Ost-Kongo
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Letzten Donnerstag hielt die Journalistin Sylvia Gierlichs (Wendlinger Zeitung) in der AWO Fellbach einen Vortrag zum Ost-Kongo (Zentralafrika). Sie reist jedes Jahr dorthin, seit dem Prozeß gegen Straton Musoni, der von Neuffen aus eine Rebellenarmee dort steuerte. Er mußte mehrere Jahre einsitzen, ist jetzt wieder auf freiem Fuß. Das besondere an dem Prozeß war die Tatsache, daß zum ersten Mal vor einem Stuttgarter Gericht Menschenrechte für das Ausland verteidigt wurden. Bei ihren Reisen hatte Gierlichs Kontakt mit allen Arten von Menschen, einem Rebellenanführer, vergewaltigten Frauen, Jungen und Mädchen, die Kindersoldaten sind, Mineure, die die seltenen Erden für Rechner und tragbare Telefone fördern und Gorillas.
Die Geschichte des Kongos ist blutgetränkt. Angefangen von den Belgiern, aber auch den Franzosen und Amerikanern, die das Land ausbeuteten. Das Land ist riesig, die Straßen bestehen aus Schlamm. Überall sind in Kivu mit der Hauptstadt Bukavu Menschen mit Gewehren unterwegs, die diese skrupellos einsetzen. Das Land ist wunderschön, hat aber Millionen Tote gesehen. Wenn der Bürgerkreg dort zu Ende ist, können die Einwohnerinnen vom Tourismus leben. Das Massenmassaker von Ruanda 1994 ist eng mit dem Schicksal seines Nachbarlandes verqickt, vorher und nachher. Alles hängt mit allem zusammen und eine Rebellengruppe geht aus einer anderen hervor.
Gierlichs war bei einer Reise per Fuß in ein zwei Tage entferntes Dorf gewandert. Die Bewohnerinnen kamen dann alle zu ihr, noch nie war eine Europäerin zu ihnen vorgedrungen, geschweige denn eine Regierunsvertreterin. Jedes einzelne Schicksal der Kriegsopfer wurde berichtet mit Stolz und Würde, keine der Frauen vergoß im Gegensatz zur Journalistin auch eine einzige Träne. Sylvia Gierlichs schreibt gerade an einem Buch über den Ost-Kongo. Das verspricht eine spannende Lektüre zu werden.
Etikett/en: Kongo
Roboter mit Senf
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Nun haben wir also nach 72 Jahren Pause wieder Faschistinnen im Reichstag. Und das nur, weil Bundesmerkel einmal was Richtiges getan hat: die Grenzen geöffnet. Die rassistische Hälfte der Bevölkerung ist damit überfordert, nachdem sie jahrzehntelang eine Heimat in der CDU und der noch schlimmeren CSU gefunden hatte.
Trotz Zuwächsen im Bund, im Land und im Wahlkreis Waiblingen fiel die Wahlfeier der Linken im Schwanen ins Wasser. Es gab zwar einen Fernseher, aber keinen Zugang zum Empfang. So gab es lecker Essen von Claudia Neudorfer und sporadisch Radio. Immer wieder Neues vom Klugfon. Da es nichts zu Feiern gab, hat sich das Ganze um 20 Uhr aufgelöst. Die Zeitung hat sich auch schnell verdrückt.
Und wir haben jetzt 6 Abgeordnete aus Baden-Württemberg, vorher waren es 5. Ob sich Angela längere Zeit mit den Raufbolden der FDP und den Grünen schlägt, ist die Frage. Die Liberalen und die Ökos hassen sich ja gegenseitig, weil sie nämlich die gleiche Wählerschaft haben: die Besserverdienenden. Nachher geht das wieder so wie 2009 bis 2013 als sich die Kons gegenseitig im Kabinett zerpflückten.
Nach der Wahl ist vor der Wahl: im Frühjahr 2019 sind wieder Kommunalwahlen. Ich werde mich im dritten Anlauf um einen Sitz im Gemeinderat in Fellbach bemühen.
