, der irgendwann die deutsche Staatsgrenze überschritten hat. Und er lebt dann in unserem gemeinsamen Staat. Trotzdem bleibt er Bürger zweiter Klasse. Ihm werden die gleichen Rechte vorenthalten, die jeder Deutsche hat. Das ist zum Beispiel das Wahlrecht. Und das nur, weil er keinen deutschen Paß besitzt. Diesen zu bekommen ist nicht leicht. Man muß zum Beispiel dußlige Fragen beantworten bei diesem Einbürgerungstest. Bürger, die aus der europäischen Union stammen haben es leichter mit der Politik, wie solche die von außerhalb kommen, zum Beispiel die Türken. Und das ganze Ausländerrecht und die Behörden sind voller Schikanen. Eingewanderte Menschen sind unerwünscht, obwohl wir auf diese Menschen angewiesen sind. Der Begriff Zuwanderung wurde von der bayrischen Staatspartei erfunden. Hiermit ist dieser Gruppe klar gesagt: ihr seid nur geduldet. Denn ein Zugewanderter bleibt nicht, man kann ihn abschieben. Ein Eingewanderter jedoch will seine Heimat für den Rest seines Lebens im neuen Staat begründen. Es ist ein Menschenrecht für jeden Erdbürger, dort zu wohnen, wo er es wünscht. Natürlich kann man Einwanderung regeln. Man muß sich aber auch im Klaren sein, daß es nur deshalb weltweit Flüchtlinge gibt, da sie eine Folge falscher Politik sind, die auch von unserem Staat mit verantwortet wird. Daß deswegen zigtausende Menschen sterben, weil sie dieses Recht in Anspruch nehmen und bei der Flucht ihr Leben verlieren. Kein Mensch will seine Heimat, in die er geboren wird, verlassen. Nur zwingen die Umstände, die die Person nicht zu verantworten hat, oft zur Flucht, um den eigenen Hungertod zu vermeiden oder wenn Vergewaltigung, Verstümmelung, Folter und Ermordung durch die Handlanger ihrer Regierungen drohen. Behandeln wir doch unsere Mitmenschen mit anderer Hautfarbe mit Respekt, sie sind oft traumatisiert oder leiden unter ihrer Ausgrenzung. Sie sind eine Bereicherung für uns, auch wenn sie nicht aus einer Stadt, sondern vom Land kommen.

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Spielzettel 29.01.10

Eröffnung mit Monty Alexander (p) Trio – Monticello

Elis Regina (voc) – Menino das Laranjas

Elis Regina /Antonio Jobim – Triste

Kansas City Six – Good Morning Blues

Marty Cook (tb) Group – Trapeze

Fred Astaire (voc) – Steppin’out With My Baby‘

Medeski, Martin and Wood – Just Like I Pictured It

McCoy Tyner (p) Trio – Latino Suite

Henri Texier (b) Azur Quartet – Simone Signoret; Don’t Buy Ivory Any More; Mashala

Kompaktscheibe der Woche: ‚An Indian’s Week‘ vom Henri Texier Azur Quartet (1993) mit Henri Texier (b), Glenn Ferris (tb), Bojan Zulfikarpasic (p), Tony Rabeson (dr)