Landtagswahl 2016

Am 13. März wird in Baden-Württemberg die CDU weniger Stimmen bekommen als die Grünen, die SPD schwächer als die Faschistinnen von der AfD, die Linkspartei kommt rein (über die 5-Prozent-Hürde) und die FDP fällt heraus.

Zum Faschismus: der Albtraum für Deutschland (kurz AfD) wird uns wohl noch Jahre über bleiben, da ebenso wie der Front National in Frankreich und andere rechtsextreme Parteien in Europa vom Zaren Putin finanziert, um Europa kaputt zu machen und seine Macht zu vergrößern. Zugegeben, in Brüssel und Straßburg wird zu einem großen Teil eine rassistische Politik verabschiedet, aber was ist die Alternative zur Europäischen Union? Auf alle Fälle keine dumpfen Sprechblasen, die vielleicht Schick sind, aber niemanden weiterbringen, bis auf wenige Personen, die damit Millionen im Schlaf erwirtschaften.

Nichtwählen ist eine weitere Möglichkeit um den Reichen zu zeigen, daß wir sie nicht haben wollen. Allerdings: jede nicht abgegebene Stimme unterstützt die Faschistinnen in ihrem Haß. 300 Stimmen mehr für Al Gore im Jahre 2000  in Florida und George Walker Bush wäre nicht Präsident geworden, das bedeutet: kein dritter Golfkrieg im Irak, keine Invasion in Afghanistan.

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Gebhard Ullmann

Der äußerst fleisige Berliner Jazzmusiker Ullmann kam zu der seit Jahren legendären Improvisationsreihe in die Manufaktur nach Schorndorf und brachte vier Mitstreiter mit. Die Gruppe heißt Keller-Forschung. Als da waren angereist: Gebhard Ullmann am Tenorsaxophon und der Baßklarinette, Steve Swell Posaune, Julian Argüelles Baritonsaxophon,  Pascal Niggenkemper Kontrabaß und der Afroamerikaner Gerald Cleaver am Schlagzeug, allesamt gestandene Musiker.

Das Dargebotene war sehr gehaltvoll und schwingte durchgehend, was nicht immer so ist bei Improvisationsmusik. Ullmann wohnt seit 20 Jahren in New York und hat über 50 Kompaktscheiben herausgehauen. Beim Konzert im Remstal schimmerte auch das musikalische Erbe von Ornette Coleman durch, der mit seiner Musikphilosophie des Harmelodic Zeichen setzte auf dem Planeten. Dies ist eine Verschmelzung von Harmonie und Melodie und sticht durch seinen gekonnt hüpfenden lockeren Ton hervor.

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Irakische Odyssee

Der Filmemacher Samir, Nachfahre des letzten Propheten Mohammed, der Vater stammt aus dem Irak, die Mutter ist Schweizerin, flog um den ganzen Planeten, um enge Verwandte aufzusuchen. Er läßt sie erzählen über sich selbst und Politik. Die komplette Großfamilie von Samir mußte, jede auf ihre Art, fliehen vor den Machenschaften der Großmächte im Irak.

Iraqi Odyssee verquickt die Lebensgeschichten seiner Verwandten (allesamt Akademikerinnen) mit der Politik im Irak nach der Unabhängigkeit. Dieser Dokumentarfilm gibt über die Dauer von zweieinhalb Stunden genau recherchiert und nacherzählt, mit viel Liebe gedreht und geschnitten ein willkürliches Porträt des Staates Irak.

Einige aus der Familie engagierten sich in der kommunistischen Partei. Ein Onkel von Samir bringt es auf den Punkt: Parteimitglieder sind Schafe, die einem Bock nachlaufen. Zum Glück ertönt dezent arabische Musik, eine Oud, die Sängerinnen Fairuz und Om Kalthoum kommen zu Gehör. Bitter für die vielen Verwandten von Samir, daß sie nie wieder in ihre Heimat zurück können, sondern im Exil überall fern des Irak sterben müssen.

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Jazz und Kunst

Im Kunstmuseum Stuttgart, dem Würfel-Denkmal am Schloßplatz, das sich der ehemalige CDU-Oberbürgermeister geschenkt hatte, hängen im ersten, zweiten und dritten Stock Gemälde, die im Zusammenhang mit Jazz stehen. Eine gute Idee, diese zwei Kultursparten zusammen zu bringen. Und mensch kann mit tragbaren Hörbegleitern Musikbeispiele zu den Bildern anhören, das dauert zwei Stunden. Eine Stunde, nur um die Bilder zu studieren.

Zu sehen sind Meisterwerke von Max Beckmann, Otto Dix, Basquiat, Jackson Pollock, AR Penck, KRH Sonderborg und vieles mehr, Künstler, die einen starken Bezug zur Musik der Freiheit hatten und haben. Die 12 Euro für den Eintritt sind gut investiert. Es gibt auch einen Katalog, der im Billigkunstverlag Prestel erschienen ist. Zum Abschluß gibt es auch ein paar Konzerte im März 2016.

Schön wäre es gewesen, wenn auch Musikerinnen berücksichtigt worden wären, die selbst gemalt hatten oder dies noch tun. Miles Davis, Volker Kriegel, Hans Reichel, Peter Kowald und natürlich Herbert Joos und viele mehr. Und was Josephine Baker, Andy Warhol und die Rolling Stones mit Jazz zu tun haben, erschließt sich einer nicht zwingend.

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Neues Jahr 2016, neues Glück

Nachdem ich 2015 komplett ausgesetzt habe, fahre ich am 1.1.16 fort mit einem wöchentlichen Eintrag auf meiner Heimseite. Im Gesichtsbuch war ich jedoch sehr aktiv. Ich habe ein gesundes Jahr hinter mich gebracht ohne 13 Jahre Politik und ohne 13 Jahre Radiomachen, was allesamt nicht viel Sinn gemacht hat, eine späte und bittere Erkenntnis. Nachdem die Tiere wegen des Mitternachtskrieges einen Herzinfarkt bekommen haben und heute überall leere Sektflaschen und Ballereimüll herumlagen, bin ich froh, daß der Spuk vorbei ist. Über die Feiertage muß ich arbeiten, so gestern und auch morgen.

Gerlinde hat mich gefragt, was mein größter Wunsch für das neue Jahr ist. Daß der Krieg in Syrien aufhört. Dann können der Zar und der Sultan einpacken und mit ihnen alle Schlächter, die Schuld an dem Ganzen sind. Und die Flüchtlinge können ihre zertrümmerte Heimat wieder aufbauen. Das ist eine bessere Lösung, als Merkel wählen.

Ich werde Konzerte geben, mich zu den Bahai gesellen, im Theaterhaus arbeiten, bei meinen Freundinnen aufräumen und natürlich lesen, Jazz und Weltmusik und Deutschlandfunk hören, arte gucken, die Zeit lesen, Autorenfilme anschauen. Das reicht für ein Jahr.

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