Etikett/en: Bundestag, Kommentar, Linkspartei
Links wählen!
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Viele Menschen sind genervt von der Materialschlacht und dem Rummel um ein paar Tausend Menschen, die sich eine goldene Nase im Bundestag verdienen wollen. Das ist auch der Grund, warum die Faschistinnen leider stärker werden als die SPD. Alle Nichtwählerinnen geben hierzu ihren Segen. Am Sonntag abend nach 18 Uhr wird das Erwachen groß sein.
Die einzige Partei, die mensch noch wählen kann, ist die Linkspartei. Mit deiner Stimme wird Sahra Wagenknecht 2021 Kanzlerin werden. Die Linke ist die einzige soziale Partei, die die jahrzehntelange Umverteilung von unten nach oben umdreht. Und gegen Rüstung und Krieg. Das beste Personal.
Die Grünen haben das ökologisch, sozial, gewaltfrei und basisdemokratisch von der Gründung 1979 über Bord geworfen. Nein, mensch will mit der CDU ins Bett und so bleibt nur noch die Ökologie als Hauptthema übrig.
FDP ist die Partei der Zahnärztinnen und Wirtschaftsanwältinnen. Das einzige Programm ist ihr Vorsitzender, mensch will wieder aus dem Nichts heraus.
Die CDU ist eine Einfraupartei. Mehr hat sie nicht zu bieten. Sie ist einzig und allein für den Vatikan und den Geldadel zuständig. Abgesehen davon, daß diese Partei verfassungswidrig ist, weil sie aus der BRD einen Gottesstaat gemacht hat unter tatkräftiger Unterstützung durch das Drecksblatt mit den großen Buchstaben.
Die SPD ist zwar eine stolze Partei, hat mit Gerhard Schröder jedoch zu viel Porzellan zerschlagen. Sie wird abschmieren. Martin Schulz kann nur mit Rotrosagrün Kanzler werden, was er aber genauso wie Sigmar Gabriel seit 2005 nicht will.
Etikett/en: Bundestag, Bündnis 90/Die Grünen, Linkspartei, Rotrosagrün, SPD
Leben lernen
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So hat der vor ein paar Wochen mit 83 Jahren verstorbene Schriftsteller Peter Härtling seinen 2003 erschienenen Roman über sein Leben genannt. Das Werk erstreckt sich von seiner Kindheit im Dritten Reich und der Vertreibung aus dem Sudetenland, den tragischen Toden beider Eltern. Erst in Nürtingen kann Härtling Fuß fassen. Seine lebenslange Liebe Mechthild stammt von dort, sie ist eine Arzttochter, sie haben vier Kinder. Nach vielen Brüchen (er verläßt das Gymnasium vorzeitig ohne Abschluß) absolviert er, der viel schreibt, eine Journalistenausbildung bei der Nürtinger Zeitung. Später ist er bei der Deutschen Zeitung und dem Monat angestellt. Beide Publikationen gibt es heute nicht mehr. Der immer politisch hellwache Härtling wird schließlich mit Ende 30 Geschäftsführer des S.Fischer-Verlags in Frankfurt. Mit 41 Jahren kündigt er dort, um den Rest seines Lebens nur dem Schreiben zu widmen.
Sein erstes eigenes Buch war YAMIN, eine Gedichtesammlung, verlegt bei Bechtle in Esslingen. Im Laufe seines Lebens kommen noch 100 weitere Bücher dazu. Kinderbücher (einige Schulen wurden nach ihm benannt), Romane über das Leben des Dichters Friedrich Hölderlin, Eduard Mörike, E.T.A. Hoffmann, die Musiker Franz Schubert und Robert Schumann. Sein liebstes Buch war ihm ‚der Wanderer‘ in dem das Thema Flucht behandelt wird.
