Danger Of Explosion

Während am vierten Tag des 25. Jazzfestivals im Theaterhaus (Ostersonntag) in der großen Halle mit drei Gruppen der baden-württembergischen Jazzszene gehuldigt wurde, gab sich ein spezielles Trio ein Stock höher ein Stelldichein.

Der Klavierspieler Jasper van’t Hof betätigte sich am elektrischen Tastengerät, das Klavier ließ er links liegen, während das Stimmwunder Greetje Bijma und der Fellbacher Schlagzeuger Hans Fickelscher Akzente setzten. Geboten wurden Stimmungsausflüge nach China, Afrika, zu den amerikanischen Ureinwohnerinnen und nach Frankreich. Aber auch ein Standard wie Stormy Weather wurde eigenwillig ausgedeutet. Es gab ein überwiegend improvisiertes Zusammenspiel.

Danach folgte der Freejazzpionier Peter Brötzmann (Wuppertal) mit dem Chicago Tentet. Eine starke Stunde wurde der Kakophonie gehuldigt, aber es gab auch leise Stellen, an der sich alle zurück nahmen und der Bassist ein Solo spielen konnte. Brötzmann selbst betätigte sich nicht nur am Tenor-, sondern auch am Altsaxophon und der Klarinette. An Instrumentalisten vertreten waren zwei Schlagzeuger, zwei Posaunisten (mit Johannes Bauer), ein Tubist, ein Cello, zwei Saxophonisten (Ken Vandermark und Mats Gustafsson) und der einzigste braunhäutige Musiker des ganzen Festivals: Joe McPhee an der Trompete und Kent Kessler am Bass. Schön, daß es solche kompromisslose Musik noch gibt. Die meisten Zuhörerinnen verharrten jedenfalls bis zum Schluß. Aber dann war es auch gut. Kommentarlos gingen die Musiker von der Bühne.

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