Tagebuch Nummer 8

Montag, 22.06.09  Am Mittwoch war der Auftakt zur Bundestagswahl im Wahlkreis Waiblingen (im dortigen Bürgerzentrum) mit dem Bundestagsabgeordneten Dr. Hermann Scheer (65) von der SPD. Er sitzt seit nun 29 Jahren im Parlament und hat nie ein Regierungsamt bekleidet. Der letzte Zuschlag zum Umweltminister kam gegen ihn Sigmar Gabriel zugute. Hermann ist auf der Landesliste weit oben abgesichert, so daß er in der nächsten Legislatur noch vier Jahre bis zu seiner wohlverdienten Rente im Bundestag sitzen wird. Vielen Bürgerinnen ist er durch seinen Einsatz für die erneuerbaren Energien bekannt, wofür er auch unter anderem den alternativen Nobelpreis bekam. Der Präsident von Eurosolar hielt eine mitreißende 90minütige freie Rede zur aktuellen politischen Situation. Die drei Krisen, die in den letzten Jahren im Brennpunkt der Weltöffentlichkeit standen, müssen alle gleichzeitig gelöst werden, nicht nacheinander. Das waren 2007 die Klimakatastrophe, 2008 die Rohstoffkrise und dieses Jahr die Finanzkrise. Hermann war von Anfang an gegen das Bauprojekt Stuttgart 21 und auch gegen die Bahnprivatisierung. Mit der Verhinderung des Nordostrings auf dem Schmidener Feld hat er sich große Verdienste erworben. Nach dem Vortrag beantwortete er noch Fragen der Zuhörerinnen, die mit großem Interesse lauschten.

Gestern, am Sonntag, folgte ich einem zweistündigen Abendgottesdienst in der evangelischen Dionysiuskirche in Schmiden. Anläßlich des 15jährigen Jubiläums des Fellbacher Weltladens stand dort Afrika im Mittelpunkt. Vier rosahäutige Frauen umrahmten den Abend mit afrikanischen Trommeln und Gesang. Die Predigt kam vom Fellbacher Pfarrer Amedeus Macha (Tansania). Der Sprecher des Vereins für eine gerechte Welt, Winfried Bauer, erläuterte anschließend der gutbesuchten Gemeinde die Zusammenhänge des fairen Handels an Beispielen. Schade, daß außer drei Afrikanerinnen nur Einheimische teilnahmen. Mir persönlich stellt sich auch hier die Frage, ob Afrika das Christentum braucht (das gilt auch für den Islam).

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