Tagebuch zum Dritten

17.05.09: Nun habe ich am heiligen Sonntag also Abenddienst im Theaterhaus. Das heißt ich muß mich um das Solotheaterstück ‚Du bist meine Mutter‘ mit unserem Schauspieler Stephan Moos und um die Kleine Rockschau mit Michael Gaedt und Michael Schulig kümmern. Die Vorstellungen laufen und ich habe nun Zeit, um über das Wochenende zu berichten.

Samstag: von 8 bis 12 Uhr war ich auf dem Fellbacher Marktplatz um am SPD-Stand die Leute anzumachen. Viele waren Rentner, einige machten einen großen Bogen um uns, einige wollten nichts wissen. Es nervt ja auch, wenn alle paar Jahre wieder die Leute auf unsere Demokratie aufmerksam gemacht werden. Ich hatte einige gute Gespräche insbesondere mit den Genossen und auch meinen ehemaligen Parteifreunden von der grünen Fraktion. Unter Politikern versteht man sich halt besser als unter Normalverbrauchern. Selbst der afrikanische Kollege von den Freien Wählern bedachte uns mit Keksen und Kugelschreibern. Also es hat mal wieder Spaß gemacht, Infostände sind so meine Lieblingsbeschäftigung. Leider habe ich als Werbefritze auch einen Hang zum Missionieren. Am Abend dann zu Gast am Arbeitsplatz. Patrick Bebelaar, preisgekrönter Jazzpianist aus der Region und der Steptänzer Thomas Marek. Es waren so um die 50 Besucher da, das Ganze dauerte 70 Minuten. Marek kam kaum zur Ruhe, er verausgabte sich, sehr virtuos, was er bot. Am Ende war sein T-Shirt total durchnäßt. Bebelaar schätze ich sehr als Musiker, er verarbeitet auch mehr als viele andere Kollegen weltmusikalische Einflüsse. Mit Frank Kroll und Bernd Settelmeyer bildet er dazu das Trio Limes X. Medienkonsum an diesem Tag: ‚Eine Welt‘ im Deutschlandfunk am Mittag mit der Titelmusik vom Strada Sextets meines Henri Texier. Wie immer drei 10minütige Beiträge, Glanzlichter des Journalismus: über die Nahost-Politik von Obama (er will in den nächsten 4 Jahren Frieden nach Israel und Palästina bringen, geht hier mit viel Energie vor), über die Taliban (kamen ja aus Pakistan und wurden von den USA unterstützt um die Kommunisten aus Afghanistan zu vertreiben und waren dann nach dem 11. September plötzlich ein Problem für die Weltmacht) und über die Einführung von Laienrichtern in Japan. Dann um 17 Uhr ‚Markt und Medien‘ auch im Deutschlandfunk: Michail Gorbatschoff beschwert sich über die Rußlandberichterstattung in den deutschen Medien, Uwe Vorkötter wird nach der Stuttgarter Zeitung, Berliner Zeitung und Frankfurter Rundschau wieder Chefredakteur der Berliner Zeitung, in Vanuatu (Pazifikinselstaat) gibt es jetzt endlich schnurlose Telefone.

Nächsten Dienstag bin ich beim Abendmahl der AnStifter in Lorettas Kulturgarage in der Römerstraße. Mehr dann die Tage. Bleib mir treu!

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