Kommentar 10.09.10

Elendsviertel

Eine Milliarde Menschen leben auf unserem Planeten in bitterster Armut. Sie hausen in Wellblechhütten an den Rändern der großen Metropolen, haben kein fließendes Wasser, keinen Strom, keine sanitären Anlagen, keine Müllabfuhr. Sie müssen mit einem Euro pro Tag leben. Dies sind die Opfer der völligen Entgrenzung durch die Gier der europäischen Mächte zu Zeiten des Kolonialismus, der ja unter Federführung der Weltkonzerne weiter betrieben wird. Unser Wohlstand stützt sich auf das Elend dieser Menschen. Auch unser oft kritisierter Sozialstaat baut darauf auf. Den Ärmsten bei uns geht es um Einiges besser als den Opfern im Süden der Erde. Wir regen uns über diese Mißstände nicht auf, da diese Menschenverachtung außerhalb unserer Staatsgrenzen abläuft, weg von unserem Alltag. Kommen sie mal ausnahmsweise in die Medien, kann mensch ja jederzeit gleich zum Mutantenstadl umschalten. Aus den Augen, aus dem Sinn. Und all die Gelder, die in die Verminderung dieses Elends gesteckt werden, versickern bei den Helfershelfern der Unterdrücker. Ein Umdenken ist notwendig und dieses Problem gehört in den Mittelpunkt der täglichen Diskussion, schließlich ist es ein Armutszeugnis für jeden politisch denkenden Menschen.

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