Härtling war Mitglied in der Gruppe 47, einem auserwählten Zirkel bester deutscher Schriftstellerinnen und er machte Wahlkampf mit Günter Grass für Willy Brandt. Die Autobiographie endet mit seinem Einsatz gegen die Startbahn West in Frankfurt. Dann kommt er noch in die Akadamie der Künste, macht viel im Fernsehen, sammelt Preise. Er war ein durchtriebener, liebenswürdiger und sanftmütiger Zeitgenosse mit viel Phantasie und Disziplin. Er as gerne, kannte sich mit Wein aus, er reiste auch viel. Sein ursprünglicher Verlag Luchterhand hat alle seine Werke an Kiepenheuer und Witsch übertragen. Dort ist sein Gesamtwerk erschienen.
Etikett/en: Buch
Mein 50. Geburtstag
Erstellt von Armin | Abgelegt unter Tagebuch
Dieses Fest habe ich zweimal gefeiert. Zum ersten am eigentlichen Geburtstag am 6. August mit allen Onkels und Tanten, die noch leben und meinen Eltern und meinem Bruder im Gasthof in Alfdorf. Das liegt im Dreieck Schorndorf, Welzheim, Schwäbisch Gmünd. Ich bekam großzügige Geschenke, die Stimmung war recht gut. Schön, solch eine sympathische Verwandschaft zu haben. Nach Mittagessen und Kaffee und Kuchen hat sich die Gesellschaft langsam aufgelöst.
Am Samstag darauf kamen 40 liebe Menschen, Freundinnen, Kolleginnen, Genossinnen und Bekannte in den Kulturbesen von Jürgen Krug und Karin Turba in Feuerbach, einem Stadtteil von Stuttgart, wo auch das Theaterhaus liegt. Vertreten war Brasilien, Kolumbien, Venezuela, Rumänien, die Republik Guinea. Zuerst wurde gespachtelt, schwäbische Kost und danach habe ich alle Gäste einzeln vorgestellt. Jede hatte eine besondere Geschichte, die herausragend war. So gab es immer wieder ein Raunen bei den Anwesenden. Hervorheben möchte ich zwei Gäste: Christian Hinrichsen und Tirmiziou Diallo. Christian ist vor drei Jahren aus dem Stand in den Fellbacher Gemeinderat und den Kreistag Rems-Murr als Linker gewählt worden. Er ist der einzige im ganzen Kreis, der für diese Partei in einem Gemeinderat sitzt. Er ist Betriebsrat bei der Remstalkellerei, im Ortsvorstand des DGB, Schöffe und noch vieles mehr. Er kennt jede und jeden in Fellbach. Dann hielt noch Tirmiziou, ein alter Bekannter aus meiner Zeit an der evangelischen Akademie Bad Boll eine ergreifende Rede, alle lauschten ganz gebannt, als der emeritierte Professor frei sprach. Es ist immer faszinierend, ihm zuzuhören und er kommt am 24. Oktober nach Fellbach zu einen Vortrag in die AWO. Trotz seiner 82 Jahren lies er es sich nicht nehmen, mit seiner Karin extra aus Worms anzureisen.
Der Gitarrist Rudolf Petrick hat das Essen musikalisch umrahmt, Jürgen Krug mir den jungen Kabarettisten Markus Feiss geschenkt, die Mezzosopranistin Almut Oswald gesungen, begeitet von Rudi. Ich spielte Klavier, alleine und erstmals mit Rudi zusammen, alles improvisiert (gibt es als 2 Filme von Daiana auf meiner Gesichtsbuch-Seite). Dann trug ich noch Gedichte von mir vor und las das Schlußwort meiner Diplomarbeit. Wir waren dann die letzten um 1 Uhr nachts, die gingen.
Ich wurde mit Geschenken überhäuft, zwei möchte ich hervorheben: das Brennesselbuch, das Mechthild Frintrup komplett alleine gestaltet hat und einen Katalog zu Käthe Kollwitz in Berlin zu dem meine erste Liebe Sonya Winterberg mit ihrem Mann zwei Texte beigetragen hat. Die Biographie ist als Buch von ihr auf dem Markt und es gab auch einen Film des Paares auf arte. Käthe Kollwitz war die wichtigste weibliche Kunstmalerin in Deutschland.
Etikett/en: amokfisch, Linkspartei