Kommentar 04.06.10

Das Auto

Des Spießbürgers liebstes Kind, wichtiger als seine Frau. Samstags wird es gewaschen. Ein Viertel der bundesdeutschen Bürgerinnen verzichtet auf dieses Statussymbol. In einem Betrieb entscheidet der Rang in der Hierarchie über die Größe des Hubraums. Der Weg zum Bäcker wird im Auto zurückgelegt. Man bläst das wertvolle Erdöl in die Luft, ohne Nachzudenken. Gibt es intelligente Lösungen? Selbst das Hybridauto ist nicht der Weisheit letzter Schluß. Vielleicht gibt es ja irgendwann des Elektroauto, das mit Atomstrom betrieben wird? Und über die Tausenden von Toten auf unseren Straßen spricht auch niemand. Sie sind der Kollateralschaden des Kriegs, der auf unseren Straßen herrscht. Und bei uns ist nach wie vor die Automobilindustrie der größte Arbeitgeber. Die Abwrackprämie hat dies noch unterstützt. Die Zukunft gehört der Bahn und dem Bus.

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Palästina

Doktor Salam Fayyad ist seit 2007 Ministerpräsident der Autonomiebehörde, die von Ramallah aus politisch und wirtschaftlich verwaltet wird. Der von den Organisationen Fatah und Hamas unabhängige ehemalige Weltbank-Mitarbeiter hat einige Erfolge zu verzeichnen. So lag das Wirtschaftswachstum hier zuletzt bei 7 Prozent. Mit internationalen Investitionen wird fleisig gebaut. Allerdings nehmen die 300.000 jüdischen Siedler im Westjordanland den palästinensischen Bauern das Wasser weg. Mit der israelischen Besatzungsbehörde gibt es unter Benjamin Netanjahu, dem konservativen Ministerpräsidenten, keinerlei Fortschritte zu verzeichnen. Fayyad, der in Ost-Jerusalem wohnt, konnte hier auch seine Nähe zu den Vereinigten Staaten, dem wichtigsten Verbündeten Israels, noch nicht genügend nutzen.

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Benin

In diesem westafrikanischen Staat hat ein Domikaner-Priester nach einem Aufenthalt in Kalifornien vor 25 Jahren einen Bauernhof gegründet. In Songhai arbeiten 400 Menschen. Das Besondere daran ist, daß das Projekt sich alleine trägt und nach anfänglichen Subventionen Gewinn abwirft, der in das Projekt reinvestiert wird. Einheimischen Lehrlingen werden hier umsonst ökologische Anbaumethoden vermittelt. Man verwertet Elektroschrott wieder, sämtliche Abfälle beispielsweise der Schweinezucht oder der Früchte werden als Dünger verwendet oder den Tieren wie auch prächtigen Fischen verfüttert. Songhai ist sehr erfolgreich und afrikanische Staatsgäste machen hier halt um den Ökobauernhof kennen und schätzen zu lernen.

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