Martin Schulz
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Bis vor wenigen Monaten kannte ihn keine in Deutschland: den Heiligen Martin, der bekanntlich als Reicher seinen Mantel in zwei Teile teilte und die ein Hälfte einem Frierenden schenkte. Der neue Parteivorsitzende der SPD und wohl auch Nachfolger von Angela Merkel (CDU) will jede mitnehmen, auch die die abgehängt wurden. Martin reist in der ganzen Republik umher um mit den einfachen Leuten in Kontakt zu treten. Mit seiner Biographie hat er dafür gesorgt, daß die SPD wieder nach langen Durstjahren so beliebt ist wie unter der Schröder/Fischer-Regierung (Rotgrün). Das war ein brillanter Schachzug von Sigmar Gabriel eben gerade diesen Mann an die Spitze seiner Partei zu setzen. Die Umfragewerte schnellten nach oben und 13.000 Menschen sind deswegen neu in die SPD eingetreten.
Es könnte für Rotrosagrün langen, Martin ist im Gegensatz zu Sigmar kein Gegner dieses Bündnisses, das mittlerweile in Thüringen und Berlin praktiziert wird. Erleichternd ist auch die Erkenntnis, daß die Person Martin Schulz dafür gesorgt hat, daß der Albtraum für Deutschland AfD bedeutend an Wählerinnenzuspruch verloren hat. Für die Partei der Bündnisgrünen, die im Übrigen von Joschka Fischer kaputt gemacht wurde, wäre es eine letzte Chance, im Lager links von der Mitte zu bleiben und nicht dem dämlichen Modell zu folgen, das derzeit in Baden-Württemberg regiert. Stoßen wir mit einem Glas Leitungswasser darauf an, daß die CDU in die Opposition abwandert und dort auch lange Jahre bleibt. Die Bundestagswahl ist am 24. September 2017, dranbleiben!
Etikett/en: Bundestag, Bündnis 90/Die Grünen, Linkspartei, Rotrosagrün, SPD
Das Klugfon
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Jede hat es, jede braucht es: das tragbare Telefon, das auch noch klug ist. Jedenfalls klüger, als manche sich zugestehen. Das geht soweit, daß mensch wischend und tastend mit dem Ding auf dem Gehweg als Fußgänger umherrennt und im Auto als Verkehrsteilnehmer umherfährt, ohne die Umwelt mehr wahr zu nehmen. Das produziert natürlich jede Menge Tote. Unschuldige, die zusammengefahren werden. Jede macht mit, wer kein Klugfon hat, wird ausgegrenzt. Es ist auch unfaßbar, daß sich heute noch Menschen bewußt kein solches Teil zulegen.
Natürlich macht das Ding süchtig, natürlich ist es sackteuer. Abgesehen davon, daß die seltenen Erden, die jedes dieser Teile benötigt im Ostkongo von Kindersklaven ausgegraben werden. Bricht sich ein Kind den Fuß, wird es liegen gelassen und es stirbt. Ein neues Kind zu beschaffen, kostet ja nichts. Sind ja auch nur Afrikanerinnen, was regen wir uns künstlich auf. Die haben halt die falsche Hautfarbe und sind weniger Wert als ein Meerschweinchen.
Die Flucht vor Krieg hat durch das Klugfon eine völlig neue Qualität gewonnen. Fluchtwege und Schleuserinnen können dadurch schnell herausgefunden werden. Noch nie gab es so viele Flüchtlinge auf dem Planeten wie heute. Ohne das elektronische Teil in den Händen all dieser Menschen wäre die Zahl wohl kleiner. Das Zwischennetz fordert hier seine Opfer.
Etikett/en: Afrika, Flüchtlinge, Kommentar
art Karlsruhe
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Über vier Tage im Februar 2017 hieß es erneut: eine große Ansammlung bester Kunst in vier Hallen. Sammler hatten eine wahre Freunde. Alle ausstellenden Galerien auf dieser Kunstmesse hatten passable Werke Gegenwartskunst zu bieten, hauptsächlich Gemälde, aber auch vereinzelt Objekte. Menschen, die ihr überflüssiges Geld anlegen wollen, fanden hier immer für jeden Geschmack etwas.
Um mit dem Namentropfen zu beginnen: der Geiger, Hollywood-Schauspieler und Künstler Armin Müller-Stahl präsentierte bunte Werke mit politischen Anspruch, eine Entdeckung. Gegenwartsüberflieger wie Jonathan Meese, der hier auch einen Preis bekam und Markus Lüpertz, Rektor der Düsseldorfer Kunstakademie, beispielsweise wurden gehandelt. Selbst Drucke von Picasso, KRH Sonderborg und A.R.Penck wurden präsentiert.
Das Meiste war jedoch Konfektionsware, einige Galerien hatten noch die gleichen Bilder gehängt wie schon bei den letzten Messen in Karlsruhe. Selbst eine Radierung von Manet aus dem Jahre 1865 gab es zu sehen. Ebenso wie bei der Art Cologne sieht mensch hier eine Fülle von Werken, die jede kuratierte Ausstellung erschaudern läßt. Einen Tagesausflug lohnt diese Kunstschau allemal, wer flüchtig alles Abschreiten will, benötigt vier Stunden.
