Kommentar 19.11.10

Unterschicht

Diese Bevölkerungsgruppe äußert sich zum Beispiel durch Bahnfahrende, die zu später Stunde oft die Gelegenheit wahrnehmen, zeitungslesende Zeitgenossinnen anzupöbeln. Ist dies doch die einzigste Möglichkeit im Alltag, seinen Unmut über Bildung kundzutun. Wenn mensch überhaupt noch ab und zu in die Schule geht, wird dies genutzt, um die Lehrerinnen zu schikanieren. Denn Schweineesser sind ja widerwärtig. Wir sind die Besten. Ist mensch spätabends in der Bahn in seine Lektüre vertieft, muß mensch gelegentlich oft um seine körperliche Unversehrtheit bangen, da sich hier ja wie sonst nirgendwo die Gelegenheit bietet, es denen da oben zu zeigen. Abgesehen davon, daß jemand, der öffentliche Verkehrsmittel benützt nicht unbedingt der Oberschicht angehört. Denn die hat einen Panzer zur Fortbewegung und muß sich nicht mit dem Fußvolk auseinandersetzen. Daß bildungsferne Menschen nach oben aufsteigen, ist ausgeschlossen. Sie taugen noch dazu, Steuern zu zahlen und die Knäste zu füllen. Denn irgendwoher braucht der Staat ja seine Legitimation. Alle Regierungen der Welt sind dazu da, die Reichen vor den Armen zu schützen.

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