Lesung von Peter Grohmann
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Am 12. September 2010 las Peter Grohmann (Kabarettist, Politaktivist und AnStifter der AnStifterinnen) den Anfang seiner Autobiographie, die Hälfte von dem, was schon fertig ist. Es ging um seine Großeltern (Gewerkschafter Opa Emil Grohmann war SPD-Stadtverordneter in Breslau- zusammen mit dem späteren Reichstagspräsidenten), Eltern und seine Kindheit im Nazi-Deutschland und die Flucht mit Bruder und Mutter aus Breslau. Alles genügend Stoff für ein Hollywood-Epos (auch wenn man an das weitere spannende Leben von Peter bis in die Gegenwart denkt). 40 Menschen im Glashaus hörten über eine Stunde gebannt zu, hin und wieder gab es auch was zu lachen. Wer es versäumt hat: am 14.9. 22 Uhr Freies Radio einschalten und einen Bericht darüber anhören. Die nächsten Lesungen mit dem weiteren Text am 24.10., 28.11. und 19.12.10 im Theaterhaus. Eintritt: sieben Euro. Kommet zu Hauf, es lohnt sich!
Spielzettel 10.09.10
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Eröffnungsklingeln mit Monticello vom Monty Alexander (p) Trio
Sonny Rollins (ts) – Long Ago And Far Away
Terje Rypdal (g) – Coyote
Sonny Rollins (ts) & Coleman Hawkins (ts) – Lover Man
Miniature – Ethiopian Boxer
Chick Corea (key) Return To Forever – Children’s Song; You’re Everything; Light As A Feather; 500 Miles High
Claudia Carbo (voc) – Doralice
Herbie Nichols (p) – Terpsichore
Jonny Hodges (as) – Things Ain’t What They Used To Be
Sonny Criss (as) – Sonny’s Dream
Kompaktscheibe der Woche: Return To Forever mit ‚Light As A Feather‘ (1972) mit Chick Corea (key), Stanley Clarke (b,eb), Joe Farrell (fl,as), Flora Purim (voc), Airto Moreira (dr,perc)
Besuch im Europäischen Parlament
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Als Gäste der SPD-Europaabgeordneten Evelyn Gebhardt aus Bruchsal unternahmen wir mit dem SPD-Stadtverband Fellbach einen Besuch in Straßburg. Am Dienstag, dem 7. September 2010 waren wir Zeugen der ersten Rede des EU-Kommisionspräsidenten José Manuel Barroso zur Lage der Union (nicht CDU, sondern Europa…). Alle über 700 Abgeordneten des Europäischen Parlaments können in Echtzeit die Übersetzung der Reden per Köpfhörer in den Sprachen der 27 Mitgliedsstaaten mitverfolgen. Die Fraktionen dort bilden sich nicht nach Ländern, sondern nach politischer Gesinnung. Am Stärksten ist die Europäische Volkspartei (mit der deutschen CDU), sie stellt auch den Präsidenten des Parlaments, danach kommen die Sozialisten und Demokraten (mit der deutschen SPD). Kleinere Fraktionen bilden die sogenannten Linken, Grünen und Liberalen. Die Faschisten bringen keine Fraktion zusammen, da sie gegen Europa sind und nur national denken. Es gibt auch keine Regierung, die von einer Mehrheitskoalition gebildet wird, da die Verantwortung hier bei der Kommission liegt, in die jeder Mitgliedsstaat ein von der aktuellen Landesregierung ernanntes Mitglied schickt auf eine Dauer von 5 Jahren. Eine Sitzungsperiode in Straßburg zieht sich über eine Woche. Bei den Abstimmungen herrscht Anwesenheitspflicht. Wer nicht kommt, muß Strafe zahlen. Das Parlamentsgebäude wurde 1999 eingeweiht, der Turm, in denen die Abgeordneten ihre Büros haben, durfte nicht höher als das Münster werden. Zuvor tagte man beim Europarat, der nebenan liegt und in dem alle europäischen Staaten vertreten sind. Dort geht es schwerpunktmäßig um Menschenrechte.
Kommentar 10.09.10
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Elendsviertel
Eine Milliarde Menschen leben auf unserem Planeten in bitterster Armut. Sie hausen in Wellblechhütten an den Rändern der großen Metropolen, haben kein fließendes Wasser, keinen Strom, keine sanitären Anlagen, keine Müllabfuhr. Sie müssen mit einem Euro pro Tag leben. Dies sind die Opfer der völligen Entgrenzung durch die Gier der europäischen Mächte zu Zeiten des Kolonialismus, der ja unter Federführung der Weltkonzerne weiter betrieben wird. Unser Wohlstand stützt sich auf das Elend dieser Menschen. Auch unser oft kritisierter Sozialstaat baut darauf auf. Den Ärmsten bei uns geht es um Einiges besser als den Opfern im Süden der Erde. Wir regen uns über diese Mißstände nicht auf, da diese Menschenverachtung außerhalb unserer Staatsgrenzen abläuft, weg von unserem Alltag. Kommen sie mal ausnahmsweise in die Medien, kann mensch ja jederzeit gleich zum Mutantenstadl umschalten. Aus den Augen, aus dem Sinn. Und all die Gelder, die in die Verminderung dieses Elends gesteckt werden, versickern bei den Helfershelfern der Unterdrücker. Ein Umdenken ist notwendig und dieses Problem gehört in den Mittelpunkt der täglichen Diskussion, schließlich ist es ein Armutszeugnis für jeden politisch denkenden Menschen.
Etikett/en: Kommentar
Somalia
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Seit 20 Jahren herrscht Bürgerkrieg in diesem ostafrikanischen Land, in dem es keinen Staat mehr gibt. Die Übergangsregierung kontrolliert nur noch ein paar Straßen in Mogadischu und den Hafen, wo Schiffe unter Gefahr von Leib und Leben Güter anliefern. Kinder und Jugendliche werden in diesem Konflikt getötet. Es kämpfen Truppen der Afrikanischen Union gegen die islamischen Shabab-Milizen, die die Scharia einführen wollen. Und die Regierung hat Menschen unter Waffen. Es sterben täglich viele Menschen, in den Krankenhäusern sind die Ärzte verzweifelt, da sie oft nicht mehr helfen können, wenn ein Schußopfer eingeliefert wird. Sie machen keinen Unterschied zwischen Kämpferinnen und Normalbürgerinnen. Alle werden behandelt. Viele Menschen fliehen aus der Stadt in Lager auf dem Land, die völlig sich selbst überlassen sind und keinerlei Hilfe erhalten. Sie hausen dort unter Plastikplanen, die löchrig sind. Die sanitären Anlagen sind geschlossen, da es niemanden gibt, der sie leert. Das Land verfügt über traumhafte Strände, aber es ist ohne eine Regierung in ein Chaos versunken. Und die Piraten auf dem Meer kennen keine Nachsicht. Sie überfallen wahllos auch Hilfslieferungen.
Etikett/en: Somalia