Etikett/en: Ausstellung, Kunst, Messe
Meine Bewerbung zur Bundestagskandidatur für die Linke im Wahlkreis Waiblingen
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Dies ist die Seite des Genossen amokfisch. Ich bin ein linksliberaler Radikaldemokrat, 49 Jahre alt und alleinstehend. Meine hervorstechenden Merkmale sind: gewissenhaft, lässig, aufopfernd und ungesellig. Öffentlichkeitsarbeiter im Stuttgarter Theaterhaus, Wirtschaftsingenieur (FH) Werbewirtschaft und Werbetechnik, Obergefreiter, Journalist, Künstler und Schamane. Ich lebe drogen-, fleisch- und autofrei. Seit 20 Jahren bei ver.di (zuerst IG Medien).
Als Erstes will ich eine Hochschule für Imame in Waiblingen gründen. Der Rems-Murr-Kreis ist der einzige Landkreis in der Region Stuttgart ohne Universität und hat eine Menge Faschistinnen. Die islamischen Geistlichen sollen in deutscher Sprache ausgebildet werden, bezahlt vom deutschen Staat. Gleichzeitig sollen die Imame aus der Türkei, Saudi-Arabien und Qatar abgeschoben werden, da sie die faschistischen Ideologien ihrer Herkunftsstaaten und der dortigen Regierungen verfolgen.
Zweitens: Fluchtursachen bekämpfen heißt vor allem, die Konzerne zu zerschlagen. Die tragen eine Hauptschuld an den 50.000 Hungertoten pro Tag, da sie die ausbeuterische Kolonialpolitik Europas weiterführen. Sind die Konglomerate in kleinere Einheiten zerteilt, gibt es mehr Stellen für den Geldadel und sie können sich weiterhin den Geldbeutel vollstopfen. Jeder Mensch soll dort leben können auf dem Planeten, wo sie will. Dann gibt es auch keine Massaker in der Sahara oder im Mittelmeer mehr.
Drittens: radikale Neuerstellung von dezentralen Sozialwohnungen. Für ein sanktionsfreies Grundeinkommen. Heime gehören aufgelöst, Knäste in Frage gestellt. Gut bezahlte Anwältinnen auch für die kleinen Leute. Bessere Bezahlung für Pflegerinnen und Respekt für deren Einsatz zum Wohle der Menschheit. Die einheitliche Bürgerversicherung ersetzt die privaten Krankenkassen, die sich derzeit selber überflüssig machen. Zweiklassenmedizin muß der Vergangenheit angehören.
Viertens: nach 72 Jahren droht in Deutschland erstmals wieder eine faschistische Partei im Reichstag zu sitzen. Das muß mit allen Mitteln (Rhetorik, Aufklärung, Öffentlichkeitsarbeit) verhindert werden. Rotrosagrün ist alternativlos. Keine Regierung mehr durch die CDU, die die Interessen des Geldadels und des Vatikanstaates vertritt. Diese Figuren tun so, als ob der Staat ihr Privateigentum ist. Jesus würde kotzen.
Schmiden, 23. Februar 2017
Etikett/en: amokfisch, Bundestag, Demokratie, Entwicklungspolitik, Faschismus, Geldadel, Linkspartei, Rotrosagrün
Sven Giegold
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Die Fellbacher Grünen hatten geladen und es kamen 70 Menschen in den großen Saal des Rathauses, dort wo alle 4 Wochen der Gemeinderat tagt. Redner war der Gründer der deutschen attac-Sektion. Angefangen hatte diese Nichtregierungsorganisation in Paris, der Chefredakteur der Monatszeitung ‚le monde diplomatique‘ hatte sie ins Leben gerufen, ursprünglich ging es um finanzielle Erdgerechtigkeit. Sven hatte sich mit dreizehn Jahren bereits für Wildtiere eingesetzt, dann Wirtschaftswissenschaften studiert und sitzt nun schon seit längerem als Grüner im Europaparlament. Mit dem Ruhestand von Daniel Cohn-Bendit, dem ehemaligen Fraktionsvorsitzenden, wurde Giegold bekanntestes Gesicht der Fraktion. Früher bei attac hat er mit seinen flammenden Reden das Herz eines jeden Erdpolitikkritisierers erwärmt.
Kein Wort zum Nahen Osten, der sein Chaos Europa zu verdanken hat, kein Wort zum Trumpeltier. Gut, er erwähnt den ungerechten Handel mit Afrika, der den Kleinbauern dort alles kaputt macht. Es geht viel um Ökologie, nicht um Soziales und Kultur. Interessant wäre gewesen zu wissen, was er mit dem fünfstelligen Betrag anstellt, den er monatlich einfährt. In Brüssel gibt es 1500 Vorhallenmenschen zum Thema Finanzen, davon sind lediglich dreißig nicht für die Industrie, sondern für Nichtregierungsorgansationen tätig.
Im Publikum saßen Einer von der SPD, zwei von attac Fellbach, 4 von den Linken und ein paar Grüne. Die konservative Fraktion war komplett abwesend. Sven ist schon sachkundig, aber einiges wirkt doch hölzern, nun gut, er darf es sich auch nicht mit einer Partei verscherzen, in der die Brutalos regieren.
Etikett/en: Bündnis 90/Die Grünen, Europa