Trionfante Musica 1

Zum Auftakt des zweiten Tages der 25. Osterjazztage im Theaterhaus vor über 300 Zuhörern präsentierte der Stuttgarter Klavierspieler Patrick Bebelaar mit dem ebenfalls in der Stadt lebenden Trompeter und Maler Herbert Joos und dem amerikanischen Bassisten Joe Fonda ein Feuerwerk an Jazzstilen. Bebelaar versteht es wie kaum ein anderer vom indischen Raga über afrikanische Melodien und karibischen Pfeffer ein äußerst breites Spektrum auf dem Klavier darzubieten. Joos beherrscht einen klaren und stechenden Ton auf seinem Instrument. Sehr ansprechende Kompositionen und Improvisationen wechselten sich ab.

Dann am Karfreitag die zweite Gruppe: nach dreißig Jahren in der ostdeutschen Jazzwerkstatt Peitz gaben sich vier äußerst originelle und allesamt hervorragende Musiker aus der Improvsationszene ein weiteres Stelldichein: Der Klangkünstler Günther Baby Sommer aus Dresden an allerlei Schlagwerk und Schlagzeug, der Bassist Barre Philipps, Trompeter Manfred Schoof und der italienische Überflieger Gianluigi Trovesi am Altsaxophon und Klarinetten. Mann begann mit einer freien Improvisation und kam später in harmelodisches Fahrwasser in den Spuren von Ornette Coleman. Erfrischend und lustig war das Zusammenspiel.

Dann als Abschluß dieses Blocks (es gab auch parallel drei Konzerte aus den Alpen) traten zum ersten Mal die beiden Tastenderwische Iiro Rantala (Trio Toykeät) aus Finnland und Jasper van’t Hof aus Holland aufeinander. An zwei Flügeln von Angesicht zu Angesicht boten sie perlende Läufe, perkussives Gewitter und auch leise Töne. Beide hatten mächtig Spaß und spielten zusammen, als ob sie Zwillingsbrüder wären. Witzig auch die Ansage auf Finnisch und danach in Niederländisch. Aber van t’Hof spricht natürlich perfekt Deutsch und Rantala Englisch… Die Zuhörer waren jedenfalls hin und weg vom Talent der beiden Tastengenies.

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