Detroit
Erstellt von Armin | Abgelegt unter Jazzfrühstück
Diese Stadt im Mittleren Westen der amerikanischen Vereinigten Staaten war bis vor einigen Jahren die wichtigste Automobilstadt. General Motors, Chrysler und Ford ernährten dort einmal 2 Millionen Einwohnerinnen. Nach dem Zusammenbruch dieses Industriezweigs ist diese Zahl erheblich zurückgegangen. Ein Drittel der Gebäude stehen leer, sie sind teilweise zusammengebrochen und werden abgerissen. Bis zu 70 % der Einwohnerinnen sind arbeitslos. Im Angesicht dieses Niedergangs bildet sich nun der städtische Gemüseanbau heran und ernährt die Stadtmenschen, da auch die Supermärkte verschwunden sind. Unter der Anleitung von Bäuerinnen wird auf Brachflächen und Hausgärten mit großem Erfolg Eßbares angebaut. Die Gaststätten kaufen mittlerweile diese biologisch angebauten Nahrungsmittel und auch die städtische Markthalle wird erobert. Viele Arbeitslose, unabhängig von der Hautfarbe, kommen hier zusammen und bewirken auf diesem Gebiet eine kleine Revolution. Diese Gärten ernähren die Menschen hier fast über ein ganzes Jahr ohne daß sie in dieser Zeit Nahrungsmittel einkaufen müssen. Die Selbsternährung ist auch ein erfolgreiches Programm an einer Schule, an der 300 schwangere Mädchen und alleinerziehende Jugendliche ausgebildet werden. Diese fortschrittliche Bildungsanstalt ist einmalig im ganzen Land.
Etikett/en: Vereinigte Staaten
Lesung von Peter Grohmann
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Am 12. September 2010 las Peter Grohmann (Kabarettist, Politaktivist und AnStifter der AnStifterinnen) den Anfang seiner Autobiographie, die Hälfte von dem, was schon fertig ist. Es ging um seine Großeltern (Gewerkschafter Opa Emil Grohmann war SPD-Stadtverordneter in Breslau- zusammen mit dem späteren Reichstagspräsidenten), Eltern und seine Kindheit im Nazi-Deutschland und die Flucht mit Bruder und Mutter aus Breslau. Alles genügend Stoff für ein Hollywood-Epos (auch wenn man an das weitere spannende Leben von Peter bis in die Gegenwart denkt). 40 Menschen im Glashaus hörten über eine Stunde gebannt zu, hin und wieder gab es auch was zu lachen. Wer es versäumt hat: am 14.9. 22 Uhr Freies Radio einschalten und einen Bericht darüber anhören. Die nächsten Lesungen mit dem weiteren Text am 24.10., 28.11. und 19.12.10 im Theaterhaus. Eintritt: sieben Euro. Kommet zu Hauf, es lohnt sich!
Spielzettel 10.09.10
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Eröffnungsklingeln mit Monticello vom Monty Alexander (p) Trio
Sonny Rollins (ts) – Long Ago And Far Away
Terje Rypdal (g) – Coyote
Sonny Rollins (ts) & Coleman Hawkins (ts) – Lover Man
Miniature – Ethiopian Boxer
Chick Corea (key) Return To Forever – Children’s Song; You’re Everything; Light As A Feather; 500 Miles High
Claudia Carbo (voc) – Doralice
Herbie Nichols (p) – Terpsichore
Jonny Hodges (as) – Things Ain’t What They Used To Be
Sonny Criss (as) – Sonny’s Dream
Kompaktscheibe der Woche: Return To Forever mit ‚Light As A Feather‘ (1972) mit Chick Corea (key), Stanley Clarke (b,eb), Joe Farrell (fl,as), Flora Purim (voc), Airto Moreira (dr,perc)
Besuch im Europäischen Parlament
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Als Gäste der SPD-Europaabgeordneten Evelyn Gebhardt aus Bruchsal unternahmen wir mit dem SPD-Stadtverband Fellbach einen Besuch in Straßburg. Am Dienstag, dem 7. September 2010 waren wir Zeugen der ersten Rede des EU-Kommisionspräsidenten José Manuel Barroso zur Lage der Union (nicht CDU, sondern Europa…). Alle über 700 Abgeordneten des Europäischen Parlaments können in Echtzeit die Übersetzung der Reden per Köpfhörer in den Sprachen der 27 Mitgliedsstaaten mitverfolgen. Die Fraktionen dort bilden sich nicht nach Ländern, sondern nach politischer Gesinnung. Am Stärksten ist die Europäische Volkspartei (mit der deutschen CDU), sie stellt auch den Präsidenten des Parlaments, danach kommen die Sozialisten und Demokraten (mit der deutschen SPD). Kleinere Fraktionen bilden die sogenannten Linken, Grünen und Liberalen. Die Faschisten bringen keine Fraktion zusammen, da sie gegen Europa sind und nur national denken. Es gibt auch keine Regierung, die von einer Mehrheitskoalition gebildet wird, da die Verantwortung hier bei der Kommission liegt, in die jeder Mitgliedsstaat ein von der aktuellen Landesregierung ernanntes Mitglied schickt auf eine Dauer von 5 Jahren. Eine Sitzungsperiode in Straßburg zieht sich über eine Woche. Bei den Abstimmungen herrscht Anwesenheitspflicht. Wer nicht kommt, muß Strafe zahlen. Das Parlamentsgebäude wurde 1999 eingeweiht, der Turm, in denen die Abgeordneten ihre Büros haben, durfte nicht höher als das Münster werden. Zuvor tagte man beim Europarat, der nebenan liegt und in dem alle europäischen Staaten vertreten sind. Dort geht es schwerpunktmäßig um Menschenrechte.
Kommentar 10.09.10
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Elendsviertel
Eine Milliarde Menschen leben auf unserem Planeten in bitterster Armut. Sie hausen in Wellblechhütten an den Rändern der großen Metropolen, haben kein fließendes Wasser, keinen Strom, keine sanitären Anlagen, keine Müllabfuhr. Sie müssen mit einem Euro pro Tag leben. Dies sind die Opfer der völligen Entgrenzung durch die Gier der europäischen Mächte zu Zeiten des Kolonialismus, der ja unter Federführung der Weltkonzerne weiter betrieben wird. Unser Wohlstand stützt sich auf das Elend dieser Menschen. Auch unser oft kritisierter Sozialstaat baut darauf auf. Den Ärmsten bei uns geht es um Einiges besser als den Opfern im Süden der Erde. Wir regen uns über diese Mißstände nicht auf, da diese Menschenverachtung außerhalb unserer Staatsgrenzen abläuft, weg von unserem Alltag. Kommen sie mal ausnahmsweise in die Medien, kann mensch ja jederzeit gleich zum Mutantenstadl umschalten. Aus den Augen, aus dem Sinn. Und all die Gelder, die in die Verminderung dieses Elends gesteckt werden, versickern bei den Helfershelfern der Unterdrücker. Ein Umdenken ist notwendig und dieses Problem gehört in den Mittelpunkt der täglichen Diskussion, schließlich ist es ein Armutszeugnis für jeden politisch denkenden Menschen.
Etikett/en: Kommentar