Kommentar 30.04.10

Atomkraft

Zu diesem Thema ist schon alles gesagt, gedruckt und gesendet worden. Jetzt geht es darum, wie schnell man diese Riesensauerei los wird. Eigentlich gar nicht, da der Müll Millionen Jahre vor sich hinstrahlt. Wie immer in der Politik geht es auch hier ums Geld und die Macht. Die Partei der Zahnärzte und Wirtschaftsanwälte macht im Verbund mit einer konservativen Volkspartei da weiter, wo sie aufgehört haben. Die von ihnen als Brückentechnologie verniedlichte Stromerzeugung wird behalten, da die Energie-Vorstände ihre abgeschriebenen Meiler weiter betreiben wollen, um fette Gewinne einzufahren. Logisch. Denn wenn sie sich auf regenerative Enegien einlassen würden, müßten sie sich eine andere Spielwiese für ihre Machenschaften suchen. Denn die Sonne kostet nichts. Sie strahlt ohne uns eine Rechnung zu stellen. Und die vier Besatzungsmächte E.on, RWE, Vattenfall und EnBw können ihren Läden endgültig dicht machen.

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Kommentar 23.04.10

Das Kopftuch

Die Trägerin eines Kopftuches demonstriert mit diesem Zeichen für ihre Herkunft. Das ist im überwiegenden Teil Anatolien, also auf dem Land, wo die Eltern herstammen und ihre Tradition hoch halten. Betroffene Frauen sind konservativ: sie signalisieren ihrer Umgebung in Europa: Vorsicht, ich bin Muslimin, schau mich nicht an, sprich mich nicht an und gib mir nicht die Hand. Denn wenn du das machst, werde ich verprügelt. Eine Kopftuchträgerin bezeichnet ihr Kleidungsstück als Befreiung. In Wahrheit aber engt es sie ein, was sie nicht zugeben darf. Das war wohl ein Übersetzungsfehler im Koran: Die Frau soll sich mit einem Gürtel bedecken, nicht mit einem Tuch. Aber die religiösen Eiferer, die es im Übrigen bei allen Weltreligionen gibt, legen das so nach ihrem Gutdünken aus. Eine wichtige Rolle bei dieser Druckausübung spielt auch die Sekte der Wahabiten, die Saudi-Arabien beherrscht und mit ihren Erdöldollars ihre ultrakonservativen Ansichten erfolgreich in alle Winkel des Planeten exportiert hat. In der Türkei und in Frankreich beispielsweise ist das Kopftuchtragen in öffentlichen Gebäuden verboten.

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Kommentar 16.04.10

Ursprünglich ein Begriff aus der Natur, wird das Wachstum von unseren Wunderpredigern in der Politik als heilige Fahne vor sich hergetragen. Wirtschaftswachstum macht keinen Sinn, denn eine Organisation, die ständig wächst, bläht sich auf und platzt dann irgendwann, wie zuletzt auf unserem Planeten geschehen. Wenn man von der Natur lernen will, muß man nachhaltiges Wirtschaften praktizieren. Das heißt, dort wo eine Pflanze eingeht oder ein Tier stirbt, muß gewährleistet sein, das genügend Nachkommen die jeweilige Art erhalten. Immer mehr Firmen bauen das in ihre Politik ein: einheitliche soziale Verantwortung wird mit speziellen Mitarbeitern in sämtliche Herstellungsketten eines Unternehmens eingebracht. Das wäre dann gerechte, ökologische und wohnortnahe Beschaffung. Und man spricht von einer ökosozialen Marktwirtschaft, in der die Kultur und damit auch der Frieden gefördert werden. Hört sich alles toll an, aber vom richtigen Weg, durch Marktschrumpfung die Lebensqualität zu erhöhen, sind wir in Europa noch lange enfernt. Hier hilft es, von den Ländern des Südens der Erde zu lernen.

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Kommentar 09.04.10

Der Soldat

Dieses Ostern jährte sich der Marsch für den Frieden zum 50ten Mal. Welcher Mensch will schon Krieg, abgesehen von einer Handvoll sogenannter Politiker. Und natürlich der Soldat, der dafür ausgebildet wird, andere Menschen zu zerfetzen. Nichts anderes bewirken jegliche Waffen, die von den Soldaten auf ihr Gegenüber gerichtet werden. Man kann gut davon leben, sein eigenes Leben in den Dienst beim Militär zu stellen. Im Extremfall wird man verstümmelt oder gar getötet. Das ist dann persönliches Risiko. Bei kriegerischen Handlungen wird immer unterschieden zwischen Opfern unter der Zivilbevölkerung, für die das zynische Wort Kollateralschäden erfunden wurde und eben Opfern unter den Kämpfern. Daß dann der Mensch in Uniform auch ein Mensch ist, der krepiert, wird oft ignoriert. Er muß sich ja nicht zum Kriegsdienst melden. Daß der Krieg dann auch tiefe psychische Wunden in den Soldaten gräbt, wird erst klar, wenn sein Dienst beendet ist. Welche Qualen auf ihn zukommen nach dem Einsatz, ist keinem klar. Das gute Geld lockt und man will ja Aufbauhilfe leisten. Uralt, aber nach wie vor logisch, ist die Forderung, Rüstungsgelder in Entwicklungshilfe umzuwandeln. Wäre dieses realisiert, würden auch die Brandherde bei den Gedemütigten in der sogenannten dritten Welt gelöscht. Und dem Terrorismus würde sein Nährboden entzogen.

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Kommentar 02.04.10

Armut

‚Eure Armut kotzt mich an‘ pflegte ein Funktionär der Partei zu sagen, die sich die Verbesserung der Lebensbedingungen für die Besserverdienenden auf die Fahnen geschrieben hat. Oder der Vorstandsvorsitzende des größten Lebensmittelkonzerns auf unserem Planeten, Maucher von Nestlé: ‚Arbeitslose sind Wohlstandsmüll!‘. Der Spruch ‚Leistung muß sich wieder lohnen!‘ von der besagten Partei meint die Tatsache, daß die Unterschicht sich schön brav krank arbeiten und unter sich bleiben soll. Den hermetisch abgeriegelten Geldadel stört es nämlich, wenn von unten jemand anklopft. Wie ein Musiker vor Jahren in Rudolstadt feststellte: ‚Alle Regierungen der Welt sind nur dazu da, die Reichen vor den Armen zu schützen!‘ und damit den Kern getroffen hat. Die Armen sind gut genug, als Kanonenfutter für die Bürgerkriege einer Handvoll Schwerverbrecher herzuhalten, die im Luxus ersaufen und die im Schlimmsten aller Fälle im Exil an der Cote d’Azur an einem Herzinfarkt wegen Verfettung sterben.

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